Kapitel 3

1030 Worte
Am nächsten Tag kehrte Cassian gerade von seiner Morgenrunde zurück als er erneut auf Angeline traf, die sofort lächelnd auf ihn zukam als sie ihn erblickte. "Guten Morgen Cassian, schöner Tag heute, nicht wahr?", begrüßte sie ihn als sie bei ihm angekommen war. Sofort setzte er ein charmantes Lächeln auf und ergriff ihre Hand, um ihr einen flüchtigen Kuss darauf zu geben. "Noch schöner, seit ich Sie erblickt habe.", meinte er schmeichlerisch. Mit einem leichten Lächeln entwand sie ihre Hand seinem Griff. "Ein wahrer Gentleman. Aber was würde Ihr Freund nur dazu sagen?", meinte sie leicht tadelnd. "Mein Freund?" wiederholte Cassian verwirrt und Angeline nickte. "Jaques.", erinnerte sie ihn, ehe sie zwinkernd hinzufügte. "Wir wollen ihn doch nicht eifersüchtig machen." Sofort verfinsterte sich Cassians Miene. "Ach ja genau. Jaques.", knurrte er, doch Angeline schien seinen Stimmungsumschwung nicht mitbekommen zu haben. "Ach, Sie beide sind so ein entzückendes Paar!" rief sie aus und Cassian verdrehte die Augen. "Hören Sie Angeline, das ist bloß ein Missverständnis, wir sind nicht...", begann er, wurde jedoch von ihr unterbrochen. "Es ist so schön, dass sie hergezogen sind. Diese Gegend braucht wirklich etwas frischen Wind. Wissen Sie was, ich lade Sie zum Essen ein! Und Sie müssen natürlich Ihren Freund mitbringen. Sehen Sie es als einen Art Willkommensparty. Ich bin eine großartige Köchin. Sie beide kommen doch? " Sie sah ihn erwartungsvoll an, und sofort verlor er sich in ihren Rehbraunen Augen. "Aber gerne doch.", murmelte er wie in Trance. Angeline klatschte begeistert in die Hände, was Cassian zurück ins hier und jetzt holte. "Großartig, dann heute Abend, sieben Uhr. Apartment 12." Sie lächelte ihn nochmals freundlich an, ehe sie sich auf den Weg Richtung Ausgang machte. Cassian starrte ihr hinterher. "Verdammt. Was ist da gerade passiert.", murmelte er mehr zu sich selbst, ehe er sich in Richtung Aufzug wandte. Er musste unbedingt mit Jaques reden. "Ich soll bitte was?", fragte Jaques ungläubig. Er stand mit einer Tasse Kaffee in der Küche und sah seinen Freund so an als hätte dieser den Verstand verloren. "Du wirst heute Abend so tun als wären wir zusammen!", wiederholte Cassian seine Bitte. Jaques blinzelte noch ein paar Mal stumm, ehe er den Mund aufbekam. "Zusammen? So richtig wie ein Paar zusammen? So Mann und Mann zusammen?", hakte er nach und erneut nickte Cassian ungeduldig. "Ja! Jetzt lass den vorwurfsvollen Blick. Du hast doch mit dieser Scharade angefangen. Du bist selbst schuld." Jaques stellte scheppernd seine Tasse ab. "Ja, ich tat es damit du dich nicht schon wieder verliebst und der ganze Wahnsinn erneut von vorne anfängt. Ich brauche mindestens ein Monat Pause zwischen deinen zum Scheitern verurteilten Liebesaffären." Cassian zuckte mit den Schultern. "Das ist nicht mein Problem. Also pack deinen feinen Anzug aus, wir sind heute Abend zum Essen eingeladen.", forderte Cassian ihn auf und ging ohne ein weiteres Wort ins Wohnzimmer. Jaques folgte ihm. "Warte mal, eingeladen bei wem?", fragte er lauernd. "Angeline.", antwortete Cassian wahrheitsgemäß, ehe er in seinem Schlafzimmer verschwand. Jaques schlug sich eine Hand vors Gesicht. "Oh mein Gott, du tust so als wärst du schwul, um an sie heran zu kommen? Jetzt drehst du völlig durch.", rief er aus, doch Cassian streckte bloß den Kopf aus dem Zimmer und schüttelte ihn entschieden. "Nein, das ist ein Geniestreich. Verstehst du nicht, wenn sie uns für ein Paar haltet, wird sie sich nicht in mich verlieben und der Fluch wird sie nicht dazu zwingen, mich umzubringen. Und ich kann Zeit mit ihr verbringen, ohne dass sie mir jeden Moment einen Dolch in die Brust rammt oder mein Essen vergiftet. " Jaques schüttelte mit ungläubiger Miene den Kopf. "Nun hast du vollends den Verstand verloren.", murmelte er, doch ohne darauf einzugehen tauchte Cassian mit zwei Anzügen in den Händen auf, die er in die Höhe hielt. "Welcher gefällt dir besser?", fragte er enthusiastisch. Jaques verdrehte die Augen. "Vergiss es. Ich werde dir bei diesem Wahnsinn nicht helfen.", knurrte er stoisch. "Doch das wirst du.", meinte Cassian nur, ehe er den helleren der beiden hochhielt. "Ich denke der hier wird es. Am besten du suchst dir was farblich Passendes dazu aus. Denn ob du willst oder nicht, für die nächsten Tage werden wir ein Paar spielen. Also find dich damit ab, Honigbärchen." "Seit wann kennen Sie beide sich?", fragte Angeline während die beiden Männer ihr gegenüber saßen und in ihrem Essen herum stocherten. Jaques zuckte die Schultern. "Schon eine halbe Ewigkeit.", antwortete er ehe er anfing zu überlegen. "Ich denke das muss Mitte des 12. Jahrhunderts gewesen sein, als, Au!" Er warf Cassian einen bösen Blick zu, der ihm unter den Tisch gegens Schienbein getreten hatte. Während Angeline verwirrt die Stirn runzelte beeilte sich Cassian zu sagen: "Jaques und sein Humor. Er meint natürlich etwa 12 Jahre, wir sind gute Jugendfreunde. Aber diese Beziehung hat sich erst vor kurzem ergeben." Er lächelte Jaques gespielt zu, doch sein Blick sprach Bände. Er solle es ja nicht vermasseln. Jaques verkniff sich ein genervtes Augenverdrehen und lächelte stattdessen falsch zurück." Ja, das war eine ganz spontane Entscheidung. ", stimmte er Cassian zu, ehe er mit einem bösartigen Lächeln Cassian einen kurzen Kuss aufdrückte und zufrieden beobachtete, wie Cassian ihm einen bösen Blick zuwarf, den er mit unschuldigen Blick quittierte. Angeline seufzte ergriffen, ehe sie aufsprang. "Möchte noch wer etwas vom Braten?", fragte sie und sofort nickte Cassian. "Sehr gerne, es ist köstlich." Erfreut lächelte Angeline und verschwand mit seinem Teller in der Küche. Kaum war die Verbindungstür zugefallen sah Cassian Jaques finster an. "Dafür das du anfangs so dagegen warst, scheinst du deinen Spaß daran zu haben.", knurrte er. Jaques grinste schadenfroh. "Ich versuche nur meinen alten Freund zu helfen, so wie er mich darum gebeten hat. Gefleht hat er.", antwortete er theatralisch. "Ich habe nicht gefleht.", gab Cassian zurück und Jaques hob eine Augenbraue. "Du hast gefleht." "Habe ich nicht." "Doch hast du." "Zielst du darauf hinaus erneut erwürgt zu werden." Cassian funkelte den grinsenden Jaques warnend an als Angeline den Raum wieder betrat. Sofort änderte sich Cassians Blick und er hatte wieder sein charmantes Lächeln aufgesetzt. Angeline stellte den Teller vor ihn ab und setzte sich wieder hin. "Also dann erzählt mal, wie hat das zwischen euch beiden begonnen?"
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