Kapitel 1-1

537 Words
1 Achtzehn Monate zuvor Nora Ich bin siebzehn Jahre alt, als ich zum ersten Mal auf ihn treffe. Siebzehn und verrückt nach Jake. »Nora, jetzt komm schon, das ist langweilig«, sagt Leah, als wir auf der Tribüne sitzen und uns das Spiel anschauen. American Football. Etwas, von dem ich nichts verstehe, aber so tue, als würde ich es lieben, da ich ihn hier sehen kann. Auf dem Spielfeld, jeden Tag beim Training. Ich bin natürlich nicht das einzige Mädchen, welches Jake beobachtet. Er ist der Quarterback und der heißeste Typ auf dem ganzen Planeten – oder zumindest in Oak Lawn, Illinois, einem Vorort von Chicago. »Es ist nicht langweilig«, erwidere ich. »American Football ist toll.« Leah rollt mit den Augen. »Ja, ja. Geh endlich zu ihm hin und rede mit ihm. Du bist doch nicht schüchtern. Warum machst du ihn nicht endlich auf dich aufmerksam?« Ich zucke mit den Schultern. Jake und ich verkehren nicht in denselben Kreisen. Er wird von Cheerleadern belagert, und ich habe ihn lange genug beobachtet, um zu wissen, dass er auf große, blonde Mädchen steht und nicht auf kleine, braunhaarige. Außerdem macht es bis jetzt einfach Spaß, diese Anziehung zu spüren. Und ich weiß, was für ein Gefühl das ist. Lust. Schlicht und ergreifend Hormone. Ich weiß nicht, ob ich Jake als Person mögen würde, aber ich weiß mit Sicherheit, dass ich es liebe, wie er ohne sein Shirt aussieht. Immer, wenn er an mir vorbeigeht, spüre ich, wie mein Herz vor Aufregung schneller schlägt. Ich fühle eine innere Wärme und kann kaum ruhig sitzen. Ich träume auch von ihm. Sexy Träume, sinnliche Träume, in denen er meine Hand hält, mein Gesicht berührt, mich küsst. Unsere Körper berühren sich, reiben sich aneinander. Wir ziehen uns aus. Ich versuche mir vorzustellen, wie es wäre, s*x mit Jake zu haben. Letztes Jahr, als ich mich regelmäßig mit Rob getroffen habe, sind wir fast bis zum Ende gegangen, aber dann habe ich herausgefunden, dass er auf einer Party betrunken mit einem anderen Mädchen geschlafen hat. Er bereute es zutiefst und wollte es wiedergutmachen, als ich ihn darauf ansprach. Ich konnte ihm aber nie wieder vertrauen, und wir haben uns getrennt. Jetzt bin ich vorsichtiger bei der Auswahl der Jungs, mit denen ich ausgehe, auch wenn ich weiß, dass nicht alle so sind wie er. Jake könnte allerdings so sein. Er ist einfach zu beliebt, um kein Herzensbrecher zu sein. Trotzdem, wenn es jemanden gibt, mit dem ich mein erstes Mal erleben möchte, ist das definitiv Jake. »Lass uns heute Abend weggehen«, schlägt Leah vor. »Nur wir Mädchen. Wir können nach Chicago fahren und deinen Geburtstag feiern.« »Mein Geburtstag ist erst nächste Woche«, erinnere ich sie, auch wenn ich weiß, dass sie das Datum auf ihrem Kalender rot angestrichen hat. »Na und? Wir können doch schon mal vorfeiern.« Ich grinse. Sie ist immer so scharf darauf, Party zu machen. »Ich weiß nicht. Und wenn sie uns wieder rausschmeißen? Diese gefälschten Führerscheine sind nicht wirklich gut …« »Wir gehen einfach woanders hin. Es muss ja nicht der Aristotle sein.« Aristotle ist mit Abstand der coolste Club der Stadt. Aber Leah hatte recht – es gibt auch andere. »Okay«, meine ich. »Lass uns das machen. Lass uns vorfeiern.«
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