KAPITEL 7

1103 Worte
Damiens Sicht Es fiel mir zu schwer, diese neue Entwicklung hinter mir zu lassen. Ein Leben ohne Arianna war völlig sinnlos. Ich hätte nicht auf meine Mutter hören sollen, während sie mich so sehr überredete. „Mylord, Ihr habt seit Tagen nichts Gutes gegessen oder getrunken“, unterbrach Victor meine Stille. Victor war mein Beta, und er war auch loyal. Er unterstützte mich dabei, Arianna zurückzuweisen. „Warum bist du hier? Ich habe dich gebeten, mich in Ruhe zu lassen. Ich brauche etwas Zeit für mich!!“, schrie ich mit brüllender und donnernder Stimme vor lauter Wut. „Es tut mir leid“, entschuldigte er sich und verließ augenblicklich mein Zimmer. Gerade als er durch den Ausgang ging, bog meine Mutter schnell in einen Eingang ein und kam mit entschlossenem Gesichtsausdruck herein. „Was glaubst du, was du da tust?“ Sie fragte und starrte die leere Weinflasche in meiner Hand und mein ernstes Gesicht an. Es fiel mir schwer, betrunken zu werden, und egal wie sehr ich es versuchte, am Ende hatte ich einfach genug vom Wein, ohne betrunken zu werden. „Wie sieht es denn aus, hm? Ich ertrinke in demselben Elend, das du mir bereitet hast“, antwortete ich. Sie hob sofort die Hand und verpasste mir, ohne lange nachzudenken, eine kräftige Ohrfeige. „Ist dir klar, dass du ein Alpha bist? Du ziehst Würde ab, Damien“, sagte sie bestimmt. Ich legte meine Hand an meine rechte Wange, starrte sie eine Weile an und brach dann in Gelächter aus. „Was ist so lustig?“, fragte Mum verwirrt und starrte mich an. „Ein Alpha, richtig? Heißt das, ich habe kein Recht, das Leben zu leben, das ich leben möchte?“, fragte ich sie. „Das tust du. Aber du musst Entscheidungen treffen, die dein Volk nicht in Gefahr bringen. Ich kann nicht glauben, dass wir immer noch darüber reden“, erwiderte sie und schüttelte enttäuscht den Kopf. „Natürlich sollten wir darüber reden. Es ist mein Glück. Du hast mich dazu gebracht, hier zu stehen und einen Partner, nach dem sich mein Herz immer noch sehnt, unverblümt zurückzuweisen. Wo bleibt da die Würde?“ Tränen liefen mir langsam über die Wangen, während sich mein Herz vor Schmerz zusammenzog. „Sei ein Mann, Damien. Das ist nicht der Mann, zu dem ich dich erzogen habe.“ Enttäuscht küsste sie sich auf die Zähne und stürmte aus meinem Zimmer. Es war Zeit für mich, meine eigenen Entscheidungen zu treffen. Ich hatte es satt, einfach nur tatenlos zuzusehen, wie sie Entscheidungen für mich traf, als könnte ich nicht einmal für mich selbst sprechen. Ich schnappte mir meinen Bademantel und machte mich schnell auf den Weg zu meinem Stall, um mein Pferd für einen Ausritt herauszuholen. Ich wollte gerade aufsteigen, als Victor sofort hereinstürmte. „Ich komme mit“, sagte er und zog sein Pferd hinter sich her. „Das passiert nicht. Du weißt ja gar nicht, wohin ich gehe“, erwiderte ich und versuchte, ihn sofort abzuwimmeln. „Du kannst ihr nicht aus dem Weg gehen“, sagte er. Ich warf ihm noch einen Blick zu, während ich auf mein Pferd stieg, willigte ein und erlaubte ihm, mitzukommen. Vielleicht könnte er mir helfen, sie anzuflehen, wenn es nötig wäre. Aber ich setze nicht alle meine Hoffnungen gleichzeitig auf ihn. Wir ritten beide zu Ariannas Haus und trafen überraschenderweise ihre Großmutter, die direkt vor ihrem Haus saß und die warme Luft genoss. Ich stieg schnell vom Pferd und näherte mich ihr langsam, mit einem sanften Lächeln im Gesicht. „Ich rieche einen Alpha, wenn ich einem begegne. Was machst du hier?“ Ihre Sinne verrieten mich sofort. Ich schluckte schwer, schockiert von ihren seltsam scharfen Sinnen. „Arianna … ich bin gekommen, um sie zu suchen“, verriet ich. Sie räusperte sich und starrte mich mit festem Blick an. „Vielleicht hatte ich mit dir doch recht. Du bist in Wirklichkeit ein Feigling, der sich hinter der Maske eines Alphas versteckt“, drang ihre subtile Beleidigung tief in meine Ohren. „Ich bin gekommen, um sie um Vergebung zu bitten. Ich war ein Narr, sie von Anfang an zurückzuweisen“, gestand ich. Sie lächelte sanft und hielt ihren unerschütterlichen Blick auf mich gerichtet. „Arianna ist gegangen, um einen besseren Weg für sich zu finden.“ Ich runzelte die Stirn. „Was meinst du mit ‚weg‘?“ Sie deutete mit der Hand nach Norden. „Ein Weg, den sie allein gehen muss.“ Ich schwang mich schnell auf mein Pferd und ritt los, auf die Tore der Mauer zu. Sie muss versucht haben zu gehen, aber ich bin mir nicht sicher, ob sie durch dieses Tor gegangen ist. Mein Herz raste mit jedem Kilometer, den ich zurücklegte, mit jedem Schritt, den ich machte. Ich hätte sie gar nicht erst gehen lassen sollen. Es war schwer für mich, ohne sie zu leben. Diese Erkenntnis bricht mir das Herz, und mein Herz hat seit ihrem Weggang keinen Frieden mehr gefunden. Vielleicht kann ich die Dinge zwischen uns noch in Ordnung bringen. Vielleicht kann ich meine Dummheit noch wiedergutmachen. Viele Gedanken schossen mir durch den Kopf und trübten meine Gedanken mit so viel Zweifel. Schließlich hatten wir das Glück, rechtzeitig am Tor anzukommen. „Seid gegrüßt, Mylord!“, wiederholten sie und neigten leicht die Köpfe. „Sehen Sie eine Dame durch dieses Tor gehen?“, fragte ich verzweifelt. „Wir haben zwei gesehen. Die Frauen waren so müde und sahen aus, als hätten sie eine lange Reise vor sich“, antwortete einer der Wachen. „Warum haben Sie nicht versucht, sie aufzuhalten?“ Ich kratzte mich heftig am Kopf und versuchte, die Fassung zu bewahren. „Aber Sie haben uns nie einen solchen Befehl gegeben, Mylord“, antworteten sie. Sie haben trotzdem recht. Verdammt!! Ich lief von einer Ecke zur anderen und überlegte, was ich als Nächstes tun sollte. Plötzlich kam mir ein scharfer Gedanke. „Kommt. Lasst uns ihr nachgehen. Ich bin sicher, sie wäre nicht zu weit gegangen“, drängte ich und stieg ohne zu zögern auf mein Pferd. „Kommt schon, Damien. Lasst uns einfach zum Schloss zurückkehren.“ „Du musst die Realität akzeptieren und weitermachen“, erwiderte Victor. „Aber ich kann immer noch zu ihr“, sagte ich. „Ich weiß. Aber wir müssen zurück. Das ist es nicht wert“, erwiderte er. Ich war hin- und hergerissen zwischen der Rückkehr zum Schloss und der Verfolgung einer Person, die ich angeblich so sehr liebe.
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