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  Ich hatte zwei Wochen in der Isolationszelle verbracht und war zwar auf die Folter vorbereitet, die sie mir zufügten. Auf den Überraschungsgast und sein Verhalten war ich jedoch nicht vorbereitet. Ob es geplant war oder nicht, werde ich nie erfahren, und es spielt auch keine Rolle. Mein Besucher stand auf einer ganz bestimmten Liste von mir, und auf dieser Liste wollte niemand stehen. Ich wollte auch nicht unbedingt etwas hinzufügen, denn es gab nur einen Ausweg: den Tod. Ich schauderte leicht, als Erinnerungen an meine Zeit in der Isolationszelle durch meinen Kopf strömten. **Rückblende**   Ethan und Levi hatten mich ohne Widerstand in die Isolationsgrube getragen, selbst als sie meine Arme über meinen Kopf streckten und meine Handgelenke mit Fesseln festmachten, die von einem dicken Deckenbalken hingen. Ich war überrascht, dass sie Stahlfesseln und keine Silberfesseln benutzten, wahrscheinlich aufgrund von Alphas Warnungen, dass ich mich in der Öffentlichkeit vorzeigbar verhalten müsse. Silber würde brennen und viel länger zum Heilen brauchen, länger als ich zwischen dem Ende dieses Besuchs und dem Bankett gebraucht hätte. Niemand würde es wagen, sich Alphas Befehlen zu widersetzen. Ich spürte ein Stechen im Oberarmmuskel und spürte, wie meine Verbindung zu Aramyth schwand. „Wolfswurz“, dachte ich bei mir. Für Werwölfe war er giftig, aber in kleinen Mengen würde er unsere Wölfe unterdrücken, und nur so konnten kleinere Verletzungen Narben hinterlassen.   Ich holte tief Luft und bereute es sofort. Das Loch stank nach Kot, Urin, Blut und Tod. Manches davon war deutlich frischer als anderes, ich war offensichtlich nicht der Einzige, der dieses Höllenloch gesehen hatte. Ein Teil von mir wollte wissen, wer sonst noch hierhergezerrt worden war; der andere Teil war froh, nichts zu wissen, da es meine Kontrolle überfordert hätte, je nachdem, wer es gewesen war und warum.   Ethan und Levi kamen herunter, um mich zu „besuchen“. Zwei- bis dreimal täglich musste ich mich mit mindestens einem von ihnen auseinandersetzen, wenn nicht sogar mit beiden. Sie benutzten Messer und Peitschen, die sie in verdünntes Eisenkraut getaucht hatten, und hinterließen bleibende Narben auf meiner blassen Haut. Nach der ersten Woche waren meine Kleider zerfetzt und meine Muskeln schmerzten. Offene Wunden bedeckten gefühlt 90 % meines Rückens. Sie hatten sorgfältig darauf geachtet, dass die Wunden und Narben leicht durch Kleidung verdeckt werden konnten.   Am zehnten Tag war Ethan allein mit mir da unten und schlug mir wiederholt mit einer Stachelpeitsche auf den Rücken. Er hatte große Freude an dem frischen Blut, das mir den Rücken hinunterfloss. Ich habe mich geweigert, auch nur zu keuchen. Diese Genugtuung werde ich ihnen nicht geben.   „Komm schon, du nutzlose Schlampe! Flehe um das Ende! Bettel, weine, und vielleicht erbarmen wir uns deiner!“, kicherte Ethan und knurrte, als ich keine Antwort bekam. Ich hörte die Peitsche knallen und spürte, wie sie sich wahrscheinlich zum zwanzigsten Mal in meinen Rücken bohrte.   Ich biss mir auf die Innenseite meiner Wange, um keinen Laut von mir zu geben. Es würde keine Gnade geben. Ich wusste es besser. Sie zwangen sich bereits, vorsichtiger zu sein als sonst. Also nein, ich würde keinen Laut von mir geben. In dieser Hinsicht würde es für sie keine Genugtuung geben. Nicht vorher, nicht jetzt, niemals.   „Geh. Fick. Dich. Ethan“, knurrte ich mit zusammengebissenen Zähnen und ließ seinen Titel absichtlich aus. Ich hörte ihn tief knurren und hörte die Peitsche erneut knallen und spürte, wie sie sich um meine Rippen wickelte. Einmal, zweimal, dreimal hintereinander. Ich wurde ihm langsam zu schaffen, das zeigte sich an seinem Kontrollverlust.   „Was hast du zu mir gesagt? Du respektlose kleine Fotze!“, brüllte er mich an und schlug erneut nach mir. Zwei Schläge in schneller Folge ließen meine Augen zusammenkneifen. Ich konnte ihn vor Freude lachen hören, als sich frische Wunden an meinen Rippen öffneten.   „Mach dir die Ohren sauber, Beta“, höhnte ich und nannte ihn bei seinem Titel. „Ich sagte … Geh. Fick. Dich.“ Mein Mundwerk würde mich wieder in Schwierigkeiten bringen. Das war allerdings nichts Neues. Als Wolf mit Alpha-Blut war es sehr schwer, sich zu unterwerfen und nicht zu sagen, was er dachte. Je mehr ich ihn aufregte, desto mehr Kontrolle verlor er, und die Wunden wurden oberflächlicher.   In diesem Moment roch ich einen weiteren Wolf im Zimmer. Ich brauchte nicht lange, um den Geruch zuzuordnen, denn ich hörte seine Schritte auf Ethan und mich zukommen.   Seine Stimme erfüllte den Raum mit einem leisen Grummeln, als er sagte: „Ich habe eine bessere Idee. Warum ficke ich dich nicht einfach?“ Sein Ton war kalt, berechnend und ruhig. Viel zu ruhig, es jagte mir einen Schauer über den Rücken, und das nicht im positiven Sinne.   „Wenn du nicht gerade einen Todeswunsch hast, bleib verdammt nochmal von mir fern, Vincent“, knurrte ich ihn an. Mir stellten sich die Nackenhaare auf. Das war nicht gut, und ich konnte im Moment nichts tun, nicht ohne meinen Wolf. Ich hatte zu viel Wolfswurz in meinem Körper, als dass ich Aramyth erreichen könnte.   „Ach, halt den Mund. Ich sehe, wie du durch das Haus stolzierst und deine milchig-bleiche Haut zur Schau stellst. Wie du mich immer mit deinen Blicken findest, wenn wir im selben Raum sind. Ich weiß, was du willst, was du willst, und jetzt wirst du deine Meinung ändern, wenn ich komme, um es dir zu geben.“ Er kommt auf mich zu, und ich höre, wie Ethan ihm aus dem Weg geht.   „Du bist ein widerlicher Hund, Vincent. Es tut mir leid, wer auch immer deine Gefährtin ist, und ich bete für sie, dass ihr euch nie begegnet.“   Ich spürte Vincent an meinem Hintern, der mit seinen Fingern an meinen Rippen entlangfuhr, die fast frei von Peitschenhieben waren. „Ich hoffe, ich lerne sie auch nie kennen. Ich habe die feste Absicht, dich zu meiner Schlampe zu machen, statt zur Rudelschlampe. Ich weiß, was du willst. Ich bin nur hier, um die Ware zu testen, bevor ich mich so auf etwas einlasse.“   „Oh… Oh, das könnte gut sein… Das könnte sie endlich brechen. Der Alpha wäre sehr glücklich, wenn wir sie endlich brechen würden“, flüsterte Ethan Vincent zu.   „Du bist wahnhaft, Vincent. Das Einzige, was ich je von dir wollte, ist, dass du mich verdammt noch mal in Ruhe lässt.“ Ich klang fest und selbstbewusst. Ich war mir sicher, dass er mich gleich angreifen würde. Es war kein Geheimnis, dass er schon lange versucht hatte, mir ins Bett zu gehen, aber in seinem Wahn hatte sich das Blatt offenbar gewendet.   „Ich passe auf die Tür auf, Vincent. Lasst euch beide etwas ungestört“, Ethans Stimme ging mir langsam auf die Nerven. Als Nächstes sah ich sein Gesicht in meinem. „Vielleicht überlegst du es dir das nächste Mal zweimal, bevor du dich mit meiner Tochter und ihrem Eigentum anlegst. Sie ist schließlich deine zukünftige Luna.“ Er kicherte, drehte sich um und ging den Weg zurück, um sicherzugehen, dass es keine Unterbrechungen gab. „Das könnte gerade reichen, um sie zum Überlaufen zu bringen. Der Alpha hat jahrelang versucht, sie zu brechen“, dachte Ethan, als er sich an der Haupttür aufstellte.   Vincent beachtete Ethan nicht, wartete aber, bis er weg war. Er streckte die Hand aus, um die Fesseln so zurechtzurücken, dass ich ihm und nicht der Wand zugewandt war. „Jetzt sind wir allein, jetzt gehörst du mir.“ Es war kaum ein Flüstern, als er mit dem Finger über mein Gesicht fuhr.   Ich knurrte ihn an und hob mein Knie, um ihm mit aller Kraft in die Leistengegend zu schlagen. Zu meinem Pech wusste er, dass ich etwas versuchen würde, und war vorbereitet. Er packte mein Knie mit seinen Händen. „Tsk, tsk. Behandelt man seinen Liebhaber so?“ Ein weiteres Flüstern, während er meinen Duft einatmete: „So süß, wie Minze und Honig.“   „Verpiss dich. Ich bin nicht und werde nie dein Liebhaber sein. Ich will nichts mit dir zu tun haben, Vincent. Du bist der gleiche seelenlose, erbärmliche schwarze Schaf wie dein Vater und dein „Onkel“. Dafür wirst du bezahlen, du wahnsinniger Wichser“, zischte ich und zog meinen Kopf so weit zurück, wie ich konnte, bevor ich ihn gegen seinen rammte. Das würde ich mir nicht gefallen lassen. Ich würde kämpfen. Mein Kopf traf sein Gesicht und ich hörte Knochen knacken. Gut. Ich hoffe, ich habe mehr als nur seine Nase gebrochen.   „Du undankbare Schlampe! Behandelst du so Leute, die nett zu dir sind?“ Die Finger seiner rechten Hand schlossen sich um meinen Hals, und ich sah, wie ihm das Blut aus der Nase schoss, als ich den metallischen Geruch in der Luft wahrnahm. Er knurrte und zerfetzte mit seinen linken Krallen den Rest meiner Kleidung.   „Wenn du denkst … Das ist schön …“, ich holte noch einmal Luft, bevor ich fortfuhr, „du bist nicht nur wahnhaft … du bist psychotisch.“   Ich sah, wie sich sein Gesicht verzog, als ich ihn als Psychopath bezeichnete: „Ich werde dir zeigen, was Psychopath ist, du kleine Schlampe.“ Er ließ meine Kehle los und öffnete seine Hose, ließ sie und seine Boxershorts auf den Boden fallen, während ich nach Luft schnappte und versuchte, meine sauerstoffarmen Lungen so schnell wie möglich zu füllen, ohne zu hyperventilieren.   Er war einen Kopf größer als ich, und da meine Hände gefesselt waren und ich keinen Kontakt zu Aramyth hatte, hatte ich keine Chance, ihn abzuwehren. Seine Hände packten meine Schultern und drückten mich gegen die Wand. Ich zuckte zusammen und holte scharf Luft. Schmerz durchfuhr meinen Körper von den frischen Wunden an meinem Rücken, die an der rauen Steinmauer scheuerten. Ich knurrte und trat nach ihm, um ihn von mir zu stoßen, aber ich bekam keinen festen Halt, um ihm mit Kraft zu begegnen. Ich glaube, das ist das erste Mal in meinem Leben, dass ich mir wünschte, größer zu sein.   Ich spürte, wie seine Hände meine Schultern verließen und nach unten glitten, um meine Brüste zu berühren, während er mit seinen Daumen über meine Brustwarzen strich. Seine Nase musste bereits heilen, ich hörte ihn einatmen, um meinen Geruch wieder aufzunehmen. Ich vermutete, er versuchte, den Geruch meiner Erregung wahrzunehmen. Er würde bitter enttäuscht sein, denn er war nicht vorhanden; er hatte nichts für mich getan, außer dass ich mich übergeben musste. Ich grinste, wohl wissend, dass die Nase nicht richtig eingestellt war und später wieder eingerissen werden musste, um sie zu reparieren.   Ich spürte, wie mir die Tränen in die Augen stiegen, und ich kniff sie zusammen, um sie nicht fließen zu lassen. „Ich werde nicht weinen. Ich werde nicht zusammenbrechen. Sie werden nicht gewinnen.“ Wiederholte ich es in Gedanken wie ein Mantra.   Seine Lippen wanderten nun über meinen Hals und Kiefer, als gehörten sie ihm, obwohl das nicht der Fall war. Seine Knie drückten meine Beine auseinander und er ließ eine Hand an meinem Körper entlang gleiten, umfasste meine Muschi und spielte mit den Fingerspitzen an den Falten. „Das wird dir gefallen, du Schlampe, genau wie jedes Mal, wenn du für die anderen Männer des Rudels die Beine breit gemacht hast“, gurrte er.   Ich knurrte ihn an: „Du bist der Letzte, mit dem ich etwas anfangen könnte, du erbärmliches Arschloch. Du findest keinen willigen Partner, also vergewaltigst du jemanden, der sich nicht wehren kann!“ Ich spuckte ihm ins Gesicht. Das schien ihn aus der Fassung zu bringen. Ob es an der Tat oder an meinen Worten lag, weiß ich nicht, aber ich sah, wie etwas in ihm brach. Seine Augen flackerten zwischen seinen normalen braunen Augen und dem dunklen Gold seiner Wölfe hin und her. Zumindest sah sein Wolf eher so aus, als wolle er mich abschlachten als vergewaltigen.   „Na ja, eigentlich wollte ich nett sein, aber wenn du es so willst …“ Er richtete seinen p***s auf meinen Eingang aus und stieß ihn ohne Vorwarnung mit seiner ganzen Erektion in mich hinein. Trotz der Rudelgerüchte und der bildhaften Kosenamen war ich noch Jungfrau. Ich musste mich zusammenreißen, um ihm nicht ins Gesicht zu schreien und ihm klarzumachen, was er mir da eigentlich stahl.   Der Schmerz war heftig, aber nicht so schlimm, wie ich erwartet hatte. Die Tatsache, dass ich nach anderthalb Wochen Folter fast taub war, könnte allerdings etwas damit zu tun haben. Ich wusste, dass ich das alles später spüren würde. Männliche Wölfe waren sowohl in Länge als auch Umfang bereits größer als ein durchschnittlicher Mensch, und ich war im Vergleich dazu winzig. Da ich noch Jungfrau war, meine Statur und die fehlende Vorbereitung, hätte es mich fast in den Wahnsinn getrieben.   Ich ließ meinen Kopf zur Seite rollen und starrte an die Wand, während ich die Tränen zurückhielt. „NEIN!“, schrie ich mich an. „Du bist stärker als das. Du wirst das durchstehen. So wie du jede Hürde überstanden hast, die dir das Leben in den Weg gelegt hat. Du wirst das überleben und du wirst es nicht vergessen.“   Ich ließ mich abschalten und hörte auf zu kämpfen, aus Angst vor weiteren Verletzungen, wenn ich es nicht täte. Ich lag regungslos da, aber er schien es nicht zu bemerken. Ich ließ meine Gedanken schweifen zu Erinnerungen an mein Leben vor diesem Rudel, so kurz es auch gewesen war. Ich dachte an die Picknicks mit meiner Familie, das Training mit meiner Familie; an meinen Vater, der mir sagte, ich könne alles schaffen, alles überleben, mit meiner Entschlossenheit. Meine Mutter ermutigte mich immer, freundlich und fair zu sein, aber nie zu vergessen und mich nicht von anderen herumschubsen zu lassen. Der Größere zu sein und zu vergeben, aber nie zu vergessen. Mein Bruder malte Bilder für mein Zimmer und versuchte immer, mich vor allem und jedem zu beschützen. Er war immer ein lieber Junge. Diese Erinnerungen würden mir helfen, würden mein Licht in der Dunkelheit sein, mein Grund durchzuhalten. Sie waren verschwunden und ich hatte überlebt. Es gab einen Grund, und ich würde das überleben und weitermachen, um herauszufinden, warum.   Vincents Grunzen und Stöhnen waren nur Hintergrundgeräusche, während meine Gedanken abschweiften. Seine Stöße wurden langsam etwas schlampig. Als er endlich seinen Höhepunkt erreichte und an mir erstarrte, bevor er sich aus mir zurückzog, berührte er wieder meine Brüste und drückte sie so fest, dass ich wusste, dass es blaue Flecken geben würde. Das holte mich zurück ins Hier und Jetzt, als er seine Lippen auf meine presste und flüsterte: „Danke, Liebling, lass es uns irgendwann nochmal machen.“ Ein böser Glanz lag in seinen Augen, als er sich wieder anzog und so zügig verschwand, wie er gekommen war. **ENDE DER TRIGGERWARNUNG**
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