Sofias Perspektive Der Korridor war still, zu still. Meine Schritte hallten auf dem Steinboden wider, als ich zurück zu meinem Zimmer ging. Der Palast fühlte sich nachts immer schwer an, als ob die Wände selbst zuschauten. Die Fackeln flackerten und warfen lange Schatten, die sich an den Wänden wanden und krümmten. Ich hielt den Kopf gesenkt, um keine Aufmerksamkeit zu erregen. Dann geschah es. Eine raue Hand packte mich aus dem Nichts und zog mich in eine dunkle Ecke. Mein Rücken prallte gegen die kalte Wand. Bevor ich überhaupt Luft holen konnte, presste sich eine Hand fest auf meinen Mund und erstickte den Schrei, der in meiner Kehle aufstieg. Meine Augen weiteten sich. Mein Herz schlug so hart, dass ich dachte, die Person, die mich festhielt, könnte es hören. „Wer bist du?“ Ich v

