Jade's Pov
Nachdem ich meinen Spind wieder geschlossen hatte, nahm ich mein Handy aus meiner Tasche.
Jedes andere Mädchen, dass umgezogen war, würde jetzt den verlassene Freunden schreiben, doch ich erinnerte mich an keine Freunde.
Seufzend begann ich Subway Surfer zu spielen und wartete auf das Ende der Pause.
Jordan tauchte leider nicht auf, weshalb ich ihm eine Nachricht schrieb, aber er antwortete nicht.
Die ganze Pause über stand ich alleine an meinem Spind. Schon armselig, aber was soll ich schon anderes machen? Als es klingelt, begab ich mich seufzend auf die Suche nach dem Englischraum. Doch diese Suche gestaltete sich als schwerer, als die zuvor. Etws zuspät, fand ich ihn dann doch noch. Dieses Mal gaz und gar nicht zögerlich öffnete ich die Tür und entschuldigte mich ersteinmal:
,,Entschuldigung, ich hab den Raum nicht gefunden." Kurz und knackig wie Grandma sagen würde. Momentmal ich hatte Grandma gar nicht mehr gesehen.
,,Jade Hodgens richtig?", fragte der Englischlehrer mit freundlichem Lächeln im Gesicht. Ich nickte.
Bestimmt war er ein cooler Lehrer.
,,Jade, würdest du dich bitte vorstellen", fragte er und mir wurde klar, dass das kein cooler Lehrer war.
Trotzdem fing ich an mich vorzustellen: ,,Ich bin Jade und vor kurzen hergezogen. Zu meinen Hobbies gehört das Zeichnen und skaten." ,,Danke Jade, ich bin Mr. Presley. Setz dich doch da hinten hin", antwortete mein neuer Englischlehrer.
Ich folgte seinem Zeichen und riss die Augen auf. Doch ich lief trotzdem zu meinem Platz. Schnell holte ich meine Englischsachen heraus und platzierte sie auf dem Tisch. Danach setzte ich mich auf den ungemütlichen Stuhl.
,,Na Süße", fragte der Typ von heute Morgen. Ich verdrehte genervt die Augen und murmelte genervt:
,,Nenn mich nicht Süße!"
,,Okay Süße", meinte der Typ, deren Namen ich nicht kannte und ich antwortete genervt:,,Halt die Klappe!"
Der Typ hörte auf und ich widmete meine Aufmerksamkeit Mr. Presley.
,,Ich habe eine tolle Nachricht für euch!", meinte Mr. Presley lächelnd.
Freistunde? Ferien? Schnellerer Schullabschluss?
,,Nächste Woche Freitag werdet ihr keinen Unterricht haben...", begann er zu erzählen. Yeah, keinen Unterricht.
,,...denn ihr werdet auf Klassenfahrt nach London fliegen. Ich teile gleich die Elternbriefe aus. Die Fahrt haben eure Eltern bereits alle bezahlt, auch deine Jade. Ich teile gleich die Zimmer ein. Ihr werdet Junge-Mädchen eingeteilt. Wir wissen, dass nichts passieren wird", begann Mr. Presley weiterzuerzählen. Ich will doch lieber Unterricht! Die Elternbriefe wurden rumgegeben und ich warf ihn ohne ein Blick draufzuwerden in meinen Collegeblock. ,,Ihr werdet in London kein amerikanisches Englisch benutzen dürfen. Es ist einzig und allein britisches Englisch erlaubt. Ich fange mal mit der Liste an. Es kann nichts mehr geändert werden, da die Zimmer bereits gebucht worden sind. Tauschen ist nicht möglich", sagte der Lehrer und ich war kurz vorm Verzweifeln. Aber vielleicht gewinne ich ja einen schwulen besten Freund? Das wäre ja mal cool. Ich wollte schon immer einen. Ja. Das wäre toll.
Nun begann ich echt zu träumen.
Mr. Presley krammte eine Liste aus seiner Mappe heraus, räusperte sich und begann vorzulesen: ,,Lily Archer und Tristan Stevenson, Lauren Connor und Brody Moore,..."
Nach einer Weile kam der Buchstabe H an die Reihe. ,,Richie Harper und Elena Wingson, Jade Hodgens und Damon Stone..."
Wer war Damon Stone? Der Name hörte sich irgendwie gefährlich an.
Flüsternd fragte ich den Typen neben mir, der immer noch seine Lederjacke trug. Der begann daraufhin breit zu grinsen und antwortete mit einem Zwinkern: ,,Darf ich mich vorstellen? Damon Stone."
Nein! Nein! Hazel du hattest so recht. Das Schicksal ist ein verdammt mieser Verräter. Ich wollte nicht wie in einem Roman mit diesem Typen da enden. Nein. Das werde ich nicht. ,,Ihr dürft gehen", meinte nun Mr. Presley und ich atmete erleichtert aus. Lässig lief ich aus dem Raum. Nun musste ich wohl laufen. An der Bushaltestelle angekommen, stand kein Bus da, weshalb ich schnell loslief. Der Bus allein hatte eine gefühlte Ewigkeit gebraucht und jetzt auch noch laufen. Na super.
Ich nahm mir dann schließlich mein Handy aus der Tasche und startete meine Playlist. Peanut Butter Jelly von Galantis war das erste Lied, das in meinen Ohren erklang. Hätte ich bloß mein Board mitgenommen. Dann wäre ich um einiges schneller.
Gefühlte Stunden später kam ich Zuhause an. Den ganzen Weg nach Hause hatte ich darüber nachgedacht, dass ich einfach keine l**t auf diese Klassenfahrt hatte. Wie schön ware es mit der Schule fertig zu sein?!
In der Küche sah ich im Kühlschrank nach. Außer einer Zitrone befand sich nichts darin. Wie kam diese Zitrone dahin? Fragen über Fragen.
Das hieß kein Mittagessen, aber ich musste etwas Essen. Das hatte der Arzt gesagt, da ich durch das einjährige Koma leicht untergewichtig wurde. Die Ärzte hielten das eigentlich für nicht möglich. Manche fänden das bestimmt schön mit dem untergewichtig sein, aber das war es keinesfalls. Ständig musste ich daran denken etwas zu essen, um nicht umzukippen. Ich hasste meine momentane Situation einfach.
Schließlich nahm ich mir mein Board und fuhr los. Orientierungslos durch Washington. Gute Idee? Nicht?!
Zum Glück rettete mir heute Domino's Pizza das Leben. Ich bestellte mir Breadsticks und eine winzige Pizza und aß genüsslich mein Essen dann. Ich liebte Pizza einfach. Was gab es besseres als Pizza und Burger? Nichts für mich.
Da ich noch etwas Geld übrig hatte, beschloss ich mich mich nach ein paar Geschäften umzuschauen. Relativ schnell fand ich einen faszinierenden Plattenladen. Es kam mir wie eine Zeitreise in die Vergangenheit vor diesen Laden zu betreten. Ein Mann mit weißem Bart begrüßte mich freundlich hinter Theke und fragte, ob ich nach etwas Bestimmten suchte, jedoch verneinte ich lächelnd.
Dann fand ich etwas Wundervolles.
In der hintersten Ecke fand ich das neue Album von Fall out Boy als Platte.
Ich kam mir vor, als hätte ich einen Schatz gefunden. Deshalb musste ich diese Platte einfach kaufen. Der ältere Verkäufer gab mir noch eine Tüte und ich machte mich auf den Nachhauseweg. Ich fuhr an einem Frisur, McDonalds, einer Spielehalle, Wendy's und noch vielem mehr vorbei.
Anschließend kam ich völlig aus der Puste Zuhause an.
,,Wo warst du?", fragte meine Mum, als ich rein kam verängstigt.
Ich holte das Album aus der Tüte und meinte überzeugt: ,,Mum, ich habe den Schatz dieser Welt gefunden. Schau!" Meine Mutter riss die Augen auf und antwortete begeistert: ,,Nein? Die ist dich so selten." Meine Mum liebte Fall out Boy genauso, was meistens echt witzig, aber auch nervig war. Mum lief mit der Platte in die Küche und meinte dann:,,Die müssen wir aufhängen. Wie wars eigentlich in der Schule?"
Seufzend antwortete ich: ,,Es ging so. Wir gehen schon nächste Woche auf Klassenfahrt, aber das weißt du ja und ihr habt zugestimnt, dass ich mit einem Junge in ein Zimmer darf?" Den letzten Teil stellte ich ungläubig fragend gegen meine Mum. Sorglos, wie immer nickte meine Mum und meinte: ,,Wir waren der Meinung, dass dir das nicht schaden würde." Ich schüttelte nur den Kopf und verschwand in meinem Zimmer. Dort schmiss ich mich auf mein Bett und schlief ein.