Kapitel 3

2617 Worte
3 Augusta Augusta verließ ihre Gemächer und ging durch die Hallen des Turms. Sie fühlte sich innerlich kalt und taub, so als sei eine Erkältung bis tief in ihre Knochen eingedrungen. Ihre Augen jedoch waren trocken. Sie hatte schon alle Tränen, die sie besessen hatte, geweint. Barson war tot. Umgebracht von dieser Kreatur, die Blaise erschaffen hatte. Augusta ging schneller, während sie die Bilder des blutigen, zersprungenen Spiegels aus ihrem Gedächtnis drängte. Ihre Hände schmerzten trotz des Heilzaubers, den sie an ihnen angewendet hatte, immer noch, und sie fragte sich, ob sich einige kleine Glassplitter unter die Haut gebohrt hatten. Als sie die Ratshalle betrat, ließ sie ihren Blick durch die riesige leere Kammer schweifen. Dieses Zimmer galt, mit den Wandgemälden, die sich an den Wänden und Decken befanden, als eines der schönsten des Turms. Man sagte, dass diese Gemälde Lenard der Große persönlich erschaffen hätte – jener Mann, der die Zauberdimension entdeckt hatte. Wie die meisten aller talentiertesten Zauberer war Lenard ein Universalgelehrter gewesen, der von Musik bis Architektur in allem hervorragend war. Obwohl dieser Raum ursprünglich als ein zentraler Versammlungsort für alle Bewohner des Turms erschaffen worden war, hatte der Rat ihn nach und nach übernommen, um ihn für seine Treffen und andere eigene Veranstaltungen zu benutzen. Auf der gegenüberliegenden Seite der Halle, nahe den bunt bemalten Glasfenstern, standen dreizehn verzierte Throne, die kreisförmig um einen großen Marmortisch angeordnet waren – ein Thron für jedes Ratsmitglied. Der vordere Teil und das Zentrum des Raumes waren leer, damit die Abhörschutzzauber ihre größte Wirksamkeit entfalten konnten. Es war einfach unmöglich, eine Versammlung des Rates abzuhören, auch wenn ehrgeizige Akolythen das immer wieder versuchten. In der Ecke des Zimmers hing ein riesiger, regenbogenfarbener Gong von der Decke. Es war eines der wenigen magischen Objekte, die älter waren als der Deutungsstein. Ursprünglich war er als Warnsystem gedacht gewesen, und es reichte ein einziger Schlag aus, um alle Bewohner des Turms zu warnen. Jetzt aber wurde der Gong dazu benutzt, eine Ratsversammlung anzukündigen. Augusta ging zu ihm, nahm den kleinen Hammer, der neben ihm lag, und schlug mit ganzer Kraft auf den Gong. Die Vibration, die sie hervorrief, zwang sie fast dazu, auf die Knie zu fallen. Das Geräusch hallte durch die höhlenartige Kammer und führte dazu, dass die Wände erzitterten. Augusta wusste, dass der Lärm in jedem Gang des Turms zu hören sein würde. Sie ging zu einem der Throne, setzte sich und wartete darauf, dass die verwirrten Ratsmitglieder auftauchen würden. Ihr Herz klopfte erwartungsvoll. Eigentlich schlug im Moment nur Ganir den Gong. Er wurde von den Ratsmitgliedern zu zeremoniellen Zwecken genutzt, um jeden an ihre Stellung in der Gesellschaft zu erinnern. Wenn die Akolythen das Geräusch hörten, wussten sie, dass es eine Versammlung geben würde – und dass sie noch einen langen Weg vor sich hatten, bevor sie darauf hoffen konnten, selbst bei einer solchen Gelegenheit dabei zu sein. Augusta fühlte eine riesige Befriedigung, den Gong selbst zu schlagen und damit das gewöhnliche Protokoll zu übertreten. Innerhalb einer Viertelstunde begannen die Ratsmitglieder, sich in dem Saal einzufinden. Sie kamen nach und nach, manche verärgert und manche irritiert. Augusta begrüßte sie alle ruhig. »Ich werde euch alles erklären, sobald alle hier sind«, erwiderte sie jedes Mal, wenn jemand versuchte, Antworten von ihr zu bekommen. Als alle Mitglieder außer Ganir ihre Plätze auf den Thronen eingenommen hatten, klatschte Augusta in die Hände und wartete darauf, dass sich Stille in dem Raum ausbreitete. »Ratsmitglieder!«, sagte sie in einer klaren, glockenhellen Stimme. »Ich habe euch heute hierherbestellt, weil wir uns alle in einer großen Gefahr befinden …« »Entschuldige, Augusta, sollten wir nicht auf Ganir warten?«, wurde sie von Dania unterbrochen. Die Bibliothekarin des Rates war eine treue Verbündete des Ratsvorsitzenden. Augusta war nicht überrascht, dass es Dania war, die sie in Frage stellte. »Ganir ist sich der Situation bewusst«, sagte Augusta abwinkend. Das war nur zum Teil gelogen. Der alte Zauberer kannte die Gefahr, die Blaises Monster darstellte, aber er wusste nicht, dass die Zauberwache – und mit ihr Augustas Liebhaber – brutal abgeschlachtet worden war. Und das war für Augusta auch völlig in Ordnung. Das Letzte, was sie wollte, war, dass Ganir sie wieder davon abhielt, dem Rat die Wahrheit zu sagen. Dania runzelte die Stirn, sagte aber nichts, als Augusta mit ihren Erklärungen begann. »Ratsmitglieder, ich habe euch heute hierhergebeten …« »Was hat das zu bedeuten?« Diesmal war es Ganirs Stimme, die die Sitzung unterbrach. Der Ratsvorsitzende betrat mit gerunzelter Stirn den Raum. Augusta starrte ihn an, und plötzlich kam bitterer Hass in ihr hoch. »Sie sind tot«, sagte sie scharf. »Die Kreatur hat sie alle getötet.« Ganir erblasste, und der Schock darüber war ihm deutlich anzusehen. Entsetztes Gemurmel erfüllte den Raum. »Wer hat wen getötet?«, fragte Jandison. Der Experte in Teleportation war sogar noch älter als Ganir und für seine direkte Art bekannt. Augusta atmete tief ein. »Lasst mich von Anfang an beginnen«, antwortete sie und sah, wie Ganirs Gesichtsausdruck sich vor Missfallen verdunkelte. »Ich befürchte, unser geschätzter Ratsvorsitzender und ich haben einen schweren Fehler begangen …« Ganirs Augen verengten sich, aber er blieb stumm. Es war zu spät, um Augusta jetzt noch zu stoppen, und er wusste es. »… einen Fehler, der der Zauberwache das Leben gekostet hat«, fuhr Augusta fort und beobachtete, wie die Ratsmitglieder auf ihre Worte reagierten. »Weil wir abwarteten – weil wir einen von uns beschützen wollten – haben wir es zugelassen, dass das Böse gedeiht, und haben jetzt den Preis für unseren Fehler gezahlt.« »Die Zauberwache ist tot?« Moriners Gesicht hatte jegliche Farbe verloren, seine Stimme zitterte und Augusta erinnerte sich daran, dass sein Sohn Kiam einer der Wächter war – dass er eines der Opfer des Gemetzels sein musste. Sie nickte und fühlte Mitleid für seinen Verlust. Sie hatte gehört, dass Vater und Sohn nicht das beste Verhältnis hatten, aber das war gerade unwichtig. Kiam war immer noch Moriners eigenes Fleisch und Blut gewesen. »Es tut mir leid«, sagte sie sanft. »Ich habe es mit meinen eigenen Augen gesehen. Die Kreatur hat sie alle umgebracht.« Und in der entsetzten Stille, die folgte, erzählte sie ihnen alles über Blaises Schöpfung, die Berichte von Ganirs Spionen und die Schritte, die sie und Ganir eingeleitet hatten, um die Situation unter Kontrolle zu bringen. Das Einzige, was sie verschwieg, war ihre Bitte an Barson, diese Kreatur zu töten, anstatt sie hierherzubringen – und dass sie die Aufzeichnungen Lenards des Großen aus Blaises Arbeitszimmer nicht zerstört hatte. Im Raum explodierten die Fragen. »Ist das auch mit meinem Aufseher Davish passiert?«, wollte Kelvin wissen. »Ich musste ihn von seinem Posten entfernen, weil er zu viele Dinge geändert hat …« »Wie ist das möglich?«, fragte Dania und unterbrach Kelvins Hetzrede. »Wie konnte so eine Sache zum Leben erweckt werden?« Ganir, der bis jetzt geschwiegen hatte, trat nach vorn. »Ich glaube, davon habe ich eine gewisse Vorstellung«, sagte er ruhig, und alle verstummten augenblicklich. »Ihr kennt meine Theorie darüber, dass die Gedanken im Grunde genommen die interne Aktivität des Gehirns sind?« »Sprichst du über diese Einheiten im Gehirn, die Muster wiedererkennen? Die Neuronen genannt werden?«, fragte Dania interessiert. »Ja, genau davon rede ich«, bestätigte Ganir. »Ich denke, dass Kinder ein einzigartiges Netzwerk dieser Neuronen entwickeln, je nachdem, was sie an Erfahrungen in der Welt sammeln. Und ich denke, dass Blaise diesen Prozess künstlich nachgestellt hat. Er hat in der Zauberdimension Neuronen erschaffen – oder etwas, was genauso funktioniert – und dann die Erfahrungen, die ein Kind sammeln würde, mit Momentaufnahmen simuliert. Sehr zu Augustas Missfallen leuchteten Ganirs Augen vor Aufregung. Er fand diese Kreatur wirklich faszinierend. »Auf diese Art und Weise hat er in weniger als einem Jahr eine voll funktionsfähige Intelligenz geschaffen.« »Ja«, fuhr Augusta dazwischen, »eine unmenschliche Kreatur mit einem unvorstellbaren Potenzial für das Böse, die uns genauso wenig ähnlich ist wie dieser Deutungsstein hier.« Sie hielt ihren Stein hoch, damit ihn jeder sehen konnte. »Du vergisst eine Kleinigkeit, Augusta«, entgegnete Ganir, und seine Augen sprühten vor Wut. »Diese unmenschliche Kreatur, wie du sie nennst, wurde mit menschlichen Erfahrungen erschaffen und ähnelt deshalb, was ihre Bestrebungen und Absichten betrifft, sehr stark einem menschlichen Mädchen …« »Aber das ist ja gerade das Erschreckende daran, siehst du das nicht?«, fragte Augusta und blickte in die Gesichter, die sie umgaben. »Nicht einmal Blaise selbst wusste, wie seine Schöpfung aussehen würde. Er hatte keine Ahnung, dass sie unsere Gestalt annehmen würde. Und sie ist sehr weit davon entfernt, ein menschliches Mädchen zu sein. Welches menschliche Mädchen könnte eine komplette Armee auf eine solch brutale Art und Weise zerstören?« »Wie hat sie es denn getan?«, wollte Moriner mit hasserfüllter Stimme wissen. »Wie hat sie es geschafft, alle zu töten?« Augusta zögerte einen Moment lang, bevor sie zur Lebensspeicher-Sphäre ging, die auf dem Marmortisch stand. Es war das Beste, wenn alle die Wahrheit mit ihren eigenen Augen sahen. Sie stach sich in den Finger, drückte ihn gegen die Sphäre und konzentrierte sich, um die schrecklichen Dinge, die sie gesehen hatte, zu visualisieren. Als sie damit fertig war, die Schlacht aus sich herauszulassen, berührte sie mit ihrem immer noch blutigen Finger erneut die Sphäre und wartete auf die Perle. Als sie sich endlich geformt hatte, nahm sie das Kügelchen und gab es Moriner. Dann erklärte sie, wie die Perle wiederverwendet werden konnte und freute sich diebisch darüber, Ganirs kleines Geheimnis zu verraten. Der Ratsvorsitzende sagte nichts dazu, aber an dem harten Glitzern in seinen Augen konnte Augusta erkennen, dass er verärgert war. Moriner nahm die Perle und erschuf gleichzeitig eine eigene, indem er das wiederholte, was Augusta eben mit der Sphäre getan hatte. Als er fertig war, war sein Gesicht noch blasser, und seine Hände zitterten, als er das neue Kügelchen an das nächste Ratsmitglied weiterreichte. Nachdem alle Augustas Erinnerungen gesehen hatten, war die Stimmung in der Versammlungshalle erbittert und düster. Blaises Kreation war keine einfache Zauberin. So viel war allen klar. Den allgemeinen Schockzustand ausnutzend, trat Augusta nach vorne. »Blaise hat dieses Wesen erfunden, dessen zerstörerische Macht ihr gerade gesehen habt«, sprach sie und schaute sich in dem Raum um. Sie musste jetzt die Mehrheit der Ratsmitglieder auf ihre Seite ziehen, um sicherzugehen, dass sie sie bei dem unterstützten, was sie vorhatte. »Blaise hat es erschaffen«, wiederholte sie, »und Ganir und ich haben es zugelassen, dass unsere Gefühle für Blaise unser Urteil beeinflusst haben. Wir gaben Blaise eine Chance, wieder zu Sinnen zu kommen, den Schaden wieder ungeschehen zu machen, aber er scheint sich unter dem Zauber dieses Monsters zu befinden. Er hat Gefühle für seine eigene Kreation entwickelt und jeglichen Sinn für Gut und Böse verloren. Wir hätten niemals versuchen sollen, sie lebend hierherzubringen.« »Also, ich kann durchaus verstehen, weshalb Ganir diese Kreatur trotz der offensichtlichen Gefahr untersuchen wollte«, fiel Dania erneut ein, und Augusta schaute sie böse an. Sie verachtete blinde Loyalität, und diese offensichtliche Ergebenheit zu Ganir war mehr als lästig. Jandison hob seine Hand, und Dania verstummte. »Was geschehen ist, ist geschehen. Jetzt liegt die Sache in unserer Hand, und wir müssen eine Lösung finden.« »Ich kann nur einen Ausweg sehen«, sagte Kelvin, und sein dünnlippiger Mund war dabei vor Ärger zusammengepresst. Augusta konnte sich gut vorstellen, dass er nicht allzu glücklich über die Großtaten dieser Kreatur auf seinem Gebiet war. »Wir bündeln unsere Kräfte und töten dieses Ding und seinen Erschaffer.« Augusta schluckte. Das war genau der Vorschlag, auf den sie gehofft hatte, aber die hässliche Deutlichkeit dieser Worte bereitete ihr Schmerzen in der Brust. Trotz der schrecklichen Resultate von Blaises Handlungen war der Gedanke daran, dass er sterben könnte – oder sich auch nur in Gefahr befand – noch genauso schmerzhaft wie immer. Sei stark, sagte sie sich und dachte daran, dass Barson immer noch am Leben sein könnte, wäre sie es von Anfang an gewesen. Als Antwort auf Kelvin stand Ganir auf. »Nein«, widersprach er entschieden. »Das können wir nicht tun.« »Und was sollten wir deiner Meinung nach tun?«, fragte Kelvin scharf. »Offiziell ist Blaise immer noch ein Mitglied dieses Rates.« Ganir hatte Mühe, seine Stimme emotionslos zu halten. »Er wurde niemals formell seines Amtes enthoben. Ihn zu töten wäre das Gleiche, wie einen von uns zu töten.« Trotz ihrer inneren Aufgewühltheit lächelte Augusta fast, als sie diese Worte hörte. Der Ratsvorsitzende hatte offensichtlich gesprochen, ohne vorher über seine Worte nachzudenken. Gina, das neueste Ratsmitglied, welches Blaises Platz eingenommen hatte, schien mehr als nur ein wenig aufgebracht über diese Äußerung zu sein. Sie, eine ehrgeizige und talentierte Zauberin, war mehr als verärgert, zu hören, dass ihre Position im Rat »nicht offiziell« war, und Augusta vermutete ganz stark, dass sie jetzt Gina sicher auf ihrer Seite hatte. »Ganir hat recht«, meldete sich Jandison, zu Augustas Überraschung, zu Wort. Der alte Mann war selten einer Meinung mit Ganir. »Wenn wir nur über das Schicksal dieser Kreatur sprächen, würde ich nicht zögern, aber ein Ratsmitglied…« »Warum nicht der Mittelweg?«, schlug Augusta vor. Eigenartigerweise war sie erleichtert darüber, dass die Diskussion diese Wendung genommen hatte. »Wir zerstören diese Kreatur und bieten Blaise die Ehre einer Verhandlung, wie sie ihm zusteht.« Das war eine Alternative, mit der sie leben konnte: diese Abscheulichkeit tot – und eine Verhandlung für Blaises Vergehen. Blaise würde nicht unbedingt sterben, sollte der Rat ihn begnadigen – zumindest dann nicht, wenn sie verhindern konnten, dass er ein weiteres Monster erschuf. Kelvin stand von seinem Thron auf. »Ich sehe nicht, weshalb wir einen Mittelweg wählen sollten. Blaise ist ganz klar schuldig …« »Und das sollte der Prozess entscheiden«, unterbrach ihn Augusta entschieden. Sie war froh darüber, dass sich die Debatte um Blaises Schicksal drehte. Niemand schien die Tatsache bestreiten zu wollen, dass diese Kreatur sterben musste – nicht nach den schrecklichen Dingen, die sie in Augustas Momentaufnahmen gesehen hatten. Als könne er ihre Gedanken lesen, trat Ganir nach vorne. »Wir müssen darüber reden. Es handelt sich hierbei um ein Wesen, welches unsere Gedanken und Gefühle besitzt. Es hat bei vielen Gelegenheiten Mitgefühl gezeigt …« »Es hat Davish zerstört, einen meiner treuesten Diener«, unterbrach ihn Kelvin wütend. »Jetzt ist er als Aufseher nicht mehr zu gebrauchen. Verstehst du es nicht? Dieses Ding manipuliert unsere Gedanken. Es ist gefährlich.« Augusta atmete aus. Ohne es zu merken, hatte sie die Luft angehalten. Obwohl sie nicht viel Mitgefühl dafür hatte, dass Kelvin seinen notorisch unmenschlichen Aufseher verloren hatte, war es doch äußerst beängstigend, zu wissen, dass Blaises Schöpfung so etwas tun konnte. Und Augusta war nicht die Einzige in diesem Raum, die so dachte. Sie konnte quasi riechen, wie sich die Angst im ganzen Saal ausbreitete. Kelvins Worte brachten auf den Punkt, was für eine Macht diese Kreatur besaß – die Macht der höchsten Schändung. Sie konnte die Gedanken einer Person verändern, wie sie wollte. Wenn sie das wünschte, könnte sie den kompletten Rat durch Marionetten ersetzen, die genau nach ihrer Pfeife tanzten. »Falls es irgendwelche Zweifel darüber gibt, was wir unternehmen sollten, dann müssen wir darüber abstimmen«, meinte Jandison und schaute sich im Raum um. »Das ist die einzige Möglichkeit, diese Angelegenheit zu lösen.« »Okay«, erwiderte Kelvin bissig. »Dann machen wir das. Lasst uns sofort darüber abstimmen, ob wir diese Kreatur zerstören und für Blaise eine Versammlung einberufen sollten.« »Nein«, sagte Ganir in einem Ton, der keine Kompromisse zuließ. »Hier geht es um zu viel, um überstürzt zu handeln. Die Abstimmung wird in einigen Tagen stattfinden, sobald wir alle genug Zeit gehabt haben, diese Informationen zu verarbeiten.« Niemand widersprach ihm, und auch Augusta blieb stumm. Ganir war immer noch der Vorsitzende, und in dieser Position hatte er das Schlusswort, was offizielle Abläufe betraf. Außerdem war es ihr gleichgültig. Wäre die Abstimmung heute, würden sich einige vielleicht aus Angst auf Augustas Seite stellen, aber ein paar Tage zu warten war auch kein Weltuntergang. Sie würde einfach härter dafür arbeiten müssen, die Mehrheit des Rates von der richtigen Entscheidung bei der Abstimmung zu überzeugen.
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