Annas Sicht Das Blut an der Flurwand war nicht mehr frisch. Es war in zackigen, bogenförmigen Schlieren getrocknet, als hätte jemand beim Schleifen am Beton gekratzt. Anna duckte sich und untersuchte die Spritzer mit ihren behandschuhten Fingern. Da waren Rillen im Boden. Keine Stiefelabdrücke. Zahnabdrücke. Alexander stand hinter ihr, die Waffe gezogen, und seine Augen suchten den Flur ab, als könnte er atmen. „Das war nicht nur eine Nachricht“, murmelte sie. „Hier wurde jemand getestet. Vor Kurzem.“ Er blickte hinüber. „Was getestet?“ Sie hielt ein kleines Stück elfenbeinfarbenen Emaille hoch. „Schmerzreaktion.“ Alexanders Gesicht verfinsterte sich. Dann bewegten sie sich schnell, lautlos und präzise. Alexander führte mit der Glock in der Hand, Anna hielt ihm mit der SIG im Gürt

