eight

886 Worte
AMY P.O.V. Ich binde meine nassen Haare zu einem Dutt zusammen. Nachdem was eben passiert ist, bin ich sofort duschen gegangen, um den Kuss von Devin wegzuspülen. Ich fühle diesen eckligen Kuss immernoch und will ihn einfach vergessen, als wäre er nie passiert. Die ganze Fahrt über, habe ich geweint. Charlie hat mich besorgt angeguckt, aber ich habe bloß den Kopf geschüttelt. Ich wollte mit keinem reden. Ich bin kein Mensch, der oft weint! Wie konnte es in diesen 2 Tagen nur so weit kommen? Ich ziehe meine Shorts und mein Top an und setze mich auf mein Bett. Die Knie angezogen. Ich starre einfach die weiße Wand an. Warum hat Devin das getan? Ok, er war betrunken, aber das ist keine Entschuldigung! Und Haden! Kommt einfach und mischt sich ein. Und verprügelt ihn auch noch! Er hat dir geholfen, sagt mein Unterbewusstsein. Ja, das stimmt. Aber er kann doch nicht alles mit Gewalt lösen! Ich seufze. Warum hat er mir überhaupt geholfen? Wollte er nur, die Wette nicht verlieren? Natürlich! Einen anderen Grund gibt es nicht. Warum sollte er dann so abgehen? Und dir hinterherlaufen?, meldet sich wieder mein Unterbewusstsein. Ich stöhne und vergrabe mein Gesicht in meine Hände. Plötzlich geht die Tür auf und ein blutender Haden kommt rein. Und aus irgendeinem Grund werde ich wütend. "Nein Haden, gehe ra-", ich stoppe, als ich sehe dass er kaum laufen kann. Seine Lippe ist aufgeplatzt und er blutet an der Augenbraue. Er hat einen blau-grünen Fleck an der Wange. "Amy, wie geht es dir? Es tut mir Leid! Ich wollte nicht, dass du das-" "Shh sei einfach ruhig..", ich nehme ihn bei der Hand und führe ihn in mein Badezimmer. Er setzt sich auf den Klodeckel und ich hole den Verbandkasten. Sein Hemd ist voller Blut. "Zieh es aus." Ohne nachzudenken, verlassen diese Wörter meinen Mund. Er sagt aber nichts und tut was ich sage. Oh. Mein. Gott! Ich werde rot, als ich ihn ansehe. Wie kann man nur so einen gutgebauten Körper haben? Ich versuche dem Drang zu wiederstehen, seinen Sixpack anzufassen. Nicht sabbern, Amy .. Nachdem ich knatschrot meine Augen wieder seinem Gesicht zuwende, merke ich, dass er schmunzelt. Arsch. Ich hole Desinfeziermittel und fange an, über die Wunden, zu tupfen. "Es kann brennen." Er zuckt ab und zu zusammen, sagt aber nichts. Unsere Gesichter sind ganz nah und er mustert die ganze Zeit mein Gesicht. Nachdem ich fertig bin, schauen wir uns in die Augen. Diese grünen Augen .. Sein Gesicht ist immernoch sehr nah. Sein Atem riecht nach Alkohol. Es ist, als würde die Zeit stehen bleiben. Als gäbe es jetzt, nur ihn und mich. Es fühlen sich wie Stunden an, bis er plötzlich meine Lippen ansieht und mit seinem Daumen drüber streicht. "Wo ist dein Piercing?", flüstert er leise. Seine Augen schauen wieder meine an und seine Hand ruht an meiner Wange. "Ich habe es rausgenommen .." "Tu es nicht. Es steht dir." Er nähert sich meinem Gesicht. Er leckt sich einmal über die Lippen und schaut abwechselnd in meine Augen und auf meine Lippe. Sein Gesicht kommt immer näher .. und ich verliere mich in seinen Augen. Mein Herz fängt an schneller zu schlagen. Als würde es gleich rausspringen. Meine Wange brennt, dank seiner Berührung. Ich schließe meine Augen .. Doch plötzlich knurrt Haden's Magen und die ganze Stimmung ist im Eimer. Und ich besinne mich wieder. Oh mein Gott, Amy! Du wolltest ihn doch jetzt nicht ernsthaft küssen?! "Ehmm, ich glaube du hast Hunger?" Es klang mehr nach einer Frage, als eine Feststellung. "Ehm, ja sieht so aus." Haden kratzt sich am Hinterkopf. "Ich bring dir mal was aus der Küche." Und bevor ich wieder schwach werden kann, wegen seinem Oberkörper flüchte ich nach unten. In der Küche angekommen, halte ich mich erstmal an der Theke fest. Was war das denn? Ich bringe den Teller mit den Spiegeleiern und dem Früchtetee hoch in mein Zimmer. Als ich eintrete, sehe ich Haden, der auf meinem Bett liegt, schlafen. Das Tablett stelle ich auf meine Kommode und decke ihn zu. Ich muss mich echt beherrschen, nicht, mit meinem Finger, seine Muskeln nachzufahren. Er sieht wunderschön aus. Wie ein Engel. Ich will mir gerade ein paar Decken holen, um auf dem Boden schlafen zu können, als mich jemand am Handgelenk packt. "Geh nicht. Bleib." Haden rutscht zur Seite und macht mir Platz. Ich kann doch nicht mit ihm in einem Bett schlafen?! Du willst es doch auch sagt mein Unterbewusstsein. Ja, es hat Recht. In mir findet gerade ein Kampf statt. Verstand oder Herz? Auf wen soll ich hören? Ich lege mich neben ihn hin. Mein Herz hat gewonnen. Ich spüre Haden's Hand die mich, an meiner Hüfte, zu sich zieht. Seinen Kopf vergrabt er in meiner Halsbeuge und ich fühle seine Körperwärme. Ich hoffe er hört nicht, wie laut mein Herz schlägt. Was mach ich hier nur? Ich frage mich, wie Haden morgen sein wird? Handelt er gerade nur so, weil er betrunken ist? Wird er sich morgen daran erinnern? Warum fühlt es sich so richtig an, obwohl es doch so falsch ist? Aber viel wichtiger ist, dass ich weiß, dass ich diesen Moment einfach nur festhalten will. Dank seinem regelmäßigem Atem falle ich in einen tiefen Schlaf und träume von grünen Augen. Von dem Jungen, der neben mir schläft.
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