Im Haus waren fast doppelt so viele Menschen wie im Garten. Wir mussten uns durch die Menschenmenge zwängen, um an die Bar zu gelangen.
Welches Haus hatte bitte eine eingebaute Bar?!
Erschöpft lehnte ich mich gegen die Holzfläche und meinte zu Stella:„ Wieso muss ausgerechnet er hier sein?!"
Meine beste Freundin lachte und antwortete mir:„ Naja, vielleicht weil er hier wohnt?"
Geschockt starrte ich sie an. Ben wohnte hier. Das war sein Haus, seine Party, seine Gäste? Wieso wusste ich das nicht?!
Aufgeregt wollte ich sie gerade etwas fragen, als sich das Mädchen einfach umdrehte und sich einen Drink bestellte.
Ungeduldig wartete ich, bis der gut aussehende Barkeeper ihr ein Bier übergab und Stella sich wieder an mich wandte.
Ich versuchte mich zu beruhigen und fragte sie:„ Und wieso weiß ich das nicht? Als du diese Party hier vorgeschlagen hast, hast du wohl dieses klitzekleine Detail vergessen! Ich glaube es einfach nicht! Und dann mache ich mich auch noch so zum Trottel."
Stöhnend vergrub ich mein Gesicht in meinen Händen. Stellas Lachen hallte durch das Haus. Tröstend tätschelte sie mir die Schulter und meinte aufbauend:„ So peinlich war es gar nicht. Immerhin hast du nichts peinliches gestottert. Obwohl das Schweigen deinerseits, als er dich gefragt hat, wer du bist, war auch nicht ganz so cool. Okay, ja! Du hast recht. Du hast dich echt zum Trottel gemacht."
Ich stöhnte noch lauter und wäre am liebsten im Erdboden versunken. Ich kratzte den letzten Rest an Selbstachtung zusammen und richtete mich wieder auf. Ich versuchte mich an einem Lächeln, was mir nur teilweise gelang und meinte:„ Okay, das macht nichts. Wir wollten heute feiern? Dann werden wir heute feiern! Egal wer die Party schmeißt."
Stella jubelte zustimmend. Nachdem meine beste Freundin ihr Bier ausgetrunken hatte, gingen wir zur Tanzfläche.
Verwundert beobachtete ich, wie Stelle anfing sich langsam im Tackt zur Musik zu bewegen. Ohne es irgendwie steuern zu können, machte mein Körper es ihr gleich und meine Hüften begannen sich sinnlich hin und her zu bewegen. Langsam strecke ich meine Arme in die Höhe und gab mich vollkommen der Musik hin. Die nächsten paar Stunden verbrachten Stella und ich abwechselnd an der Bar und auf der Tanzfläche. Dem entsprechend war es keine große Überraschung das wir langsam aber doch in einen ganz schönen Rausch verfielen.
Als Stella und ich schon eher schwankten als tanzten, ging die Musik plötzlich aus. Empörte Buh-Rufe waren zu hören und wir blickten alle enttäuscht zum DJ.
Doch mein Blick haftete sich augenblicklich an Ben, der sich leicht taumelnd durch die Menschenmenge zwängte.
Als er einen kleinen Glastisch erreichte, stieg er darauf und rief:„ Hey Leute! Beruhigt euch mal! Die Musik geht ja gleich wieder an!"
Die Menge jubelte und auch Stella und ich stimmten in das Geschrei ein. Grinsend deutete uns Ben, dass wir uns wieder beruhigen sollten.
Dann sprach er lachend weiter:„ Aber zuerst habe ich eine Ankündigung zu machen! Jeder der Bock auf eine Runde Flaschendrehen hat, kann gerne auf der Terrasse mitmachen. Aber jetzt will ich euch nicht weiter stören!"
Wieder jubelte die Menge laut und die Musik fing wieder an zu spielen. Als ich mich zu Stella umdrehte, sah diese mich fragend an.
Sie grinste verschmitzt und meinte zu mir:„ Was sagst du? Wollen wir mitspielen?"
Ich erwiderte ihr Lächeln und antwortete:„ Auf jeden Fall!"