Kapitel 1

941 Words
Kapitel 1 Rachel blickte auf ihren grünen, schuppigen Meerjungfrauenkörper und ihr langes, rotes Haar hinab, und für einen Augenblick fragte sie sich, warum sie wie eine Meerjungfrau aussah. Benji hielt ihre Hand als sie im Meer herumschwam. Sie sah auf seine Beine herab, die nun ebenfalls ein grüner, schuppiger Schwanz waren, und seine Mähne, durch das das Wasser strömte, und ihn unwiederstehlich aussehen ließ als er ihr in die Augen blickte. Das warme Wasser erinnerte sie an die Tropen. Als sie in Benjis Augen blickte, konnte sie die Sonne durch das krystalklare Wasser hindurch auf ihrer Haut spüren. Er beugte sich vor und küsste sie leidenschaftlich, ganz so als ob es ihr erster Kuss war. Sie spürte ein Kribbeln in ihrem Schwanz und ihren Händen, und sie spürte, wie ihre Armhaare zu berge standen. Als sie sich küssten konnte Rachel spüren, wie ihr jemand etwas in die Hand schob. Es war kalt und aus Metal, und hatte scharfe Kanten. Sie sah herab und sah wie Benji ihr einen glänzelnden, golden Schlüssel reichte. Sie sah ihn verwirrt an. „Was ist das?“ „Es ist der goldene Schlüssel, lass uns ihn benützen,“ sagte Benji. „Wo? Wie?“ fragte Rachel und sah sich auf dem Meeresboden nach einer Schatztruhe um, ganz so als ob plötzlich wie durch Magie eine auftauchen würde, „Komm schon Rachel, du hast das schon einmal getan, erinnerst du dich denn nicht?“„Ähm, ich glaube du bringst da etwas durcheinander, ich habe diesen Schlüssel noch niemals zuvor gesehen!“ versicherte Rachel ihm. „Dies ist der Schlüssel zur goldenen Truhe. Erinnerst du dich, die aus dem alten Schiff.“ Rachel dachte einen Augenblick lang nach, und dann breitete sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht aus. Plötzlich erinnerte sie sich. Benji hatte den Schlüssel gefunden, nach dem sie bereits seit einer ewigen Zeit nach ihm gesucht hatten. Dieser Schlüssel enthielt die Antwort darauf, was sich in der goldenen Truhe befand. „Lass uns gehen!“ sagte Rachel aufgeregt, griff Benjis Hand und schwam den Sonnenstrahlen entgegen. „Wir haben nicht viel Zeit!“ sagte Rachel und schwam schneller. „Ich weiss, wir müssen sofort handeln!“ Die beiden schwamen zügig an mehreren Fischschwären vorbei, die um sie herum schwammen, in Richtung Strand. Als sie an die Wasseroberfläche gelangten beugte sich Rachel vor und küsste Benji noch einmal. „Ich liebe dich,“ sagte Benji zwischen Küssen. „Ich liebe dich mehr,“ erwiederte Rachel lächelnd. „Versprich mir, dass du mich niemals verlässt?“ „Ich verspreche es!“ sagte Benji. „Sag es noch einmal,“ bat Rachel. „Ich verspreche es! Wir werden für Immer zusammen sein. Und jetzt lass uns diesen Schatz finden,“ sagte Benji aufgeregt. „IN ORDNUNG!“ sagte Rachel. Als sie aus dem Wasser kamen verwandelten sich ihre Wassernixenkörper wieder in menschliche Körper, mit Beinen und Füßen. Sie hatten nun keinen Schwanz mehr und konnten Sauerstoff atmen. Die beiden liefen zusammen auf die goldenen Truhe zu, fast so als ob das ganz normal war. Die Sonne verschwand rasch hinter Wolken und der Himmel wurde dunkel - dunkler als Rachel ihn jemals zuvor gesehen hatte. Er war fast schwarz, wie Mitternacht an Halloween. Wo sich die Sonne befunden und hinter den Woken zurückgezogen hatte, blieb ein heller orangener Streifen zurück, was einen langen ominösen Schatten über das Land warf. Rachel bekam Angst und sank in Benjis Arme. „Mach dir keine Sorgen Rachel. Alles ist in Ordnung, wir müssen es nur zu dieser Truhe schaffen,“ versicherte Benji ihr. „Nein, ich habe Angst. Was passiert hier?“ „Wir haben keine Zeit für Fragen. Schnell!“ bat Benji. „Dort ist die Truhe, ich kann sie dort drüben sehen!“ Er deutete auf die Steine neben dem Meer. Die beiden rannten schnell den Steinen entgegen, wo die goldene Truhe seitwärts da lag. Sie näherten sich, und sahen sich dabei um, um zu sehen, ob ihnen irgendjemand zusah. Sie wussten, dass sie rasch handeln mussten, damit sie niemand dabei erwischen würde. „Schnell, nimm den Schlüssel heraus!“ sagte Benji zu Rachel. Rachel fummelte in der Tasche ihres Kleides herum und zog den gold glänzenden Schlüssel hervor. Als sie ihn ans Schloss hielt zitterten ihr die Hände. „Ich hoffe dass funktioniert!“ sagte Rachel. Als sie den glänzenden Schlüssel ins Schlüsselloch steckte erklang plötzlich ein lauter Donnerschlag über ihr, und ließ sie rückwärts springen. „Versuch es noch einmal!“ rief Benji. „Komm schon Rachel!“ Rasch zog sie sich auf die Füße und steckte den Schlüssel erneut ins Schlüsselloch. Sie drehte den Schlüssel nach rechts, und ein heller Lichtstrahl kam aus der Truhe. Benji und Rachel arbeiteten zusammen um den Deckel herunter zu bekommen, als eine Welle über sie hinweg schlug und sie beide durchnässte. Die Wellen kamen immer wieder, immer schneller und Rachel war bis auf die Knochen durchnässt. * Erschrocken erwachte Rachel und hatte das Gefühl, von einem Kliff gefallen zu sein. Sie setzte sich auf, außer Atem, und sah sich um, fast so als ob es wirklich geschehen war. Sie berührte ihre Beine, um zu sehen ob sie echt waren oder ob sie noch immer einen Fischschwanz hatte. Sie konnte sich nicht daran erinnern, wie sie hierher gekommen war, aber sie erkannte, dass sie in einer dunklen, feuchten Höhle war. In Panik sah sie sich nach Benji um. Sie konnte ihn nicht sehen, konnte aber jemanden atmen hören. Sie sah um die Kurve dieser unheimlichen Höhle in der sie aufgewacht war. „Benji!“ rief sie, und ihre Stimme hallte wieder. „Bist du da?“ Stille umgab sie. Das Atmen, das sie vor einem Augenblick gehört hatte wurde immer lauter, so als ob es ihr folgte. Sie fing an zu wimmern und Tränen füllten ihre Augen, bei dem Gedanken, dass sie sich ganz alleine und ohne Schutz in dieser Höhle befand. „Bitte Benji! Ich brauche dich!“ rief Rachel. Rachel sah sich um und erblickte die Stalagmiten und Stalagtiten die in der Höhle wuchsen. Sie musste sie zum Teil umgehen. Plötzlich sah sie ihn; er lag auf dem Rücken und Blut lief ihm aus dem Hals. Benji. Sie rannte auf ihn zu und sank neben seinem Körper zu Boden, warf sich über ihn und fing an hysterisch zu weinen. „Nein! Benji! Nein!“
Free reading for new users
Scan code to download app
Facebookexpand_more
  • author-avatar
    Writer
  • chap_listContents
  • likeADD