~Kapitel 9~

1011 Words
Fragen, Verwirrung und Zweifel stand auf meinem Gesicht geschrieben, gemischt mit tausend Fragezeichen. „Nun Ms Fengari. Diese Schule ist speziell." meinte Mr Heathen. Ich blickte ihn nur verwirrt an. Er hingegen sprach nun weiter. „Haben Sie denn nicht auch Veränderungen in Ihnen gespürt?" fragte er mich und mir dämmerte es. Er hatte recht. Ich nickte. „Ja. Seit einem bestimmten Vorfall vor zwei Wochen bin ich nicht mehr die die ich war. Meine Sinne sind verschärft und meine physikalischen Fähigkeiten gleichen Superman" meinte ich. „Aber was hat das alles denn zu bedeuten?"  Ruby seufzte. „Es hat Dir bisher also niemand gesagt? Auch nicht deine Eltern?" fragte Ruby mich. Ich schüttelte den Kopf. „Was denn?" fragte ich nun und die ganze Situation ging mir ziemlich auf die Nerven. Kann man nicht mal einfach Klartext reden, anstatt ständig so geheimnisvoll zu sein??? „Werwölfe. Diese Schule hier ist für Werwölfe" meinte der stellvertretende Schulleiter und hatte meine Gedanken gelesen. Ich war baff und irgendwie fühlte ich mich peinlich berührt. „Sie wollen mich verarschen. Es gibt keine Werwölfe oder sonst irgendwas" meinte ich überzeugt von mir selbst. Beide Augenpaare starrten mich nur an, was mich zum zweifeln brachte. „Niemand will dich hier verarschen Aurora. Es ist die nackte Wahrheit. Der beste Beweis bist du selbst. Deine Wunden sind geheilt und die Verletzung war nicht mal einen Tag her" erklärte Ruby logisch. Ich schüttelte nur heftig den Kopf. „Nein, nein, nein. Angenommen es ist wahr. Angenommen. Was mache ich dann auf dieser Schule???" fragte ich. Mir fiel in dem Moment erst ein, dass mein Stundenplan aus komischen Fächern bestand wie «Magie Kontrolle».  Absurder Schwachsinn. „Das ist kein absurder Schwachsinn. Sie sind hier, weil sie ebenfalls eine von uns sind." sagte Mr Heathen streng. „Okay STOP!" sagte ich energisch und pflanzte mich erstmal auf die schwarze Couch aus Leder. Ruby setzte sich zu mir und rieb mir sanft und beruhigend den Rücken. Ich brauchte kurz einen Moment, um diese ganze Situation überhaupt zu verarbeiten. Werwölfe. Ich. Gaga. Freak. Ich realisierte es. Ich bin ein Freak. Werwolf-Gaga-Freak. Ruby musste kurz kichern. Oh. Sie konnte ja Gedanken lesen. Ich runzelte nun doch wieder die Stirn. „Okay. Ich hab es mehr oder weniger verarbeitet. Aber warum kann ich keine Gedanken lesen oder meine Krallen ausfahren? Woher weiß ich dass ich nicht einfach so, Leute umbringe? " plapperte ich los, bis ich außer Atem war. „Atmen Aurora." sagte Ruby sanft und ich lächelte sie leicht an. „Sie befinden sich noch in der Entwicklungsphase und lernen hier auf dieser Schule sich zu kontrollieren. Sie müssen erstmal ihren Inneren Wolf finden. Es gibt vier Wolfarten. Skalli, Hati, Managarm und Fera, wobei letztere den Urwölfen, den Fenrissen, am meisten ähneln. Das führt manchmal zur Verwechslung." sagte Mr Heathen. „Woher weiß ich welches ich einer von denen bin und wie ich meinen Inneren Wolf finde?" fragte ich noch immer verwirrt. Fragen über Fragen. Irgendwie hatte ich es langsam satt. „Es hängt von Dir ab. Dein Innerer Wolf spiegelt deine Seele wieder. Es sind die Impulse, die du in Dir verspürst. Je stärker dein Impuls wird, umso wahrscheinlicher ist es, dass dein Innerer Wolf sich entblößt und seine Form zeigt." sagte Ruby.  Sie war wirklich gut im Erklären, dass selbst ich das verstand.  „Skalli, erkennt man an dem braunen Fell. Aber diese können auch von den Farben abschweifen und in verschiedene Braun Töne übergehen. Hatis, haben schwarz bis grau Töne. Managarm sind rot bis orange. Werden aber hin und wieder mit einem Skalli verwechselt und Fenriswölfe sind weiß. Nur weiß. Es gibt nur noch seltene Fenriswölfe und ihr Innerer Wolf wird über ihr Blut weitergegeben. Man kann sich nämlich nicht aussuchen zu welcher Wolfart man gehört. Außer man ist ein Fenris. Fenris Gebären nur Fenriswölfe." meinte Mr Heathen mit einem neutralen Ton. „Oooookay." sagte ich und zog das Wort lang. Ich hatte tausend andere Fragen, aber eine musste ich unbedingt stellen. „Wie läuft die Verwandlung ab? Wacht man dann wieder nackt auf so wie Malia bei Teen Wolf?" fragte ich und musste kurz kichern. Ruby kicherte ebenfalls und Mr Heathens Mundwinkel hoben sich kurz. Das kam unerwartet. Er kannte Teen Wolf. Dang. „Nein. Natürlich nicht. Dein Innerer Wolf ist wie ein Geist und umhüllt deinen Körper mit einer Aura, bis es sich materialisiert. Dann bist du in deiner Wolf Gestalt." sagte sie und es machte klick bei mir. „Ahhhhh!" sagte ich wie ein Vollidiot, der checkte was 1+1 ergab. „Wartet. Ich hab in meinem Stundenplan «Magie Kontrolle» gelesen. Heißt das, dass wir Magie benutzen können? Ich dachte Werwölfe könnten das nicht" sagte ich und wirkte wie ein Kleinkind bei dem Wort «Magie». Ruby kicherte und wurde schlagartig wieder ernst als Mr Heathen das Wort übernahm.  „Natürlich können wir Magie benutzen. Zumal du es als Magie bezeichnest, ist es in Wahrheit bei uns der Wille. Jeder wird mit Willenskräften geboren. Je nachdem wie stark der Wille ist, bekommt man mehrere Kräfte und die vorherigen werden stärker. Aber für das allgemeine Verständnis benutzen wir das Wort Magie, sowohl im Alltag, aber auch im Unterricht." meinte er und war anscheinend im Lehrer-Modus. Ich nickte nur verständnisvoll um zu signalisieren, dass ich es verstanden hatte. Ich hatte noch so viele Fragen, aber Mr Heathen räusperte sich. „Kommen wir zum eigentlichen Thema. Sie sind gegenüber einer Mitschülerin handgreiflich geworden und müssen dementsprechend bestraft werden." sagte er und ich spannte mich schließlich an. Noch bevor ich irgendwas erwidern konnte, sprach er schon weiter. „Verstehen sie mich nicht falsch. Es gibt immer zwei Seiten einer Geschichte. Deswegen wird Ms. Brickstone ebenfalls bestraft. Sie kannte die Regeln und brach diese. Sie bekommt jedoch eine andere Strafe als Sie." meinte Mr Heathen nun. Irgendwie mochte ich den Lehrer und irgendwie auch nicht. Aber eins wusste ich. Er war ein gerechter Mann. Zu seiner Aussage nickte ich nur. Mr Heathen schaute Ruby an und deutete darauf, dass sie gehen sollte. Ruby tat dies auch und sie warf mir einen entschuldigenden Blick zu. Ich schüttelte leicht lächelnd den Kopf. Als sie rausging hörte ich wenig später eine bekannte tiefe Stimme laut fluchen, gefolgt von anderen Stimmen.  Oh nein...
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