Kapitel 104

1118 Words

Sie wartete eine Woche. Sieben Tage Schweigen. So lange hatte sie nicht vorgehabt. Sie hatte sich vorgenommen, ihm zwei Tage zu geben. Drei, höchstens. Genug Zeit, um sich zu beruhigen, durchzuatmen, zu verarbeiten, was sie ihm erzählt hatte. So taten es Menschen, wenn sie Angst hatten. Sie zogen sich zurück. Sie gerieten in Panik. Aber dann kamen sie zurück. Luca würde erkennen, dass sie ihn nie betrogen hatte, und zur Vernunft kommen. Das sagte sie sich jeden Morgen. Flüsterte es wie ein Gebet, während sie auf ihr Handy starrte, den Daumen über seiner Kontaktlinse. Jedes Mal, wenn es summte, drehte sich ihr der Magen um. Jedes Mal, wenn es nicht summte, zerbrach etwas in ihr. Sie hinterließ Nachrichten. Eine Voicemail. „Bitte ruf mich an.“ Er tat es nie. Er ignorierte ihre Anrufe

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