Julias Sicht
Mir stockte der Atem, als wir Georges Penthouse erreichten. Es war einfach großartig!
Es war wie ein Traum. Der Ort strotzte vor Luxus, vom Marmorboden bis zu den funkelnden Kronleuchtern. Überall hingen unbezahlbare Kunstwerke. Es war wie eine Szene wie aus einem Hollywood-Film.
„Ich wusste gar nicht, dass Sie Kunst sammeln, Mr. Whyte.“ Meine Augen wanderten umher, während ich den grandiosen Luxus und die exquisite Finesse des Hauses bewunderte.
„Es gibt so viele Dinge, die Sie nicht über mich wissen, Julia“, erstickte ich, als er hinter meinem Ohr murmelte.
Seine tiefe, reiche Musik hatte etwas Prickelndes an sich. Dieser Mann war einfach perfekt.
„Willkommen, Sie müssen der Gast sein, von dem Mr. Whyte so viel erzählt hat“, sagte ein Mann in einem feinen, makellosen Anzug, als er mich hereinführte.
„Ich hoffe, es sind schöne Dinge.“ Ich strich mir ein paar Haarsträhnen hinters Ohr.
„Auf jeden Fall! Ich bin Sterling und der Chefbutler.“ Er streckte mir die Hand entgegen und lächelte mich warm an.
Er sah aus, als wäre er Mitte vierzig. Er war groß und hatte eine Glatze, strahlte aber dennoch eine gewisse Eleganz aus.
„Ich bin Julia.“ Ich lächelte ihn kurz an und schüttelte ihm die Hand.
„Die Umzugshelfer haben Ihr Gepäck bereits abgestellt, und ich habe es auf Ihr Zimmer bringen lassen. Folgen Sie mir bitte.“ Er verbeugte sich leicht, bevor er mich weiterführte.
„Ich schaue später nach Ihnen, Julia. Fühlen Sie sich wie zu Hause.“ George drückte mir die Schultern, bevor er sich entschuldigte.
Ich war etwas enttäuscht, dass er mir nicht selbst sein Haus zeigte, aber ich verstand, dass er ein vielbeschäftigter Mann war.
Der Duft frischer Blumen lag in der Luft, und ich folgte Sterling, als er mich durch die Flure führte.
„Dieses Penthouse verfügt über fünf geräumige Schlafzimmer und sieben luxuriöse Badezimmer. Sie werden im Zimmer gegenüber dem Hauptschlafzimmer wohnen.“ Sagte er, als wir vor einer Tür blieben.
Er öffnete die Tür und gab den Blick auf einen atemberaubenden Raum frei, dessen weiße Wände ihn hell und luftig wirken ließen. Die hohen Decken vermittelten ein Gefühl von Erhabenheit, während die nahtlos integrierte neueste Technologie für einen modernen Touch sorgte. Sanfte, feminine Stimmung erfüllte den Raum, zarte Pastellakzente und elegantes Dekor schufen eine gemütliche und einladende Atmosphäre.
Ich keuchte und legte meine Hand auf meine Brust. „Ich liebe es. Ich könnte mir vorstellen, hier zu leben.“ Ich biss mir auf die Lippen, während ich mich umsah.
Sterling kicherte und hielt die Tür auf. „Das freut mich. Ich lasse dich erst frischmachen und bringe dir später dein Essen, ist das okay für dich?“
„Danke, Sterling.“ Ich nickte, als er die Tür hinter sich schloss.
Ich ließ mich auf dem warmen, weichen Bett nieder, legte mich flach hin und rieb meine Hände und Beine daran, um die Weichheit zu spüren.
Meine Gedanken wanderten zurück zum Morgen. Obwohl ich mich körperlich sicher fühle, hilft es nicht, dass mir jemand, den ich sehr geliebt habe, ins Herz gestochen hat. Monica hat mir einen Stich ins Herz versetzt, und ich fragte mich ständig, warum.
Warum hat sie mich die ganze Zeit belogen? Wie konnte sie mich betrügen, indem sie mit Theodore in meinem Ehebett schlief und mir gleichzeitig emotionale Stütze war?
Die schiere Idiotie in mir, die ich dachte, sie würde, als sie heute Morgen auftauchte, auf die Knie fallen und mich anflehen, anstatt mich umzubringen. Das war einfach zu viel für mein zerbrechliches Herz.
Die sozialen Medien machten die Sache auch nicht besser. Clips von Theodore, wie er die andere Frau auf ihrer Hochzeit vögelte, tauchten in allen großen Blogs im Internet auf.
Es gab Kommentare darüber, dass Theodore ein öffentlicher Hund und eine wandelnde Geschlechtskrankheit sei, während ein anderer ihn für seinen 15 Zentimeter langen Schwanz lobte.
Ein anderer meinte, Monica hätte die Hochzeit an diesem Ort absagen sollen, anstatt die Sache einfach schleifen zu lassen, während ein anderer sie dafür kritisierte, den Ex-Mann ihrer besten Freundin geheiratet zu haben, und sie für so falsch hielt wie das Botox, das sie bekommen hatte.
Ein anderer nannte mich eine Hexe, die Rache nehmen wollte, und noch ein anderer meinte, ich sähe mit George so gut aus, dass wir uns gegenseitig Ziele setzen würden. Der Hashtag Julorge24 war im Trend, als die Leute uns zusammenbrachten.
Unterm Strich waren die Kommentare schrecklich, und nur George kam davon, weil die Leute ihn immer wieder als den heißesten Mann der Anwesenden lobten.
Ich schloss fest die Augen, während mir die Tränen die Wangen hinunterliefen. So viele Was-wäre-wenn-Gedanken schwirrten mir durch den Kopf. Ich hatte keine Ahnung, wie lange ich so verharrte, aber als ich viele Stunden später die Augen öffnete, saß George mir gegenüber auf dem Sofa und beobachtete mich.
„Was zur Hölle!“, erschrak ich und zog die Bettdecke an meine Brust.
„Ich wollte mal nach dir sehen, weil Sterling gesagt hat, du wärst den ganzen Tag nicht aufgetaucht.“ Sein tiefer, satter Bariton hallte wider.
„Wie lange war ich bewusstlos?“, gähnte ich und rieb mir das Gesicht, während ich mich wie betäubt fühlte.
Er stand auf, kam auf mich zu und legte mir den Handrücken in den Nacken. „Ihre Temperatur ist normal.“
„Ich bin nur gestresst“, antwortete ich, als sein Blick sich in meinen bohrte. „Ich bin emotional verzweifelt und untröstlich. Vielleicht sogar teilweise depressiv.“ Ich antwortete wahrheitsgemäß.
Er streckte mir seine Hand entgegen. „Dann lass mich dir helfen, dich zu entspannen.“
Ich musterte ihn misstrauisch. „Was hast du vor?“
„Ich denke, ich zeige es dir besser.“ Er nahm meine Hand und zog mich sanft vom Bett und aus dem Zimmer.
„Das sollte hoffentlich gut sein, Mr. Whyte, denn ich glaube, im Moment kann mich nichts aufmuntern.“ Mein Blick fiel auf den Himmel, es war bereits dunkel. Ich hatte keine Ahnung, wie die Zeit so schnell vergehen konnte.
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„Wow!“ Ich schnappte nach Luft und starrte auf den Pool auf dem Dach, zu dem George mich gebracht hatte. Er war wie eine magische Oase, während der Pool im Mondlicht schimmerte, die Sterne reflektierte und eine heitere, bezaubernde Atmosphäre schuf.
„Sexual Healing“ von Marvin Gaye spielte um den Pool herum. Er war schwach mit Kerzen beleuchtet. Es war perfekt, und meine Stimmung hob sich fast augenblicklich, während der Gedanke an die hinterhältigen Monica und Theo sich in Luft auflöste.
Ich glaube, was mich umgehauen hat, war der Panoramablick vom Pool auf das geschäftige New York. Es war unglaublich schön. Die Autos und Menschen sahen von oben aus wie Ameisen und Spielzeugautos. Ich spürte, wie ich mich langsam entspannte.
George hatte Recht! Er wusste genau, wie man eine traurige Frau zu Tränen rührt.
Er war bereits im kühlen Wasser, ruhte sich am Glasrand aus und trank einen Schluck Wein.
„Worauf wartest du noch, Julia? Komm schon, das Wasser ist Balsam für die Seele.“ Er winkte mir mit dem Zeigefinger zu.
„Ähm! Ich fürchte, ich kann nicht schwimmen, Mr. Whyte.“ Ich kicherte und setzte mich an den Beckenrand.
„Auf keinen Fall, ich kann es dir beibringen, komm einfach mit.“ George schwamm auf mich zu. Seine Finger berührten meine Zehen, die tief im Wasser steckten, und ich spürte, wie ein elektrischer Funke durch meine Haut schoss.
Ich biss mir auf die Lippen und versuchte, vom Anblick seiner schönen, breiten Brust und Schultern unbeeindruckt zu wirken. Sein markanter Sixpack war deutlich zu sehen. Man sah ihm an, dass er trainiert. Er hat einen tollen Körper, im Gegensatz zu mir, die etwas unsicher war.
Theodore hatte mir vor fünf Wochen gesagt, ich sähe aus wie ein Delfin und sollte versuchen, wie Monica auf Größe S abzunehmen.
Ich war nie wirklich groß. Ich bin irgendwo zwischen d**k und füllig. Ich war weder schlank noch d**k, und mich vor George ausziehen zu müssen, machte mich unsicher.
„Ich habe Hunger. Ich glaube, ich gehe lieber essen.“ Ich strich mir ein paar Haarsträhnen hinters Ohr und machte mich zum Gehen bereit.
„Keine Sorge, Miss Julia, Mr. Whyte hat mir gesagt, ich soll Ihnen Ihr Abendessen bringen, weil Sie bestimmt am Verhungern sind.“ Der Butler kam herein und hielt ein Tablett mit Meeresfrüchten, Pasta, Obstsalat und Getränken in der Hand.
Widerwillig nahm ich an, nachdem ich mich bei Sterling bedankt hatte. George führte mich in den Pool, nachdem er sich bis auf die Unterwäsche ausgezogen hatte. Das Wasser fühlte sich kühl an, genau wie George es gesagt hatte. Er brachte mir die Grundschritte bei, während er mich ununterbrochen an der Taille hielt, bis ich selbst ein paar Bewegungen machen konnte.
Ich entspannte mich neben ihm und biss in meine Wassermelone. „Also, wie bist du zu Theodores Hochzeit eingeladen worden? Er scheint dich abgrundtief gehasst zu haben.“
George versteifte sich neben mir. „Wir hatten früher noch eine alte Rechnung offen. Wir sind Freunde und Feinde.“ George tauchte in den Pool ein und schwamm hoch, fuhr sich mit der Hand durch sein schokoladenbraunes Haar und sah verdammt sexy aus. Seine Haut glänzte wie tausend Diamanten.
Es war, als würde sich das Wasser plötzlich aufladen. Erinnerungen daran, wie er mich beim Ficken mühelos umgedreht hatte, überkamen mich. Gänsehaut breitete sich auf meiner Haut aus, doch ich versuchte, einen kühlen Kopf zu bewahren.
Das Klatschen unserer Körper, als ich lauter schrie. Wie er meine Klitoris mit seinen Fingern reizte und im Doggystyle an meinen Haaren zog. Die sich überschneidende Lust steigerte mein Verlangen nach ihm noch mehr.
Ich wollte ihn wieder. Ich wollte diese Erinnerung wiedererleben.
„Ich mag es, wenn du mich George nennst. Du solltest es öfter versuchen, Julia.“ Sein verräterischer Blick fiel auf meine Brüste, bevor er mir endlich in die Augen sah.
Ich hätte schwören können, dass die sexuelle Spannung von Minute zu Minute zunahm. „Woher wusstest du, wo du mich in dieser Nacht finden konntest?“
„George“, fügte ich hinzu und schmeckte den Namen, als er über meine Lippen kam. Es fühlte sich natürlich an.
George zuckte mit den Schultern. „Es war Zufall, aber ich bin froh, dich gefunden zu haben.“
Er beugte sich näher und strich mir ein paar Haarsträhnen hinters Ohr, während ich angesichts seiner Nähe den Atem anhielt. Mein Herz hämmerte wie wild vor lauter Nähe.
Seine braunen Augen begegneten meinem Blick, und er zog mich an seine Brust. Ich spürte, wie das Jucken zwischen meinen Beinen mit jeder Sekunde stärker wurde, und meine Brustwarzen traten hervor, härter als sonst vor Erregung und der Versuchung.
Ich war mir so sicher, dass George mich küssen würde, und ich wollte, dass es endlich passierte, also beschloss ich, stattdessen die Führung zu übernehmen. Ich leckte mir über die Lippen und drehte mein Gesicht zu seinem, doch er zog sich abrupt zurück.
„Was machst du da?“ Er runzelte die Stirn.
„Ähm!“ Ich biss mir auf die Lippen und versuchte wegzuschwimmen, aber er hielt mich am Arm fest.
„Ich meinte, ich habe dich ausgewählt, weil du ein kluges Mädchen bist, das wissen sollte, wie man sich an Verträge hält.“
Sein Griff um meine Hand wurde fester. „Wir sind praktisch Fremde, die sich kennenlernen.“
„Du willst dich nicht in mich verlieben, Julia, sonst bricht dir vielleicht das Herz, Dolcezza“, warnte er mich streng, während ich schluckte.
„Es tut mir leid.“ Meine Wangen glühten, als mich eine kalte Welle der Angst überkam. „Das wird nicht wieder vorkommen“, sagte ich ausdruckslos, bevor ich meinen Walk of Shame aus dem Pool nahm.
Ich habe mich noch nie so verdammt dumm gefühlt und bereute es, den ersten Schritt gemacht zu haben.