Ich schlug mir die Handfläche an die Stirn. ,,Geht es dir nicht gut?", kam es dann auch schon von Mr Bentley. ,,Ja", erwiderte ich geschockt. ,,Willst du nach Hause gehen?", fragte er nun. ,,Nein", antwortete ich seufzend.
Daraufhin war er sagte er nichts mehr dazu.
,,Setzte euch jetzt bitte zusammen", bat er uns, worauf Wesley triumphierend auf mich zu lief und sich auf den Platz neben mir fallen ließ. Ich rückte mit dem Stuhl etwas nach hinten, auch wenn das vielleicht kindisch war. Ich brauchte den Sicherheitsabstand.
,,Wir werden viel Spaß haben!", grinste das Arschloch neben mir dreckig, weshalb er einen wundervollen Nackenklatscher bekam. ,,Härter", sagte Wesley dann auch noch provozierend. ,,Halt die Klappe, Parker", zischte ich wütend.
Warum musste ich so einen scheiß Partner haben?
Warum hatte ich das verdient? War ich ein so schlechter Mensch?
Lindsay würde nun sagen, das das Schicksal ist, doch dann war das Schicksal schrecklich.
,,Also unser Hobby ist von uns beiden das Fig...", begann er locker zu sagen, jedoch unterbrach ich ihn und schlug ihn meine Hand möglichst sanft an den Mund.
,,Was?", zischte er wütend.
,,Mein Hobby ist das Surfen", sagte ich und versuchte möglichst nicht nervös zu klingen.
Wesley nickte bloss und sah mich mit gerunzelter Stirn an.
,,Dein Hobby?", fragte ich nun locker.
,,Backen", antwortete er cool.
,,Backen? Ist das dein Ernst?", fragte ich, da ich ihn, da ich ihn das echt nicht abkaufte.
,,Ja", antwortete Wesley ernst. ,,Das hätte ich jetzt nicht erwartet", erwiderte ich wahrheitsgemäß. Darauf sagte er nichts mehr und nickte bloss.
Am Ende der Stunde hatten wir ein Treffen am Strand ausgemacht. Leider mussten wir es tun. Ich wollte einfach nicht, dass er mich kennenlernt. Ich wollte das nicht.
In der Pause saßen Lindsay und ich am Footballplatz und beobachteten auf Lindsay's Wunsch die Footballspieler. Zugeben sie waren heiß. Jeder von ihnen hatte ausgeprägte Muskeln. Manche mehr und manche weniger, doch im Hirn hatten die Wenigsten etwas, also kamen diese nicht wirklich in Frage für mich.
Eigentlich hatte ich beschlossen mein Leben alleine zu verbringen, weshalb ich mich auch nicht auf große Suche begeben musste.
Plötzlich kam Michael angerannt. Seine Locken hüpften, als er die Treppen zur Tribüne hoch lief. Er spielte genauso, wie Onkel Jordan Basketball. Wie der Vater so der Sohn passte also perfekt.
,,Hey Brooky, hey Lindsay", begrüßte er uns und nahm mich in eine Umarmung.
Er benahm sich meistens, wie der große Bruder, der nie mein großer Bruder sein werden würde. Er war meistens viel zu aufgeregt, dass mir etwas passiert.
Wenn er wüsste, was so zu meinen Hobbys gehörte.
,,Habt ihr l**t auf meine Geburtstagsparty nächsten Samstag zu kommen?", fragte er grinsend und zog die Augen zusammen, was bei ihm ein Zeichen dafür war, dass er fröhlich war. ,,Wir kommen", antwortete Lindsay dann, bevor ich zu Wort kommen konnte.
Dann verschwand er auch schon wieder die Treppen hinunter und lief zu seinen Freunden.
Nach der Schule fuhr ich mit Lindsay und den Twins nach Hause.
Lindsay ließ ich, wie immer, an ihrem Haus raus.
Zuhause angekommen begrüßte Dad uns, der sich seine Krawatte zuband und durch das Haus hetzte. ,,Ich muss leider bis Freitag nach New York. Ich hoffe, dass das okay ist. Ich habe euch etwas Geld auf den Esstisch gelegt. Fackelt bloss nicht die Bude ab!", sagte er, während er sich das Jackett umschwang. ,,Dad, du kennst uns", meinte ich grinsend.
,,Ja und ich traue es euch zu", antwortete Dad und grinste triumphierend.
,,Dad", zischte ich empört. Dann umarmte er uns nach der Reihe.
Er rief noch, dass er uns lieb habe und verschwand dann aus dem Haus und stieg in seinen weißen Mercedes. Wir winkten ihm noch hinter her und gingen dann ins Haus.
,,Was wollt ihr essen?", fragte ich dann grinsend und sah zwischen Ally und Maddy umher.
,,Pizza", schlug Ally zwinkernd vor. ,,Bestellen wir bei Domino's?", fragte sie mit leuchtenden Augen, worauf wir alle anfingen zu lachen.
Also griff ich zum Haustelefon und wählte die bereits eingespeicherte Nummer von Domino's Pizza. Mit einem breiten Grinsen bestellte ich uns eine Familypizza mit Salami, Hackfleisch, Schinken und Paprika. Der Mann an der Leitung meinte dann, dass die Pizza in einer halben Stunde ungefähr fertig sein sollte. Dann legte ich auch schon auf.
Plötzlich vibrierte mein Handy. Skeptisch holte ich es aus der Tasche meiner Hose und entsperrte es. Eine Nummer wurde angezeigt, die ich nicht eingespeichert hatte.
Ich tippte auf die Nachricht.
Hey Babe
, stand auf meinem Display.
Hör auf mit Babe. Dieser Begriff ist scheiße. Wer bist du?
, schrieb ich zurück.
Dein Leben
,kam schließlich zurück.
Bescheuert?
,war meine Antwort darauf.
Wesley
, schrieb der nun nicht mehr ganz so Unbekannte.
Woher hast du meine Nummer?
, fragte ich geschockt.
Deine Freundin war so nett.
,kam schnell die Antwort.
Lindsay ich bringe dich definitiv um.
Anschließend ging ich in die offene Küche und begann damit Besteck und Teller für drei Personen auszuräumen. Dieses stellte ich dann draußen auf den Tisch auf der Terrasse.
Die Nachricht war nun vollkommen aus meinem Kopf gebannt.
So setzte ich mich auf die Couch und begann etwas Supergirl zu schauen. Diese Serie gab es zwar schon eine Zeit, doch ich hatte sie erst vor kurzem kennen und lieben gelernt.
Dann klingelte es auch schon an der Tür. Noch bevor ich die Tür öffnete, hörte man bereits Ally und Maddy die Treppe hinunter trampeln.
Ich öffnete die Tür und der Duft kam mir bereits entgegen. ,,Das macht dann 12.99$", meinte der Pizzabote, nachdem er mir den riesigen Pizzakarton gegeben hatte.
Schnell krammte ich 15 Dollar aus meiner Hosentasche und gab sie ihm.
,,Behalten sie den Rest", sagte ich lächelnd, worauf sich seine Miene aufhellte und er sich ausführlich bedankte. Immer wieder gerne.
Mit dem Pizzakarton in der Hand lief ich dann nach draußen, wo die Twins bereits Platz genommen hatten. ,,Yummi", schnurrte Maddy und riss ihre Augen weit auf, als ich den Karton öffnete. Schnell nahmen sie sich ein Stück der Pizza und begannen bereits hineinzubeißen. Also setzte ich mich auch an den Tisch und nahm mir ebenfalls ein Stück.
Genüsslich aß ich die Pizza. Nichts ging über amerikanische Pizza. Sogar die aus Italien konnte da nicht mithalten.
Nachdem die Pizza verspeist war, forderte ich die Twins dazu auf, das Geschirr aufzuräumen, was sie genervt taten. Anschließend lief ich in mein Zimmer und setzte mich an den Schreibtisch. An diesem begann ich meine heutigen Hausaufgaben zu erledigen.
Hausaufgaben wer brauchte diese wirklich? Ich definitiv nicht.