Annas Sicht Alexander fragte nicht noch einmal. Das war auch nicht nötig. Wie ich steif auf der Pritsche saß, die Fäuste geballt, der Atem flach, das sagte ihm alles. Der Mann im Video war mein Bruder. Der Bruder, den ich vor sieben Jahren im Balkanfrost begraben hatte. Der Bruder, dessen Erkennungsmarke ich noch immer an einer Kette unter meinen Rippen trug wie eine Buße. „Ich habe ihn sterben sehen“, flüsterte ich. „Da war Blut. Brandmale. Kein Puls.“ „Leute wie wir sterben nicht so leicht“, sagte Alexander grimmig. „Vielleicht wollten sie dich glauben machen, er sei tot.“ Seine Stimme war jetzt näher. Tiefer. Der schützende Unterton eines Kommandanten, ja, aber durchzogen von etwas anderem. Etwas, das ich nicht benennen wollte. Ich stand zu schnell auf. „Wenn er lebt und mit der E

