Jimin pov.
Es tat mir ein bisschen weh Yoongi alleine sitzen zu sehen. Er hat also wirklich keine Freunde? Wie kann das sein? Zu mir war er bis jetzt immer nett. Nach dem nicht so guten Mittagessen mache ich mich auf die Suche nach dem Jungen. Ich meine, versteh' mich nicht falsch, gegen Reis, Kimchi und Fleisch habe ich nichts, aber wie die das hier servieren ist abartig. Und nach Yoongi muss ich suchen, weil ich logischerweise beim Essen länger brauche als er. Ich rede ja immer noch mit meinen Freunden. Ja, meinen Freunden. Ehrlich gesagt, fühle ich mich eher fremd bei ihnen. Fast schon alleine. Aber, was soll ich tun?
In einer Ecke unter der Treppe sehe ich ihn. Sieht so aus als scrollt er bei seinem Handy runter. Sollte ich ihn stören? Umso näher ich ihm komme desto nervöser werde ich. Schließlich will ich ihn wirklich nicht nerven. Was wenn er zu tun hat? Schnell bereue ich überhaupt zu ihm gekommen zu sein und drehe mich um. Gerade will ich wieder gehen als ich ein ''Jimin'' hinter mir höre. Er hat mich also gesehen. Langsam drehe ich mich um und sage: ''Ah ja, Yoongi, haha. Hi.'' Geht es noch offensichtlicher? Damn.
''Ich wollte fragen o-ob'', stottere ich unbeholfen, ''na ja also, ob du... also wir mal wieder abhängen wollen''. Daraufhin lächelt Yoongi kurz, aber warm. ''Klar'', erwidert er lächelnd. ''Oh echt? Wann hast du denn Zeit?'' ''Ich hab' immer Zeit'', meint der Junge überlegend. ''Also, machen wir heute etwas?'', ich spüre mein Herz heftig gegen meine Brust hämmern. Yoongi sieht mich an und fragt: ''Was machen wir denn?'' Was könnten wir machen? ''Wie du willst. Wir könnten wieder in ein Café gehen, oder einfach draußen rumlaufen. Du kannst auch zu mir kommen'', biete ich an. Min Yoongi, zu mir nach Hause? Das wäre ein Traum. Ein Traum, der sich aber vermutlich nicht so schnell erfüllen wird.
''Ja, lass uns wieder in dieses Café gehen.'' Staunend stelle ich fest: ''Du musst Kaffee ja echt mögen.'' ''Ja, schwarzer Kaffee ist der einzig wahre'', ich muss lachen.
Der Ältere lächelt ebenfalls. Wenn er über Kaffee redet leuchten seine Augen etwas. Oder bilde ich mir das nur ein? Wie auch immer, ich unternehme erneut etwas mit Yoongi! Wie viel Glück kann man haben? ''Gehen wir jetzt sofort?'', wundert sich Yoongi als ich mich bereit mache aufzubrechen. ''N-Nein, also wir könne auch erst noch hierbleiben. Kein Problem'' ''Ach, wie auch immer. Gehen wir einfach'', beschließt er und steht auf. ''Du brauchst übrigens nicht so nervös zu sein, alles gut'', fügt die Schönheit hinzu und wir laufen zum Ausgang.
Tatsächlich bin ich nicht mehr so aufgeregt wie beim ersten Mal. Yoongi hat so eine unbeschwerte Ausstrahlung, da ist es praktisch nicht möglich Angst zu haben. Gleichzeitig wirkt er so erwachsen und reif. Ob er wohl auch anhänglich werden kann? Was würde ich nur alles für eine Umarmung von Yoongi tun...
Spontanerweise bestelle ich mir einen Kakao, während Yoongi wie erwartet bei seinem Kaffee bleibt. ''Was magst du an Kaffee?'', frage ich interessiert. ''Mh.. Ich mag den Geschmack und die Farbe.'' ''Du magst bittere Sachen?'' ''Eh, nein. Normalerweise nicht. Ob man es glaubt oder nicht, ich bin sogar eine kleine Naschkatze. Doch bei Kaffee würde ich nie auf die Idee kommen Zucker oder Milch rein zu tun. Da ist es anders. Kaffee ist perfekt'', als Yoongi dies sagte, sah er verträumt durch die Gegend. Bei der Vorstellung von Yoongi als Katze muss ich schmunzeln. Seine Augen gleichen schon sehr denen einer Katze; schmal und scharf.
''Wie sieht's bei dir aus? Was ist dein Geschmacksgenre?'', es ist das erste Mal, dass Yoongi Interesse an mir zeigt. Sonst stelle immer ich die Fragen. Ein Erfolg! ''Geschmacksgenre'', kichere ich, ''ich mag ebenfalls süße Sachen. Aber zu 'salzigem' Essen wie Fleisch sage ich nicht nein.'' Mein Gegenüber zieht hörbar die Luft ein. ''Ich liebe Fleisch'', sagt er mir ernst ins Gesicht. Lächelnd erwidere ich: ''Welches ist dein Lieblingsfleisch?'' ''Ich bin nicht sehr wählerisch, aber wenn ich mich entscheiden müsste, nehme ich Huhn.'' Ich erwidere ein einfaches Nicken.
Es gibt eine Sache, die mich nicht losließ. Ich möchte es unbedingt wissen. ''Warum schwänzt du eigentlich?'', erkunde ich mich vorsichtig, mit der Absicht, keinen wunden Punkt zu treffen. Locker antwortet er: ''Kein Bock.'' Eindeutig spielt er mir etwas vor. Doch ich will ihn nicht dazu zwingen mir etwas zu erzählen, dass er nicht will. Somit belasse ich es dabei. Überhaupt hier mit ihm zu sitzen ist eine Freude. Noch eine Zeit lang sitzen wir dort und unterhalten uns über die verschiedensten Dinge. Bis wir irgendwann wieder gehen. Es scheint als will er noch nicht nach Hause, somit laufen wir durch die Stadt.
Zu gerne würde ich wissen was ihm auf dem Herzen liegt.
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