Ein schweres GeheimnisPhilipp Mornay schlief diese Nacht wenig, und sein Gewissen schlief nicht mit ihm. Er kämpfte schon längst mit sich, ob er ausspräche, wovon er Kenntnis hatte. Die Gelegenheit war gekommen und die Pflicht nachgerade unabweisbar. Während er zeitweilig vom Wundfieber verwirrt war, sah er sich selbst vor dem König stehn, hörte sich reden – schneller als sonst, auch um vieles unwiderstehlicher. Der König gab ihm alles zu, sogar das böse Gerücht von der Frau des Müllers, eine unehrbare, obendrein gefährliche Sache. Der König senkte die Stirn zum Zeichen der Reue, erhob sie indessen wieder, da Mornay es innig wünschte in seinem Fiebertraum. Er wollte nicht, daß sein König durch ihn beschämt würde. Noch weniger war er gesonnen, ihm das Andenken zu trüben an die ihm liebste P

