Kapitel 6

1821 Words
Für die Schule bin ich am nächsten Morgen schnell fertig. Unauffällig ist einfach gemacht. Zopf, keine Schminke, Brille und unauffällige Klamotten - das war es. Natürlich vermisse ich es wieder die alte zu sein und genauso gestylt wie am Wochenende, aber das kann ich jetzt schlecht bringen. Vor der Schule rauche ich meine letzte Zigarette für die nächsten sechs Stunden versteckt hinter einem Baum.  Danach gehe ich in den Unterricht für die nächsten zwei Stunden habe ich Politik. Wenigstens ein Fach, dass ich ohne ihn habe. Mir bleibt sein Gesicht für zwei Stunden erspart. In der Pause setze ich mich wieder alleine an einen Tisch. „Rose" höre ich eine Mädchenstimme hinter mir. Ich drehe mich um und sehe Anni auf mich zu laufen. „Hey", begrüße ich sie. „Setzt dich zu uns", sagt sie. „Zu Scott", schaue ich sie schockiert an. Hallo? Stehe ich auf Stress oder was. Mit Sicherheit nicht. „Los jetzt", akzeptiert sie kein Nein. Widerwillig gehe ich mit ihr mit und setze mich zu den anderen. „Seit wann dürfen Streber an unseren Tisch sitzen?", ruft Scott laut, als ich mich hinsetze. Ich verdrehe meine Augen und versuche ihn zu ignorieren. „Und was hast du das ganze Wochenende gemacht? Sicher gelernt neh", lacht er und sein Gefolge stimmt mit ein. Neeein, mit dir verbracht du Arsch!  „Ach wo du es gerade sagst, Scott was war denn mit dir los? Hat die kleine Ruby dir etwa den Kopf verdreht oder wo war unser Bad Boy hin", fragt ihn Zack. Hahaha geil Zack! „Quatsch!", antwortet Scott. „Sie ist eh eine andere Liga", zieht er ihn auf. Da hat Zack aber vollkommen Recht. Innerlich lache ich mich tot. „Ist sie gar nicht. Ich kriege jede die ich will", brüstet sich Scott. „Wetten sie nicht", fordert er ihn heraus. „In einer Woche ist sie meinem Charme verfallen", meint Scott und sie schlagen ein. Da ist ja der Arsch vom Dienst. Was denkt er sich? Das er mich so schnell um den Finger wickeln kann. Von mir bekommst du dein Fett weg.  Ich hole mein Handy raus und schreibe ihm eine Nachricht: »Hey Süßer hab gerade an dich gedacht :)« „Siehst du hab eine SMS von ihr", gibt er an.  „Was machst du", flüstert mir Anni zu. „Ihm ein Denkzettel verpassen", flüstre ich zurück. Scott antwortet mir sofort: »Ich hab auch an dich gedacht. Wollen wir uns heute treffen?« Ich: »Klar gerne. Wann und wo? « Er: »Nach der Schule essen gehen bei Pizza Hut?« Ich: »freu mich drauf. «  „Und schon hab ich ein Date. Sicher hab ich sie heute Abend schon ihm Bett", sagt er. Als ob! Er ist noch ganz der Alte Scott! Wenn er wüsste das ich gerade mit am Tisch sitze. Aber Gott sei Dank weiß er es nicht und ich kenne dadurch seine Pläne und werde alle durchkreuzen. Am Ende wird er nie wieder Mädchen wie Objekte behandeln und sie verarschen. Schadenfreundig blicke ich zu ihm rüber und kann mir ein Grinsen nicht verkneifen. Nach der Pause haben wir Englisch zusammen und ich setze mich extra nach vorne, in der Hoffnung noch wieder Partnerarbeit machen zu müssen. Als er reinkommt rempelt er mich extra an. „Sag mal geht's noch", entfährt es mir. „Ach du kannst auch reden?", schaut er mich plötzlich mich großen Augen an. „Boa, halt einfach deine Klappe", erzürnt schaue ich ihn an. „Rede nicht so mit mir", schreit er mich vor allen an. Was fällt ihm ein? Ich springe von meinem Platz auf und balle meine Hände zur Faust. Meine Augenbrauen ziehen sich eng zusammen und ich spüre, wie meine Aggressionen weiter steigen.  „Ich rede wie ich will mit dir", blaffe ich ihn an. Ich sollte ganz schnell meine Klappe halten, aber er treibt mich komplett in den Wahnsinn. Er kommt mir gefährlich nahe. „Streberin du bist einfach Dreck. Egal was du sagst es interessiert mich nicht", raunt er mir ins Ohr. Das hat gesessen! Das bekommst du wieder! Arsch!  Der Lehrer kommt rein und der Unterricht beginnt, als wäre nichts passiert. Schwer kann ich mich überhaupt konzentrieren, da ich meine Wut kaum unter Kontrolle habe. Am liebsten würde ich aufstehen und ihn verprügeln oder so. Als es klingelt haue ich so schnell wie möglich ab. Scheiss auf die letzten zwei Stunden. Ja ich weiß, Streber schwänzen nicht, aber ich hab heute echt keinen Nerv mehr. Das mit Scott hat mir gereicht und in paar Stunden soll ich mich mit ihm treffen. Wie soll ich da nur so tun, als wäre nichts? Ich will ihm nur noch sein arrogantes Grinsen aus dem Gesicht schlagen.  Also muss ich mir gute Laune machen. Zuhause schalte ich Musik ein und drehe sie laut auf. Ich stecke mir eine Zigarette an und tanze durch die Wohnung. Meine Laune steigt ein wenig und ich beschließe mich fertig zu machen. Meine Haare locke ich leicht und ziehe mir ein weißes Sommerkleid an mit dazugehörigen braunen Heels. Danach schminke ich mich noch und dann bin ich fertig. Perfekt, so wie ich aussehe kann er mir gar nicht widerstehen. Tja, nur werde ich ihn niemals an mich ran lassen. Ich überlege mir schon noch einen guten Plan wie ich ihn das alles büßen lasse.  Ich fahre mit leichter Verspätung los und als ich ankomme wartet Scott schon auf mich. „Hey, du siehst heute aber gut aus", begrüßt er mich. Ja, danke. Wir gehen rein und setzen uns an einen freien Tisch. „Wie schön, dass wir jetzt doch ein Date haben", sagt er dann. „Das ist kein Date", muss ich frech grinsen und als ich ihn anblicke sehe ich einen Hauch von Enttäuschung. „Wie geht es dir so?", versucht er ein Gespräch aufzubauen. „Gut und dir?", sage ich. „Auch gut", gibt er zurück. Bis die Bedienung kommt schweigen wir uns an. Diese hat nur Augen für ihn, bei seinem Aussehen auch kein Wunder, aber dafür ist sein Charakter zum kotzen. Er würdigt ihr kein Blick, sondern gibt die Bestellung monoton auf. „Wie Sie dich angeiert hat", lache ich laut los, als sie endlich weg ist. „Ist mir gar nicht aufgefallen", zuckt er einfach mit den Schultern.  „Also wie kommt es, dass du dich doch mit mir triffst?", will er von mir wissen. „Mir war langweilig", sahen ich. „Dein Ernst?", klingt er schockiert. "Keine Ahnung, vielleicht wollte ich dich besser kennen lernen oder so", was soll ich denn sagen? Ich will dir eine Lektion erteilen, mehr nicht. Die Pizzen kommen und es herrscht eine unangenehme Stimmung zwischen uns. Ich kann einfach nicht verdrängen, dass er ein riesen Arschloch ist. Er versucht die Stille zwischen uns zu unterbrechen in dem er mir immer wieder Fragen stellt.  „Wer ist diese Rose über der ihr letztens auf der Party gesprochen habt?", will ich dann wissen. „Ach so eine Streberin", winkt er ab. „Und du bist gemein zu ihr?", hacke ich nach. „Nein, nicht wirklich. Das ist alles nur Spaß", meint er dazu. Für ihn ist das einfach nur ein Vergnügen? „Du weißt schon, dass sie Gefühle hat und das eventuell gar nicht lustig findet", versuche ich ihm zu erklären. „Da hast du Recht, aber keiner mag sie eben. Als wäre ich jetzt der einigste. Was interessiert es dich überhaupt?", fragt er. „Keine Ahnung", und dann lenke ich auch wieder vom Thema ab.  Als wir fertig sind bezahlt er und wir gehen raus. „Was machst du jetzt noch?", will er von mir wissen. „Denke mal ich fahre nach Hause", grinse ich. „Willst du noch mit zu Zack kommen?", fragt er zurückhaltend. „Ach, ich will euch Jungs da nicht stören", lächle ich leicht.  „Meine Schwester ist auch da. Sie würde sich auch freuen. Ich lass kein Nein gelten", er bringt mich zum Auto und meint wir treffen uns vor Zacks Haus. Obwohl ich nicht besonders nett zu ihm bin will er trotzdem, dass ich dahin komme? Das liegt doch nur an der Wette, Hauptsache er bekommt mich ins Bett. Niemals.  Vor dem Haus wartet er wieder auf mich. „Ähm, Ruby", beginnt er. „Ja?", frage ich.  „Darf ich dich küssen?", ist er plötzlich schüchtern. Wie? Hab ich mich verhört? Was stimmt nicht mit ihm? „Wieso fragst du?", muss ich lachen. „Ich will nicht riskieren, dass du wieder sauer wirst. Wegen dem letzten Mal", ach so rücksichtsvoll sind wir? Hmm, sollte ich? Das stärkt doch nur wieder sein Ego, aber was ist wenn er sich in mich verliebt und ich ihn fallen lasse? Tja, wer zuletzt lacht... Ohne auf eine Antwort zu warten beugt er sich zu mir runter. Was ist nun? Was soll ich tun?  Bevor sich unsere Lippen berühren öffnet sich die Tür, : „Ups, ich wollte euch gar nicht stören", seine Schwester. Echt jetzt, aber wenigstens hat sie mich gerettet. So schnell ich nur kann gehe ich ins Haus und begrüße alle.  Scott geht zu den Jungs die gerade Fifa zocken und ich lass mich neben Nicky nieder. „Sorry, ich wollte euch nicht mit Absicht stören", sagt sie natürlich etwas zu laut, was die Jungs aufhorchen lässt. „Bei was stören", will Zack gleich wissen und Nicky erzählt es jedem. „Alles gut", meine ich nur dazu. Scott blickt fragend in meine Richtung und ich zucke nur mit den  „Ihr würdet so gut zusammen passen", schwärmt Nicky. „Ach Quatsch", würge ich das Thema ab.                „Stehst du nicht auf ihn?", will Zack nun von mir wissen. „Nein", was für eine dumme Frage und er muss einfach nur lauthals lachen, verstummt aber schnell wieder als Scotz ihn in die Seite boxt.  „Nun lasst uns zocken", nehme ich ein Controller in die Hand und spiele, damit das Thema auch endlich gut ist.  Nach einigen Runden gehe ich auf Toilette. Als ich raus komme steht kein Geringerer davor, als Scott. Verfolgt er mich? „Meinest du das Ernst?", kommt er sofort auf den Punkt. „Was denn?", tue ich einfach so, als wüsste ich nicht was er meint. „Das du nicht auf mich stehst", klärt er mich auf. Wir kennen uns gerade mal drei Tage Scott, was denkst du denn?", bin ich kühl. Aber ehrlich wer verliebt sich direkt nach kürzester Zeit? Ich definitiv nicht. „Hättest du den Kuss überhaupt zu gelassen?", hackt er nach. Gott, kannst du es nicht auf sich beruhen lassen? Wieso stellt er so viele Fragen? „Was weiß ich schon? Vielleicht, aber vielleicht auch nicht. Warum ist dir das jetzt so wichtig?", langsam nervt er mich. „Ich... ich weiß auch nicht, du bist anders als all die anderen Mädchen", ist seine Antwort darauf. Aber deshalb bin ich auch nicht schlauer. Jeder anderer Junge hätte sich schonlängst eine Neue gesucht. Liegt das an der Wette, dass er so hartnäckig ist?  Ich verabschiede mich von allen und fahre dann nach Hause. Als erstes rufe ich Anni an, um ihr alles zu berichten. „Hört sich an als würde er auf dich stehen", meint sie dazu. „Ach quatsch", winke ich ab. „Und wie soll es weiter gehen mit euch?", will sie wissen. „Keine Ahnung, aber egal was passiert, ich will ihm nur verklickern, dass er so nie wieder mit mir umgehen sollte", ist meine Antwort darauf. „Wir sehen uns morgen", verabschieden wir uns dann.  
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