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Mein Schicksal

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Trafiletto

Das Schicksal machte uns zu Feinden. Ich habe aus uns Liebhaber gemacht.In einer anderen Welt wären wir füreinander bestimmt gewesen.Das ist nicht diese Welt.

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Kapitel 1
1 Sara Warme Lippen drücken gegen meine Wange, der Kuss ist weich und zärtlich, auch wenn ich einen Tag alte Bartstoppeln spüre. »Wach auf, Ptichka«, flüstert eine vertraute Stimme mit ausländischem Akzent in mein Ohr, während ich einen schläfrigen Protest murmele und mich tiefer ins Kissen kuschle. »Es ist Zeit, zu gehen.« »Hmm-mm.« Ich halte die Augen geschlossen und lasse meinen Traum nicht los. Es war ausnahmsweise einmal ein angenehmer Traum, mit einem sonnigen See, einem Paar tobender Hunde und Peter, der mit meinem Vater Schach spielt. Die Einzelheiten verblassen bereits in meinem Kopf, aber das leichte, euphorische Gefühl bleibt, auch wenn sich die Realität zusammen mit der bitteren Erkenntnis, dass der Traum unmöglich ist, einschleicht. »Komm schon, meine Liebe.« Er drückt einen sanften Kuss auf die empfindliche Unterseite meines Ohres und sendet angenehme Schauer durch mich hindurch. »Das Flugzeug wartet. Du kannst auf dem Heimweg schlafen.« Der letzte Rest des Traums verblasst, und ich rolle mich auf meinen Rücken und unterdrücke ein Stöhnen über den anhaltenden Schmerz in meiner linken Schulter, während ich meine Augen öffne, um dem warmen, silbernen Blick meines Entführers zu begegnen. Er beugt sich über mich, ein zärtliches Lächeln umspielt seine gemeißelten Lippen, und einen Moment lang verstärkt sich die euphorische Leichtigkeit. Wir sind am Leben, und er ist hier bei mir. Ich kann ihn berühren, küssen, fühlen. Sein Gesicht ist schlanker als zuvor, ausgehöhlt durch Stress und Schlafentzug, aber der Gewichtsverlust verstärkt nur seine männliche Schönheit, schärft die Wölbung dieser exotisch geformten Wangenknochen und betont die starke Linie seines Kiefers. Er ist umwerfend, dieser Mörder, der mich liebt. Der Mörder meines Mannes, der mich nie freilassen wird. Meine Brust verengt sich, da meine Freude durch den vertrauten Selbsthass und die Schuldgefühle verdorben wird. Vielleicht wird es einen Tag geben, an dem ich mich nicht mehr so widersprüchlich fühle, so zerrissen, dass ich den Mann brauche, der mich ansieht, als wäre ich sein Leben, aber im Moment kann ich nicht vergessen, was er ist und was er getan hat. Ich kann die Schande nicht vergessen, dass ich mich in meinen Peiniger verliebt habe. Peters Lächeln verblasst, und ich weiß, er spürt meine Gedanken, liest die Schuldgefühle und Anspannung in meinem Gesicht. In den letzten zwei Wochen, seit ich hier in der Klinik aufgewacht bin, habe ich es vermieden, über die Zukunft nachzudenken und darüber, was zu dem Unfall geführt hat. Ich brauchte Peter zu sehr, um ihn wegzustoßen, und er brauchte mich. Aber heute Morgen kehren wir zu seinem Versteck in Japan zurück, und ich kann meinen Kopf nicht mehr im Sand verstecken. Ich kann nicht so tun, als ob der Mann, an den ich mich klammere, nicht die Absicht hätte, mich für den Rest meines Lebens gefangen zu halten. »Nicht, Sara.« Seine Stimme ist tief und weich, auch wenn das warme Silber seines Blicks zu eisigem Stahl abkühlt. »Tu das nicht.« Ich blinzele und entspanne meine Gesichtszüge. Er hat recht: Jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt. Ich stütze mich auf meinen rechten Ellenbogen und sage ruhig: »Ich sollte mich anziehen. Wenn du mich bitte entschuldigst …« Er richtet sich auf und macht mir Platz, damit ich mich hinsetzen kann. Ich bin dankbar für meinen Krankenhauskittel, als ich aus dem Bett schlüpfe und ins Badezimmer eile, bevor er seine Meinung ändert und beschließt, die Diskussion doch noch zu führen. Wir müssen darüber reden, was passiert ist – die Konfrontation ist längst überfällig –, aber ich bin nicht bereit dafür. In den letzten zwei Wochen waren wir uns näher als je zuvor, und ich will das nicht aufgeben. Ich will Peter nicht wieder als meinen Feind sehen. Während ich mir die Zähne putze, betrachte ich die diagonale Narbe auf meiner Stirn, wo ein Glassplitter eine lange Wunde hinterließ. Die plastischen Chirurgen in der Klinik haben gute Arbeit geleistet, um das zu korrigieren, was ein entstellender Makel gewesen sein könnte, und seit die Fäden gezogen wurden, sieht die Narbe schon weniger schlimm aus. In ein paar Wochen wird sie eine dünne weiße Linie sein, und in ein paar Jahren vielleicht völlig unsichtbar, genau wie die schwachen blauen Flecken, die immer noch mein Gesicht schmücken. Wenn das Kind, das Peter mir aufzwingen will, alt genug ist, um Fragen zu stellen, sollte von meinem katastrophalen Fluchtversuch keine Spur mehr zu sehen sein. Mein Atem stockt bei dem Gedanken, und ich drücke die Hand gegen meinen Unterleib und zähle die Tage mit wachsender Angst. Es ist zweieinhalb Wochen her, seit wir ungeschützten s*x während eines potenziell fruchtbaren Fensters hatten, was bedeutet, dass meine Periode vor ein paar Tagen hätte beginnen sollen. Durch die Operationen und die Medikamente habe ich nicht auf das Datum geachtet, aber jetzt, da ich nachrechne, merke ich, dass ich spät dran bin. Nicht so spät, dass ich in den kompletten Panikmodus verfalle, aber spät genug, um mir ernsthafte Sorgen zu machen. Ich könnte schon schwanger sein. Mein erster Impuls ist, die nächste Schwester zu finden und einen Bluttest zu verlangen. Ich bin mir sicher, dass sie mich vor zwei Wochen auf eine Schwangerschaft getestet haben, als ich nach dem Unfall in die Klinik gebracht wurde, aber die ersten Spuren von hCG in meinem Blutkreislauf würden erst sieben bis zwölf Tage nach der Empfängnis nachzuweisen sein. Ich würde zweifellos negativ getestet werden, und sie hätten keinen Grund, mich erneut zu testen. Keinen Grund, außer dass meine Periode zu spät ist. Ich greife schon nach der Türklinke, als ich innehalte. Sobald ich den Bluttest mache, wird Peter es wissen. Er wird vor mir Zugang zu den Ergebnissen haben, und etwas in mir schreckt bei diesem Gedanken zurück. Ich hatte bisher keine Wahl, keine Kontrolle über irgendetwas in unserer Beziehung, und ich muss mich so fühlen, als hätte ich sie jetzt, auch wenn es nur in diesem einen Fall so ist. Wenn es ein Kind gibt, wächst es in meinem Körper, und ich möchte entscheiden, wann ich diese Neuigkeit teilen möchte. Es ist keine rationale Entscheidung, ich weiß. Peter ist nicht dumm. Er kann auch Tage zählen. Wenn er noch nicht gemerkt hat, dass meine Periode ausgeblieben ist, wird er es bald, und dann wird er wissen, dass er gewonnen hat, dass wir in guten wie in schlechten Zeiten durch das Bündel von Zellen, das vielleicht schon in mir wächst, miteinander verbunden sind. Von dem Kind, das einem Mörder geboren werden wird, der von den Behörden weltweit gejagt wird, und seinem gefangenen Objekt seiner Besessenheit. Ein schmerzhaftes Pochen beginnt hinter meinem linken Auge, als ich plötzlich und unerbittlich Kopfschmerzen bekomme. Ich kann es nicht vermeiden, an die Zukunft zu denken, kann es mir nicht leisten, jeden Tag so zu nehmen, wie er kommt, und auf das Beste zu hoffen. Ich muss das Baby beschützen, aber ich weiß nicht, wie. Ich kann nicht entkommen, und Peter wird mich nie freilassen.

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