Jade's Pov
Jordans Kopfhörer befanden sich in meinen Ohren und in voller Lautstärke hörte ich mein aktuelles Lieblingslied. Dabei spielte ich ein Spiel nach dem anderen auf meinem Handy. Die Fahrt dauerte nicht nur gefühlte Stunden.
Plötzlich wurde mir der linke Stöpsel meiner Kopfhörer aus den Ohren gezogen. Sauer blickte ich meinen Bruder an, der unschuldig nach Vorne zeigte. ,,Jade, jetzt schau doch mal nach draußen", forderte Mum mich halbschimpfend auf.
Genervt antwortete ich: ,,Jaja" und schaltete mein Handy aus.
Also sah ich draußen auf Wolkenkratzer, Kindergärten und Schulen. Vor Langeweile schlief ich schließlich ein.
,,Jordan lass das. Ich will schlafen!", murmelte ich genervt und machte ich wieder bereit zum Einschlafen.
,,Wir sind da!", schrie meine Mum plötzlich und riss die Tür auf, an die ich mich gelehnt hatte. Zum Glück hielt mich der Gurt noch, denn sonst wäre ich wahrscheinlich geflogen.
,,Mum", schimpfte ich sauer.
Doch ich schnallte mich schließlich ab und trat auf den Boden. Leider war es Herbst und mich erwartete keine warme Hitze, wie es sie jetzt in Florida der Fall war. Ach Florida. Florida war wunderschön. Wie gerne ich jetzt dort wäre.
Doch dann richtete sie mein Blick auf ein Haus, aber dieses war ein besonderes Haus, denn es war mein neues Zuhause. Es war weiß und hatte viele dunkle Holzelemente. Die Veranda und das Garagentor bestanden aus dem selben Holz.
Der Vorgarten zog sich ungefähr 10 Meter in die Länge, die sich auch vor der Garage als Einfahrt befanden.
Es sah einfach schön aus. Um das Haus herum standen ein paar Bäume, die bereits ihre Blätte verloren und verfärbt hatten. Es sah alles wunderschön aus. ,,Komm wir gehen rein", meinte dann meine Mum und hielt einen Schlüssel in der Hand und begann ihn zu schütteln.
Aufgeregt begann ich zu nicken und wir liefen hinein. Wenn man von der Haustür hineinkam, befand gegenüber von einem eine Holztreppe im selben Holzton wie die Verzierungen außen. Links neben der Treppe befand sich ein weißer Flur, der in alle Räume führte.
Nicht zu Jordans und meinen Gunsten startete Mum erstmal eine Hausführung. Der erste Raum war eine Küche. Sie war alt und gleichzeitig modern eingerichtet, was sie sehr gemütlich machte. Der Tisch stand direkt neben einen Fenster, durch das man in den Garten sehen konnte und das Beste war definitiv der Kühlschrank in diesem Raum.
Es war ein typisch amerikanischer Side-by-Side Kühlschrank mit einem extrem coolem Eiswürfelentnehmer.
Danach ging es ins Wohnzimmer.
Es sah gemütlich aus, aber es fehlte meiner Meinung nach noch etwas Deko. Ein Flachbildfernseher und eine riesengroße Couch, auf der ich Stunden verbringen werde, da neben eine Steckdose, welche oben war und an der ich dann perfekt mein Handy laden könnte.
Schließlich führte Mum uns ins Gästebad unten. Es bestand aus einer Toilette und einem Waschbecken, also nichts Besonderes. Dann ging es die Treppe hoch.
Wenig später lag ich auf meinem neuen Bett in meinem neuen Zimmer. Mein Zimmer enstsprach genau meinem Stil. Gegenüber von meinem Bett hang an der Wand mein Loaded Tan Tien Longboard, welches ich bereits vermisst hatte. Außerdem befanden sich in meinem weißgestrichenen Zimmer noch ein weißer Schreibtisch, sowie ein beigefarbener Teppich und ein Einbauschrank mit verspiegelten Türen. Das gesamte Zimmer war sehr hell, doch mir fehlten die Farben. Doch die würden auch noch kommen.
Ich begann zu gähnen.
Morgen sollte mein erster Schultag werden, weshalb ich mir lieber jetzt schon etwas zum Anziehen heraussuchte. Nachdem eine dunkelblaue Jeans und ein schwarzes T-Shirt über meinem Schreibtischstuhl hangen, öffnete ich kurz das Fenster meines Balkons. Ich wollte eigentlich nie ein Zimmer mit Balkonzugang haben, da ich ehrlich gesagt Angst vor Einbrechern hatte. Doch nun schnupperte ich noch etwas Luft von Draußen. Da es jedoch ziemlich stickig hier drinnen war, ließ ich das Fenster auf und zog mir meinen Schlafanzug an, der aus einer schwarzen Jogginghose und einem schwarzem langen T-Shirt bestand mit der Aufschrift Sleep is the best.
Ohne Zähne zu putzen, ging ich zurück in mein Zimmer, schloss die Balkontür ab und schmiss mich auf mein Bett. Schließlich kuschelte ich mich in die unzähligen Kissen ein und schlief gähnend und völlig müde ein.
,,Jade Hodgens! AUFSTEHEN!", schrie Jordan durch mein Zimmer. Dann begann er verkrüppelt auf einer Trompete zu spielen, was ihm zu 0% gelang. Doch er hörte nicht auf.
,,Jordan, hör mit dieser grässlichen Musik auf!", schrie ich sauer und verdeckte mein Gesicht unter der Bettdecke. Die Musik ließ plötzlich nach und ich brachte die Bettdecke wieder in richtige Position. Als diese Trompete mitten in mein linkes Ohr bließ und ich schreiend vom Bett fiel.
,,Jordan", schrie ich wütend und rannte ihm quer durchs Haus hinterher. Doch leider bemerkte ich nicht, dass er seine Zimmertür zu schlug und ich rannte voll dagegen, dass ich zurück strauchelte und fluchend auf den Boden fiel.
,,Du du...", begann ich zu fluchen, doch mir fiel kein passendes Schimpfwort ein. Typisch.
Trotzig saß ich noch einen Moment auf den Boden, aber beschloss dann doch aufzustehen.
Schlürfend lief ich in mein Zimmer zurück. Dort schnappte ich mir die dunkelblaue Jeans und das schwarze T-Shirt und wurf es mir gewissermaßen über. Nach einem Blick in den Spiegel, um zu checken, ob das Outfit auch okay aussah, begann ich mir die Haare zu kämmen. Ich ließ meine langen blonden Haare, jedoch wie immer, offen. Schminken? Nein schminken tat ich mich eigentlich nie. Nein nicht mal Wimperntusche. Meine Haut war nicht unrein, weshalb Makeup nicht notwendig war.
Schließlich war ich gezwungen aus meinen gemütlichen Kuschelsocken zu schlüpfen und zog mir normale Sneakersocken.
Ich war so nervös. Was, wenn mich niemand mag? Ach ich werde das schon in irgendeiner Weise überleben. Hoffe ich jedenfalls.
Nachdem ich relativ schnell fertig war, lief ich in die Küche. Jordan saß bereits auf einem Barhocker der Kücheninsel und aß sein Müsli grinsend.
Währendessen holte ich mir einen giftgrünen Apfel. Genüsslich biss ich hinein. Ich hatte mal gehört, dass Äpfel wie Kaffee am Morgen wirken sollten und bei mir war es wirklich so oder es war einfach reinste Einbildung.
,,Wo sind Mum und Dad?", fragte ich mit neugieriger Stimme. Schmazend antwortete Jord:
,,Dad schläft noch und Mum ist bereits los zur Arbeit."
Verständnisvoll begann ich zu nicken.
Dann lief ich schnell die Treppe hoch ins Bad und putzte in Lichtgeschwindigkeit Zähne.
Danach musste ich nur noch mein Handy von der Steckdose nehmen und ich war fertig.
Vor der Haustür zog ich mir die Schuhe an, was Jordan bereits zuvor getan hatte.
Dann war ich bereit. Schnell schmiss ich mir einen Parker und danach meinen Rucksack über und wir liefen los in Richtung Bushaltestelle.
Die Bushaltestelle des Schulbuses war nur wenige Meter von unserem Haus entfernt, weshalb wir schnell ankamen.
Als der Bus kam und wir einstiegen, wurde ich richtig nervös. Extrem traf es noch besser.
Nach einer Weile sah ich bereits die Schule von weiten. Oh nein.