Kapital3

769 Words
Kapitel 3 Der Hinterhalt Ethans Sicht „Alpha, Eindringlinge drinnen!“ Meine Augen rissen auf, als ich Ryans Stimme über die Verbindung hörte. Ich sprang sofort vom Bett auf. Mein Wolf umkreiste mich, er war wachsam und bereit. Barfuß, mit freiem Oberkörper und lautlos griff ich nach dem Messer auf dem Nachttisch. Der Geruch in der Luft war seltsam: verbrannte Asche und fremdes Blut. „Wie viele?“, fragte ich über die Verbindung. „Fünf … vielleicht sechs“, antwortete Ryan. „Ostflügel.“ Ich betrat den Flur. Mondlicht fiel durch die Glasdecke, silbern auf Marmor. Dann hörte ich das Kratzen von Krallen auf dem Stein. „Dummköpfe“, murmelte ich. Der erste Wolf sprang aus dem Schatten hervor. Ich packte ihn an der Kehle, bevor seine Zähne meinen Hals erreichten. Mit einer einzigen Drehung zertrümmerte ich ihm die Luftröhre, und sein Körper schlug zu Boden. Noch bevor das Blut zu fließen begann, verwandelte er sich zurück in einen Menschen. Drei von ihnen stürzten sich auf mich, fuhren ihre Klauen aus und attackierten gemeinsam die Knochen, schnell und wild. Ich wich aus, krallte mich in die Rippen eines von ihnen, trat einen anderen gegen die Wand, wirbelte herum und riss dem letzten das Herz heraus, noch bevor er wimmern konnte. „Vier erledigt“, sagte ich. „Da kommen noch mehr“, erwiderte Ryan. Ich hörte sie, bevor ich ihr Knurren sah, ihre schnellen Schritte, das tiefe Grollen der Bestien, die näher kamen. Ich verwandelte mich mitten im Schritt, mein Körper streckte sich und schnappte in meine schwarze Wolfsgestalt zurück. Die Luft um mich herum bebte, als Rael die volle Kontrolle übernahm. Sie griffen mich von beiden Seiten an, und ich ließ es zu. Der erste Biss bohrte sich in meine Schulter, und ich schleuderte ihn gegen die Säule. Ich spürte, wie einige Knochen unter der Wucht knackten. Der zweite zielte auf meine Kehle. Ich drehte mich um und riss ihn zu Boden. Meine Kiefer schnappten um seinen Hals, bis ich das Knirschen seiner Wirbelsäule hörte. Ryan erschien in seiner grauen Wolfsgestalt, sein Fell war blutgetränkt. „Westseite frei“, sagte er über die Gedankenverbindung. Ich sah mich um und betrachtete die Leichen. „Ostseite, verbrannt.“ Er nickte. „Gleiches Abzeichen, Rabenwappen, Nordgrenze.“ „Sie sind dreist geworden“, sagte ich. „Zu dreist.“ Bevor er antworten konnte, hörten wir einen Ruf von draußen. „Alpha! Abtrünnige an der Ostgrenze!“ Ryan fluchte. „Jetzt?“ „Holt die Wagen!“, befahl ich. „Wir beenden das heute Nacht.“ Der Konvoi fuhr über die Waldstraße. Die Nacht war kalt und der Mond stand hoch. Ungeduldig trommelte ich mit den Fingern auf der Armlehne. „Das fühlt sich an wie ein Köder.“ „Ryan sagte neben mir: ‚Ja.‘, antwortete ich. Als wir die Grenze erreichten, lag der Gestank von Banditen in der Luft. Er war beißend, wild und verzweifelt. Der Angriff hatte bereits begonnen. Sie hatten das Patrouillenlager in Brand gesteckt und die Wachen niedergemetzelt. Ich sprang aus dem Wagen, noch bevor er zum Stehen kam. Meine Knochen knackten, als ich mich erneut bewegte. „Tötet jeden einzelnen!“, befahl ich über die Verbindung. Ein einzelner Wolf stürmte vor, ich wich aus und riss ihm die Seite auf. Ein anderer biss mir ins Bein, aber ich schleuderte ihn weg, meine Krallen schnitten über seine Schnauze. Blut spritzte auf den Boden, die Nacht war ein Chaos aus Knurren, Schreien und Krallen, die Fleisch zerrissen. Ryans Wolf rammte zwei gleichzeitig und schleuderte sie wie Fetzen beiseite. Ich riss einen dritten und vierten nieder, bevor mich ein massiger grauer Einzelgänger von hinten packte und seine Kiefer um meinen Hals schloss. Ryan kam schnell und gab ihm den Rest. Ich wich zurück, meine Brust hob und senkte sich heftig, mein Körper war blutverschmiert. „Verbrennt die Leichen und sagt dem Rudelarzt, dass ich die Überlebenden befragen will.“ Ryan nickte. „Und wenn es keine gibt?“, fragte er. „Dann finden wir denjenigen, der sie geschickt hat“, antwortete ich. Plötzlich tauchten mehrere Autos aus dem Wald auf. Aus dem vordersten Jeep stieg ein Mann aus, großgewachsen, mit Kapuze und dem Rabenwappen auf der Jacke. Seine Stimme hallte durch die kalte Luft. „Alpha Ethan vom Schattenzahn-Rudel“, sagte er. „Du hast dir zu viele Feinde gemacht.“ Ich grinste. „Erzähl mir was Neues.“ Er winkte mit der Hand, und ein Dutzend Wölfe traten knurrend vor. „Du hast zwei Möglichkeiten: dich kampflos ergeben oder einen harten Tod sterben.“
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