Kapitel 7

519 Words
7 Peter Es ist ein Beweis für die Ernsthaftigkeit der Situation, dass niemand anzüglich grinst, als ich barfuß und ohne Hemd die Küche betrete und mich der Geruch nach s*x wie ein Parfum umgibt. »Es ist schlimm«, sagt Yan sofort, als ich mich nähere. »Ein betrunkener Fahrer ist ihr an einer Kreuzung in die Seite gefahren, und das Auto hat sich dreimal überschlagen, bevor es auf dem Dach liegen geblieben ist. Sie hat über ein Dutzend gebrochene Knochen und innere Blutungen. Sie operieren sie gerade zum zweiten Mal, aber es sieht nicht gut aus. Angesichts ihres Alters und des Ausmaßes ihrer Verletzungen glauben sie nicht, dass sie es schaffen wird.« Jedes Wort, das er sagt, ist wie ein Messerstich in meinen Bauch »Was ist mit Saras Vater?«, frage ich, und mein Kopf dreht sich. »Ist er …« »Er reißt sich bis jetzt zusammen, aber sein Blutdruck ist gefährlich hoch.« Antons düsterer Blick ist ernst. »Sie haben versucht, ihn nach Hause zu schicken, damit er sich ausruht, aber er weigert sich zu gehen. Einige ihrer Freunde sind bei ihm, aber sie können ihm nur begrenzt helfen.« »In Ordnung.« Ich starre meine Teamkollegen an, und in ihren Augen sehe ich das düstere Wissen, über das, was ich tun muss. Das Geräusch leichter Schritte auf der Treppe zieht meine Aufmerksamkeit auf sich, und als ich mich umdrehe, sehe ich, dass Sara die Treppe hinuntereilt und ihr herzförmiges Gesicht blass vor Sorge ist. »Was ist los?« Ihre nur mit Socken bekleideten Füße gleiten über die Küchenfliesen, bis sie vor uns zum Stillstand kommt. Ihre haselnussbraunen Augen springen von mir zu meinen Teamkollegen und zurück. »Ist etwas passiert?« »Gebt uns eine Minute«, sage ich den Jungs, und sie verschwinden sofort. Die Zwillinge gehen nach oben, während Anton auf das Regal neben der Tür zuhält. »Soll ich den Hubschrauber vorbereiten?«, fragt er auf Russisch, als er an mir vorbeikommt, und ich nicke und halte meinen Blick auf Sara gerichtet, die mit jeder Sekunde besorgter aussieht. »Was ist passiert?«, fragt sie noch einmal, während sie auf mich zukommt, und ich weiß, ich kann es nicht länger hinauszögern. Ich greife hinüber, nehme ihre zarte Hand zwischen meine Handflächen und vermittele so sanft wie möglich, was ich gerade erfahren habe. Als ich fertig bin, fehlt ihrem Gesicht jegliche Farbe, und ihre Finger sind eiskalt in meinem Griff. Ihre Augen sind immer noch trocken, aber ich weiß, dass es der Schock ist, der sie davon abhält, zu zerbrechen. Meinem Singvogel wurde gerade ein verheerender Schlag versetzt, und wenn ich jetzt nicht handele, wird er sich nie davon erholen. Ich werde sie verlieren. Ich weiß es. Ich fühle es. Das ist das Schwerste, was ich je tun musste, aber ich sage ruhig: »Ich habe dich eben schon packen sehen. Bist du fertig, um zu gehen?« Sie blinzelt verständnislos. »Was?« Ihre Stimme ist benommen, auch wenn ihr Blick mit einer plötzlichen verzweifelten Hoffnung auf mich gerichtet ist. »Wohin?« »Nach Hause«, sage ich, während sich der ziehende Schmerz in meinem Bauch verstärkt und die Hohlheit sich ausbreitet, um mein Herz einzuhüllen. »Ich bringe dich zurück, mein Liebling, bevor es zu spät ist.«
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