Chapter 9

1237 Worte
Als ich Zuhause ankam, war es bereits kurz nach 8 pm. Nachdem ich das Haus betrat, kam mein Dad aus der Küche. Moment was war passiert? Er hatte noch sie seine Geschäftsreise unterbrochen. Hatte er etwas von meinen 'Hobbys' erfahren? Ich hoffe mal nicht. ,,Brooklyn, wir müssen reden!", meinte er und allein mein Name, den er laut aussprach, ließ mir eine Gänsehaut über den Körper treiben. Ich äußerte mich nicht und folgte ihm stumm an den Esstisch. Maddy und Ally waren nicht hier, also musste es etwas mit mir zu tun haben. Mein Puls begann in die Höhe zu gehen und meine Hände wurden schwitzig. Er setzte sich an den Esstisch. Ich setzte mich gegenüber von ihm und verschränkte meine Hände unter dem Tisch. Vor ihm lag sein Laptop. Als er dann auch noch seine Hände auf dem Tisch verschränkte, wurde das komische Gefühl in mir verstärkt. ,,Brooklyn, ich habe eine Nachricht für dich, jedoch kann ich nicht wirklich einschätzen, ob du diese gut oder schlecht finden wirst", begann er zu erzählen. Doch seine Worte beruhigten mich erst einmal, da es anscheinend nichts mit meinen Fights zu tun hatte. ,,Ja, Dad?", fragte ich gespannt, da ich wollte, dass er auf den Punkt kommt. Er holte tief Luft, seine Haltung spannte sich an und dann räusperte er sich erst einmal. ,,Brooklyn, ich habe mir das wirklich oft durch den Kopf gehen lassen, aber bitte raste nicht aus", verlangte er unsicher von mir. ,,Dad, ich bin durch und durch ruhig", gab ich schnell zurück, da ich diese Spannung nicht mehr lange ertragen wollte. ,,Brooklyn?", fragte nun langsam. ,,Ja, Dad. Ich bin hier", meinte ich belustigt und winkte mit dem gesamten Arm. ,,Ich möchte mit euch ein Jahr in Australien verbringen", brachte er die Überraschung raus und kam in einen Redefluss: ,,Ich habe dort bereits ein Haus gekauft. Es ist ebenfalls am Strand. Es ist alles organisiert. Grandma und Grandpa werden ebenfalls mitkommen und so könnt ihr sie öfters sehen und ich wäre in diesem Jahr auch öfters zu Hause, da ich Pyper nach Australien bringen möchte, nachdem es bereits in Amerika, Europa und Asien groß vertreten ist." ,,Okay", meinte ich dann geschockt. ,,Das Haus hier und alles würden wir natürlich so behalten und nach dem Jahr würdest du hier dort deine letzten Monate vor dem Abschluss verbringen", erzählte er begeistert. ,,Okay", sagte ich erneut geschockt. Ehrlich gesagt war ich sprachlos. Das alles kam so plötzlich. ,,Wann willst du los?", fragte ich dann die Frage, die sich in mir eingenistet hatte. Wie konnte er das alles planen ohne das ich es bemerkte? ,,Nächste Woche am 9. September, also der Freitag wäre dann dein letzter Schultag hier", antwortete er mit ziemlich schneller Geschwindigkeit ohne einen Atemzug zu nehmen. ,,Okay", antwortete ich darauf wieder. ,,Was hälst' du'davon?", fragte er unsicher, während er die Hände zu Fäusten ballte und mit den Zähnen klapperte. Ich wusste genau, was ich nun antworten würde. Es war echt schwer, dass alles hier für ein ganzes Jahr zurück zu lassen, doch ich hatte eine Entscheidung getroffen. ,,Dad, ich bin einverstanden. Unter einer Bedingung", grinste ich teuflisch, was wahrscheinlich total unheimlich aussah. Aber schließlich war es nur ein Jahr und danach würde alles werden, wie zuvor. ,,Die wäre?", fragte er erleichtert. ,,Okay, es sind doch zwei", meinte ich lächelnd. Er nickte fordernd. ,,Lindsay darf, wenn es ihre Eltern erlauben, mit", sagte ich mit klimperten Wimpern. ,,Die Zweite?", fragte er und übersprang die erste Bedingung. ,,Ich darf mir einen Golden Retriever kaufen", grinste ich siegersicher. Er schien zu überlegen und zu überlegen. ,,Das mit dem Hund muss ich mir noch einmal durch den Kopf gehen lassen, aber das mit Lindsay ist okay", zwinkerte er grinsend. ,,Wirklich?", fragte ich erstaunt. ,,Ja", antwortete er daraufhin und ich sprang zu ihm, um ihm eine große Umarmung zu verpassen. ,,Danke", meinte ich lächelnd. Ich wollte Lindsay am liebsten direkt anrufen, dennoch entschied ich mich dafür es ihr morgen Nachmittag persönlich zu erzählen. Am nächsten Tag fuhr ich mit Lindsay zum Strand. Wir setzten uns auf den warmen Sand und sahen in die Ferne, bevor ich begann zu erzählen. ,,Deshalb wollte ich dich fragen, ob du mit mir dieses Jahr verbringen willst?", fragte ich am Ende meiner Erzählung. Sie jubelte laut und fröhlich. ,,Hoffentlich darf ich. Oh mein Gott, Brooklyn. Das wäre so geil", schrie sie übermütig, während sie grinsend im Sand rum hüpfte. Anschließend rannten wir in Klamotten in die Wellen des Meeres und genoßen unsere Freundschaft. Die Sonne ging allmählich unter und wir hatten im Sand Platz genommen und nahmen die letzten Sonnenstrahlen auf, während wir einfach glücklich waren. Doch es kam anders, als wir es uns erhofft hatten. Eine Woche später lagen wir uns beide heulend in den Armen. Ihre Eltern wollten sie nicht 'allein' in die weite Welt lassen. Als nicht wirkliche Beruhigung war bereits Lindsay's Flug nach Australien gebucht. Sie würde vom 28 Oktober bis zum 4 November zu mir kommen, doch das waren nur 7 Tage. In den Weihnachtsferien würde sie zum Glücke volle 3 Wochen bei mir sein. Es war traurig. Vor einer Woche haben wir noch gelacht und uns gefreut und jetzt heulen wir, da wir uns eine so lange nicht mehr sehen werden. ,,Ich bin auf deine nächste Haarfarbe gespannt", sagte ich dann mit einem erzwungenen Lächeln und lief durch die Sicherheitskontrolle, während ich mir die Tränen aus dem Gesicht wischte. ,,Das wird schon", lächelte Ally nach der Sicherheitskontrolle aufmunternd. Lindsay stand immer noch aufgelöst in der Ferne und suchte nach mir. Als sie mich fand, winkte sie mir traurig zu, was mir das Herz zerriss. Doch dann mussten wir zum Gate, da unser Flug in bereits 30 Minuten gehen würde. Dad hastete voraus, um sich einen Überblick zu verpassen. Das Gate war schnell gefunden. Mein Vater zeigte der Mitarbeiterin die Tickets uns Pässe. Wir gingen, als wahrscheinlich letzte ins Flugzeug. Nun würde es in ein neues Leben gehen, auch wenn ich in spätestens einem Jahr, wieder hier entlang laufen würde und mich auf ein Wiedersehen mit Lindsay freuen würde. Meine Großeltern waren bereits gestern vorgeflogen, da sie direkt nach Australien wollten. Wir würden hingegen übermorgen Abend auf die Paris Fashionweek gehen und uns die Neuheiten anschauen. Pyper war natürlich, wie immer auch vertreten und wie ich zu hören bekam, hatten Maddy und Ally mitdesignt. Ich hatte lediglich eine kleine Kollektion für Teenager designt, doch mein Talent hielt sich in diesem Bereich in gewissen Grenzen. Der Flug nach Paris würde ungefähr 7 Stunden gehen, was hingegen dem Flug nach Australien echt kurz war. Doch mit einem Stromanschluss für mein Handy würde auch ich diesen Flug überleben.  Wir setzen uns auf die Sitze in der First Class. Ich liebte diese Plätze hier. Wir flogen nur selten First, da Dad meinte, dass die Economy auch reichte. Ich unterstütze seine Meinung. Mir ging es schließlich um die sichere Ankunft und nicht den komfortablen Flug. Doch er wollte noch etwas während des Fluges arbeiten, weshalb wir dieses Mal First flogen. Außerdem bekamen wir eine Vergünstigung. Nachdem ich mich angeschnallt hatte, kamen die bekannten Sicherheitsinfos auf den Bildschirmen, während das Flugzeug auf die Startbahn rollte. Ich wurde nervös. Nicht weil ich nicht gerne flog. Nein, ich würde jetzt die Vereinigten Staaten von Amerika aka mein Zuhause für ein Jahr verlassen. Plötzlich fiel mir ein, dass ich etwas Schlimmes vergessen hatte. Ich hatte Michael vollkommen vergessen sein Geschenk zu geben. Verdammt. Es lag noch in meinem Zimmer in seiner wundervollen Verpackung. Verdammt.
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