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1160 Worte
"Aauww, du tanzt fantastisch!" Nancy umarmt mich und ich fange an zu lachen. "Du tanzt besser." Und das tut sie wirklich. Sie ist echt süß und die anderen Schüler auch. Alle sind sehr kontaktfreudig und offen. Heute ist mein zweiter Tag und ich weiß jetzt schon, dass dieses Jahr total super sein wird und kann mein Glück kaum fassen! Gestern habe ich alle kennengelernt und ich fühle mich überhaupt nicht fremd. Und ich glaube, Nancy und ich werden noch sehr enge Freunde. "Ach was!" Lachend schüttelt sie ihre kurzen braunen Haare, die an den spitzen lila leuchten. Ihr Gesicht schmückt ein Nasenpiercing und sie ist sehr hübsch. Peet, ihr Freund, gibt ihr einen Kuss auf die Wange, obwohl er fast 2 Köpfe größer als sie ist. "Na, was läuft, ihr Chicks?" Nancy spielt mit seinen Rasterlocken und ich bewundere immernoch den Krieger auf seinem Unterarm. Er sieht super aus! Doch Haden's Tattoos gefallen mir besser. Haden.. Er scheint nicht sehr begeistert zu sein, dass ich hier auf diese Schule gehe, obwohl er nicht einmal einen richtigen Grund hat. Ich meine, er kennt die Leute doch gar nicht. Also, was ist sein Problem? Auf jeden Fall sichtlich erfreut war er nicht und mit einer dementsprechender Laune ist er mit den Jungs ins Studio gefahren, um die neuen Songs aufzunehmen. "So, Leute! Das war's für heute! Wir sehen uns morgen!" Greg klatscht in die Hände und scheucht uns alle raus. "Hey, Amy!" Ich drehe mich um und erblicke Drew, der freudig auf mich zukommt. "Lust mit uns zu Nando's zu fahren?" Und da ist wieder dieses wunderschöne Lächeln. Hinter ihm winken mir Nancy und Peet zu. "Klar, warum nicht." Lächelnd folge ich ihnen und schreibe Charlie, dass er mich nicht abholen braucht. Ja, ich habe versucht ihn zu überreden, jedoch hat er unbedingt darauf bestanden mich zu fahren. Sonst wollte es Haden tun, obwohl Dad es ihm verboten hat. Und was Besseres zu tun habe ich sowieso nicht. Gemeinsam fahren wir zu Nando's. Peet fährt und Nancy sitzt vorne neben ihm. Ich sitze mit Drew hinten. Als ich sehe, wie Peet seine Hand auf Nancy's Schoß legt, fällt mir Haden ein. Ein Lächeln bildet sich auf meinen Lippen, was Drew nicht entgeht und er lächelt mich lieb an. In Nando's angekommen setzen wir uns hin und sie erzählen mir, wieviel Spaß sie auf Aufführungen haben und das die Proben sehr witzig verlaufen. "Wir fangen bald auch eine neue Choreographie für die nächste Aufführung an. Du ergatterst bestimmt eine gute Rolle, so wie du tanzt." Drew zwinkert mir zu und ich kann nicht leugnen, dass ich rot werde. "Ach, quatsch." "Bescheiden, die Kleine", lacht Peet und wir alle stimmen mit ein. "Wie ist es eigentlich so mit Weltstars zu wohnen? Ich meine, sehr ähnlich seid ihr euch ja nicht, versteh mich nicht falsch oder so.." Nancy sieht mich neugierig an. "Ehmm.. wir hatten einen schweren Start, aber ich habe mich an sie gewöhnt", lächele ich. Und ins Herz geschlossen. Plötzlich hören wir jemanden an der Kasse rumschreien. Und ich schlucke schwer. Diese Stimme kenne ich. Und wenn man vom Teufel spricht. "WIE ES IST AUSVERKAUFT?!? Ich habe Hungeeeer!" Noah schlägt auf den Tisch und sein Gesicht ist rot vor Wut. Die arme Kassiererin schreckt zurück und Lewis versucht ihn mit Zack wegzuzerren, doch Noah scheint nicht aufgeben zu wollen und will in die Küche stürmen. Und dann geht alles sehr schnell. Lou kommt mit Paul rein und noch bevor Noah in die Küche stürmen kann, schnappt er sich ihn und wirft ihn sich um die Schulter. Noah schlägt zwar auf seinen Rücken, doch Paul scheint es nichts auszumachen. Er trägt ihn locker raus. Zack läuft ihnen hinterher und die Gäste setzen sich murmelnd wieder hin und widmen sich ihrem Essen. Plötzlich schaut Haden in meine Richtung und unsere Blicke treffen sich. Sein Blick ist undeutbar und er wirkt überrascht. Irgendwie fühle ich mich ertappt, aber ich habe doch nichts Falsches gemacht, oder? Er kommt auf mich zu und sieht von mir zu den anderen. Ich stehe auf und gebe ihm einen Kuss auf die Wange. "Hey, Schatz. Das sind Drew, Nancy und Peet aus meiner Klasse." Er lächelt schief und wenigstens bringt er ein knappes "Hallo" über seine Lippen. "Coole Show eben", lacht Drew und Haden spannt seine Fäußte an. Bitte nicht. Ich greife nach seiner Hand und öffne sie. Unsere Hände ineinander verschränkend setze ich ihn auf den freien Stuhl neben mir, doch er bleibt nicht lange. "Wir sollten gehen." Haden zeigt in die Richtung der Jungs, die am Eingang warten. "Ich sollte dann auch gehen", sage ich und verabschiede mich von den dreien. Irgendwie kommt es mir so vor, dass Haden sie nicht mag und ihm es auch nicht gefallen hat, dass ich hier mit ihnen war. Aber das hat ihn ja eigentlich nichts zu interessieren, ich meine, ich sage ja auch nichts zu seinen Freunden. Drew, Peet und Nancy winken uns zum Abschied und wir machen uns auf den Weg zum Auto. Die ganze Fahrt über, ist Haden still und sagt kein Wort. Unruhig rutsche ich auf meinem Sitz hin und her. Als wir die Wohnung betreten, sehen wir wie Noah mit gesenktem Kopf auf der Couch sitzt. "WENN DAS NOCHEINMAL VORKOMMEN SOLLTE, VERSOHLE ICH DIR DEINEN KLEINEN HINTERN, VERSTANDEN?!? Was wäre, wenn die Presse das mitbekommen hätte! Denkt ihr auch mal nach, bevor ihr irgendetwas tut!" Und mit rotem Kopf stampft mein Dad die Treppen hoch. Auch Paul, der die Arme verschränkt hat und neben der Couch steht, stolziert grinsend aus dem Wohnzimmer und Noah seufzt laut auf. Haden schüttelt nur den Kopf und geht in die Küche. Ich folge ihm. Er geht ans Spülbecken und lehnt sich dagegen. Sein Blick liegt auf mir und uns trennt nur die Kücheninsel. "Willst du mich nicht aufklären?", fragt er mich in einem ernsten Ton. "Wir waren nur kurz Essen. Nach der Schule, mit Freunden." Ich zucke mit den Schultern. Ich meine, ich habe nichts Falsches gemacht und außerdem soll er sich nicht so anstellen. Wer ist er? Mein Vater?! Er sagt nichts und nickt nur. "Sie sind nett", sage ich, als er immernoch nichts über seine Lippen bringt. "Kann sein." Er zuckt mit den Schultern. "Nicht mein Umgang." Jetzt macht er mich wütend. Was fällt ihm ein, so über sie zu reden? Es sind meine Freunde. Ja, ich habe sie schon jetzt richtig gerne und ich will, dass er ihnen eine Chance gibt. "Du kennst sie gar nicht!", zische ich und Haden geht um die Kücheninsel und bleibt vor mir stehen. Er streicht mir eine Haarsträhne zurück. "Ich mache mir nur Sorgen. Du kennst sie erst neu." Ich sehe wirklich Besorgnis in seinen Augen und umarme ihn. Ich weiß, dass er mich immer zu schnell weichkriegt. "Ich passe schon auf." "Hey, Amy, Haden bewegt euch hierhin! Wir wollen zusammen einen Film anschauen! Aber knutscht zu Ende!" Lou schreit fast durch die ganze Wohnung und meine Wangen leuchten natürlich direkt wieder rot.
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