Kapitel 6 3. Juli 1888 Als ich erwachte, brauchte ich eine Weile, bis ich mich erinnerte, wo ich mich befand. Langsam ließ ich die Ereignisse seit meiner überstürzten Flucht vor meinem Onkel vor meinem geistigen Auge Revue passieren. Gegen meinen Willen traten Tränen in meine Augen. Schon bald rann das salzige Nass in stetem Fluss meine Wangen hinab und meine Nase verstopfte. Ich schniefte und setzte mich auf, um wieder besser Luft zu bekommen. Nachdem ich ein paar Mal langsam und tief ein- und ausgeatmet hatte, versiegte der Tränenstrom ein wenig und ich fühlte mich etwas besser. Ich vermisste meine Eltern und mein Zuhause. Es war schön bei den Sinti und die meisten waren ausgesprochen nett zu mir, doch ich sehnte mich nach Blue Hall und nach meiner Amme. Ich sehnte mich nach der unbesc

