Der Morgen in der Festung dämmerte in einem grauen, gedämpften Licht, das wie ein Geheimnis durch die hohen, schmalen Fenster drang. Serena erwachte bereits angespannt; ein Kribbeln unter ihrer Haut warnte sie, dass der Tag nicht einfach werden würde. Irgendetwas lag in der Luft – eine unterschwellige Spannung, die sie nicht benennen konnte. Schnell zog sie sich an, flocht ihr Haar zu einem Zopf und trat hinaus in den Korridor. Sobald die Tür ins Schloss fiel, spürte sie es – Blicke. Beobachtet. Vorsichtig bewegte sie sich und tat so, als bemerke sie nicht, wie die Gespräche verstummten, als sie vorbeiging. Zwei Krieger niedrigeren Ranges streiften sie mit unnötiger Nähe; einer berührte sie mit der Schulter so heftig, dass sie das Gleichgewicht verlor. „Pass auf, wo du hintrittst“, murme

