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1245 Worte
Ungewollt blieb ich stehen, und drehe mich verwirrt um. Doch seine Augen sind geschlossen, wobei er seinen Kopf, aufs Nacken legt. Plötzlich wurde mir warm, und mein Herz schlägt schnell als zuvor. Die Türen vom Aufzug schließen sich, doch ich kann ihn immer noch sehen, weil die Türen aus Glas sind. Genau in dem Moment, wo das Aufzug sich in Bewegung setzte, schlossen sich seine Augen auf, und blickten in meine. Lässig schaut er mich die ganze Zeit an, bis er vom Aufzug mitgenommen wurde. Mir fiel gar nicht auf, dass ich die ganze Zeit über, meinen Atem angehalten habe. Seine Blicke können mich immer noch zum schmelzen bringen. In Gedanken versunken, und leicht zitternd wegen gerade eben, Steuere ich auf den Automaten zu, um mir meinen heißgeliebten Kaffee zu besorgen. An meinen Kaffee nippend, mache ich mich auf dem Weg zum Aufzug. Nach zehn Sekunden, kam er auch schon, doch mit einem Gast. Und sie ist wirklich richtig hübsch. Eine arbeiterin hier? Bestimmt. Verzweifelt stieg sie aus, und wandt sich an mich. Etwas überrumpelt schaue ich sie an. "Du bist doch eine Angestellte hier, nicht wahr?" Mit einem heftigem Schwung, lagen ihre braunen ,bis zur Brust langen Haare hinter ihren schultern. "Besorg mir vom Automaten eine Flasche Wasser." Nicht auf mich achtend, nehmt sie ihr Handy zur Hand, und tippt verärgert darauf rum. Meine linke Augenbraue zuckt nach oben. Wie war das gerade? "Klar, kann ich machen! Wenn du willst, kann ich dir auch die Schultern massieren, so krumm wie du sie hältst." Lächle ich sie zuckersüß an, doch sie schaut mich mit dem selben Blick an. "Hast du mich gerade ernsthaft, geduzt?!" Entsetzt steckt sie ihr Handy in die Hosentasche. "Siehst du hier eine andere Person, die es verdient hätte, geduzt zu werden?" Gespielt suchend, schaue ich über ihre Schulter, zur Seite und hinter mich. "Also ich sehe nur dich." Mit einem strahlenden Lächeln meinerseits, lässt sie sich Mega provozieren. "Du hast mich schon wieder geduzt!" Ein dampfendes Lachen entwich meiner Kelle, doch danach folgt mein eiskalter Blick. "Was hast du anderes erwartet, Schätzchen?" Das letzte Wort benutze ich immer, um die Person so richtig zu provozieren. "Du kleine schlampe...!" Gerade wo sie aufholen wollte, um mir eine zu schellen, hielt ich gekonnt ihren Arm fest, und schaue sie drohend an. "Wage es ja nicht, deine Hand vor mir zu erheben. Mal sehen ob du danach noch eine haben wirst!" Mit einem Kalten Blick schaue ich ihr in die Augen, wofaufhin sie vor Wut zu zittern begann. Mein Griff wurde härter, wobei es fast zu zerbrechen drohte. Sie befreit energisch ihren Arm von meinem Griff, und fasst sich wutentbrannt an der zerdrückten stelle. "Warte ab, du Miststück! Ich werde das nicht hier belassen! Mach dich gefasst! Mal sehen was passiert, wenn dein Chef davon Wind bekommt." Drohend hebt sie ihren Zeigefinger hoch, und entfernt sich mit langsamen Schritten von mir. Sollte das bedrohlich rüber komm? Gespielt freundlich lächelnd, winke ich ihr hinterher. "Richte ihn meine Grüße aus!" Wenn ich etwas gut kann, dann ist das Provozieren! Zuhause nennen sie mich "Provoprinzessin". Und wenn ich gefeuert werde, dann werde ich halt gefeuert... oh f**k. Stimmt! Ich darf nicht gefeuert werden! Was habe ich getan!? Nein, das darf nicht wahr sein! Ich musste mich doch zurückhalten, falls so eine Angelegenheit vorkommen sollte, damit ich meinen Ziel erreichen kann! Wieder hab ich mich dem Spaß ergehen lassen! Rum weinen kann ich jetzt später. Was passiert ist, ist passiert. Und Vorallem hat es mir nach langer Zeit Spaß gemacht. Ohne mir einen Kaffee zu holen, schlendere ich in den Aufzug rein. Dieser Streit hat mich plötzlich hellwach gekriegt. Im Aufzug musste ich an meine Begegnung mit Rider erinnern. Als wäre es gestern gewesen. Verträumt starre ich in die Luft. "Bist du dumm? Es ist gerade mal zehn Minuten her." Jetzt fange ich schon mit Selbstgesprächen an! Bin ich wirklich noch psychisch gesund? Eins ist sicher! Ich bin sexy. Arrogant, und mit erhobenem Kopf, maschiere ich auf mein Platz zu. Die anderen schauen schon komisch, doch ein Blick in deren Richtung, genügt um die wegschauen zu lassen. Als hätten die eine Chance gegen mich. "Hier. Alphabetisch ordnen, und dem Geschäftsführer rüber reichen. Du hast nur eine Stunde Zeit, Beeilung." Und schon lag eine Akte in meinem Gesicht. Ohne ein weiteres Wort zusagen, tackelt sie stolz davon. Diese Frau... Gerade als ich dabei war, ihr die Akte hinterher zu werfen, hielt mich Aden gerade noch rechtzeitig auf. "Was soll das werden, wenn es fertig ist?" Belustigt nimmt er die Akte aus meiner Hand. "Ein Blutbad." Frustriert löse ich mich aus seinem Griff und mache mich an die Arbeit. Sie soll warten bis ich mein Ziel erreicht habe. Im nächsten Moment steht sie arbeitslos vor der Tür. Oder nein, so eine fiese Person bin ich nicht! Ich mache ihr das Leben hier schwer. Genau! "Brauchst du Hilfe?" Die hilfsbereite Frage von Aden nehme ich nicht wahr, konzentriere mich stattdessen auf meine Aufgabe. Der Frau werd ich es zeigen. In dreißig Minuten schaff ich das hier, und kriege dann ein großes Lob vom Geschäftsführer. Hoffe ich zumindest. * Letztendlich hat es doch noch 1 Stunde gedauert, sodass ich hier jetzt vor der Bürotür vom Geschäftsführer stehe. Augenverdrehend klopfe ich zwei mal hintereinander, und betrete den Raum nach paar Sekunden. Eine laute schrille Stimme ließ mich zusammen zucken. Ein 'bieb' übernahm meine Ohren, woraufhin ich schmerzhaft das Gesicht verzerre. Was war das denn?! Nachdem meine Ohren sich paar Sekunden später erholt hatten, blicke ich auf, und sehe eine Frau vor Rider. Sie fuchtelt mit ihren Händen hin und her, zeigt auf den Boden, und ballt dann ihre Hände zu Fäusten. Ist sie Dirigentin, oder warum ist sie so hyperaktive?! "Du musst ihr eine Strafe geben!" Diese Stimme! Sagt mir nicht, dass ist die Frau von vor einer Stunde. Und schon dreht sie sich zu mir um. Enttäuscht stelle ich fest, dass sie es ist. "Da, sie ist es!" Mit ihrem nackten Zeigefinger zeigt sie auf mich. Nimm sofort diesen Finger runter, bevor es mit nur einem knicken zerbricht! Würde ich liebendgerne sagen, aber sogar Rider würde mich für verrückt erklären. "Elena! Entweder stellst du deinen Ton ein, oder du hast bald nichts mehr zum verstellen!" Diese bedrohliche Stimme, bereitet mir eine angenehme Gänsehaut! Ja, Rider gib es ihr! Und.. hat er gerade Elena gesagt? Stimmt, wenn ich mir ihr Gesicht genauer anschaue, erkenne ich die aufgeblasten Wangen. "Elena, hab ich dir nicht gesagt, dass du nie wieder, hier her kommen sollst?" Plötzlich steht Rider auf, steckt seine beiden Hände in die Hosentasche, legt den Kopf in den nacken, und schaut zu Elena. "Aber Schatz, sie war mir gegenüber, deiner zukünftigen Frau, unhöflich!" Schatz?! Wen nennst du hier Schatz?! Rider schließt langsam seine Augen zu. "Geh deinen Vater Schatz nennen." Oh. D-dieser Satz kam unerwartet. Und diese Kälte in denen Wörtern die er von sich gab... Das macht mich verrückt! D-das ist mein Rider! Ich meine... war, ist, möglicherweise? Entsetzt erhebt Elena sich ebenfalls, und fast sich ans Herz. "Ich werde jetzt gehen, aber nur weil ich einen Termin habe!" Mit kleinen Schritten entfernt sie sich von Rider. "Aber ich werde wieder kommen!" Natürlich muss sie mich kraftvoll zur Seite schubsen, damit sie durch die Tür hinaus in ihre Müllhalde Latschen kann. Hoffentlich stolperst du an einem Borito! "Und nun zu dir." Meine Aufmerksamkeit galt jetzt völlig und allein Rider. In Zeitlupe öffnen sich seine Augen. "Was bringt die kleine Madi hier her?"
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