Die Festung war immer von Gemurmel erfüllt – leise, giftige Gesprächsfäden, die sich zwischen den Steinmauern und den Schritten hindurchzogen. Heute jedoch fühlten sich die Flüsterstimmen anders an. Schärfer. Gieriger. Serena spürte sie wie kalte Finger auf ihrer Haut. Sie trug ein Tablett mit zusammengerollten Verbänden zur Krankenstation und tat so, als höre sie die leisen Stimmen im Treppenhaus nicht. „Alphas Liebling.“ „Sie muss etwas gegen ihn in der Hand haben.“ „Kein Fremder bleibt so lange, es sei denn …“ Ein Kichern. „Vielleicht ist sie der Grund, warum er … so unberechenbar ist.“ Serena stockte der Atem, doch sie sah nicht in ihre Richtung. Sie hatte in den letzten Wochen etwas gelernt – Schwäche zu zeigen, nährte sie nur. Sie ging weiter, die Schultern gerade, das Herz hämm

