rainy sunday

1599 Words
Der Sonntag war dann ziemlich verregnet. Es zogen draußen dunkle Wolken auf und hin und wieder blitzte es am Himmel. Seufzend saß ich auf meiner Fensterbank, lehnte meine Stirn gegen das kalte Glas und verlor mich beim Beobachten des Gewitters in Gedanken. Dabei vergas ich sogar meine Angst vor dem lauten Donner und den Blitzen. Zurzeit gab es so viel das mich einfach nicht losließ. Die Schule zum Beispiel. Die erste Woche meines letzen Schuljahres war nun vorbei, klar, es war noch lange bis zum nächsten Sommer jedoch glaubte ich dass die Abschlussprüfungen schneller da sein würden als man denken könnte. Es war immer noch kaum zu fassen. In weniger als einem Jahr würde ich aufs College gehen. Also das war der Plan bisher. In einem Jahr kann sich immerhin ja auch einiges ändern. Ich hoffte einfach drauf dass ich meine restliche Highschoolzeit in Ruhe verbringen konnte ohne großen Probleme. Wenn wir schon bei Problemen sind kommen wir zum nächsten Punkt auf meiner Liste: Parkers und Kaylas anstehende Hochzeit. Es waren zwar noch etwa ein einhalb Monate bis dahin jedoch machte ich mir jetzt schon einen riesen Stress da ich etwas für sie geplant hatte. Natürlich wurde die ganze Hochzeit von einer Wedding Plannerin organisiert die Kayla von der Hochzeit ihrer Schwester bereits kannte jedoch dachte ich dass es eine schöne Geste wäre wenn ich als kleine Schwester des Bräutigams vielleicht etwas singe. Ich hatte schon lange nicht mehr vor Publikum gesungen, beziehungsweise habe ich das noch nie wirklich, wenn dann vor meiner Klasse im Musikunterricht..jedoch glaube ich dass es endlich an der Zeit wäre über meinen Schatten zu springen. Musik machte mir Spaß, ich sang für mein Leben gern! Bestimmt konnte mir Jae ein wenig helfen damit ich nicht zu schlecht klang und mich nicht völlig blamierte. Schließlich sang er ja wohl jeden Tag und auch auf Konzerten vor tausenden Menschen. Und da waren wir auch schon beim dritten Punkt: Jae. Er machte mich völlig verrückt. Er tat nicht mal wirklich was und schon war ich hin und weg von ihm. Er musste mir nur ein Lächeln schenken und schon war mein Tag gerettet. Ok das ist vielleicht etwas zu übertrieben oder zu schnulzig. Aber ich denke jeder der mal verliebt war weiß was ich meine. Hmm..verliebt..war ich das? Wenn ich ehrlich war wusste ich es nicht. Ich war verschossen, ja das auf jeden Fall. Aber verliebt? Da gehörte doch viel mehr dazu oder? Wenn ich darüber nachdachte welche Probleme wir hätten WÜRDEN wir denn eine Beziehung führen.. Szene in Lunas Vorstellung Ich saß auf der Couch und las gelangweilt eine Klatschzeitschrift. Jae müsste schon längst daheim sein, er war bereits zwei Stunden zu spät und antwortete auch nicht auf meine Nachrichten. Ob was passiert war? Seufzend prüfte ich erneut die Uhr und checkte meine Nachrichten. Nichts. Ich hatte sogar für uns gekocht. Das Essen war mittlerweile kalt und wirklich Hunger hatte ich auch nicht mehr. Der Tisch war schön gedeckt und die Kerze die darauf stand war auch schon gut abgebrannt. Auf einmal nahm ich Lichter am Fenster wahr und hörte einen Automotor. Na endlich! Erleichtert legte ich die Zeitschrift beiseite und stand auf ehe die Tür aufgesperrt wurde und Jae herein stolperte. Er sah furchtbar fertig aus. „Tut mir leid mein Schatz, mein Akku war leer und wir haben Überstunden im Studio gemacht" grummelte er und schmiss seine Schuhe und seine Jacke in eine Ecke ehe er ins Bad schlürfte und kurz daraufhin nur in Boxershorts bekleidet wieder raus kam und sich zu mir auf die Couch fallen lies. „Du siehst recht fertig aus. Geh lieber ins Bett" meinte ich seufzend und strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht. Dabei schüttelte er nur den Kopf und gähnte ausgiebig „ach Quatach. Erzähl von deinem Tag, wie war die Uni?" Ich fing also an zu erzählen wie mein Tag war, berichtete wie nervig manche Dozenten sein konnten, dass ich noch ein paar Probleme mit der Koreanischen Sprache hatte da wir ja hier in Südkorea wohnten, durch meine Liebe zu ihm bin ich ihm ans andere Ende der Welt gefolgt, hab meine Familie und meine Freunde verlassen um bei ihm sein zu können und- kaum fiel mein Blick wieder auf ihn seufzte ich. Natürlich war er eingeschlafen. So wie immer. Ich stand also auf, holte eine Decke und deckte ihn gut zu ehe Jae noch einen Kuss auf die Stirn bekam. Dann ging ich selber ins Bett. Vorstellung Ende Seufzend schüttelte ich den Kopf. So abwegig war die Vorstellung nicht mal. Wobei so eine Situation wohl ein kleines von vielen Problemen wäre. Wie würden wir es machen wenn er auf Tour war? Wenn er ständig unterwegs sein musste um sein neues Album zu promoten? So ein Mensch wie Jae blieb nicht lange an einem Ort. Klar, er hatte ein zu Hause jedoch konnte er nicht oft dort sein. Das wäre für mich wohl oder übel das schlimmste. Ich bin zwar jemand der auch mal Zeit für sich in einer Beziehung brauch jedoch nicht SO viel Zeit. Außerdem: würde ich wirklich meine Familie und meine Freunde für meinen Partner verlassen und dafür ans andere Ende der Welt in ein völlig fremdes Land ziehen? In ein Land dessen Sprache ich nicht mal konnte? Verwirrt schlug ich mir leicht gegen die Stirn. Was dachte ich da bitte? Es würde doch eh nie zu so einer Situation kommen da Jae und ich nie zusammen kommen werden! Er war der beste Freund meines Bruders also eigentlich tabu, außerdem würde unsere Beziehung vielleicht sogar Jaes und Parkers Verhältnis zueinander stören. Und das ist das letzte was ich will. Vielleicht ist es ja gar nicht so schlecht wenn Jae wieder eine Weile weg war. Klar, er war erst wieder zurück gekommen jedoch brauchte ich wohl oder übel Abstand, Zeit zum nachdenken. Also perfekt dass er heute Abend nach Seoul fliegen würde. Wobei ich ihn wirklich vermissen werde. Laut ihm war er ja nicht lange weg, maximal zwei Wochen, jedoch brachte mich das schon zum seufzen. Was sollte ich in der Zwischenzeit tun? Sollte ich mich vielleicht auch mal anderen Typen widmen? Mich ablenken? Ich meine immerhin bin ich Single, kann mein Leben leben! Bestimmt stieg bald wieder mal eine Party, da würde ich es mal richtig krachen lassen, einfach mal meine Sorgen vergessen. Es klopfte an meiner Tür weshalb ich leicht zusammenzuckte, dann aber ein lautes Herein von mir gab. Kayla steckte ihren Kopf rein und lächelte breit „Stör ich?" Lächelnd schüttelte ich den Kopf und bat sie herein „Nein alles gut, setz dich" Ich zog meine Beine an sodass sie sich mit mir auf die Fensterbank setzen konnte, was sie dann auch tat. „Worüber hast du nachgedacht?" fragte sie und lehnte sich zurück woraufhin ich nur seufzen konnte „Ach über dies und das, in nächster Zeit steht so viel an, Prüfungen, Stress, eure Hochzeit..aber das wird alles schon" meinte ich lässig und zuckte mit den Schultern. Kayla nickte nur und sah aus dem Fenster. Von hier aus konnte man direkt in Jaes Garten sehen. Mittlerweile hatte es aufgehört zu regnen und die Sonne schien wieder. Komisches Wetter zurzeit. Jae war sogar draußen, er trug nur eine Shorts und seine Haare waren mit einem Haarband zurück gestrichen. Die Sonne schien so perfekt auf ihn und betonte wirklich jeden einzelnen Muskel. Es war kein Wunder dass er so einen perfekten Körperbau hatte immerhin schien es so als würde er wirklich jeden Tag trainieren und jede Möglichkeit dafür nutzen fit zu bleiben. Seufzend biss ich mir auf die Lippe und beobachtete ihn genauer. Er hatte deutlich mehr Tattoos, mittlerweile war sein ganzer rechter Arm beinahe voll. Ich musste schon zugeben dass mich das ziemlich anturnte. „Du sabberst Lu" grinste Kayla und kicherte woraufhin ich mir ertappt an die Lippen fasste und die Stirn runzelte „Was tu ich gar nicht ich- oh achso..ach Kayla sag mir was ich tun soll" jammerte ich und wandte den Blick von Jae ab, es schien so als hätte er gerade erst angefangen zu trainieren, er zeigte noch überhaupt keine Anzeichen erschöpft zu sein. Mein Gegenüber seufzte nur und zuckte mit den Schultern „Das ist eine Sache zwischen dir und Jae. Das müsst ihr untereinander klären da kann ich mich nicht einmischen, was auch immer da zwischen euch ist" nuschelte sie nachdenklich und sah kurz wieder zu Jae, dann wieder zu mir ehe sie leicht lächelte. „Er mag dich wirklich sehr Luna ich hoffe du weißt was du an ihm hättest. Jae ist einer der loyalsten und besten Freunde die ich habe. Ich will es mir nicht vorstellen dass ihm jemand das Herz bricht. Es gibt nicht viele Leute die dazu im Stande wären muss ich sagen, aber du Lu, du bist diejenige die sein Herz vollkommen zerstören könnte. Sei vorsichtig mit ihm ja?" Kaylas Worte hallten immer noch in meinen Gedanken. Sie waren so ehrlich und..so wahr. Beinahe wie ein Schlag ins Gesicht. „Er ist mir ja auch wichtig Kayla..glaub mir, mehr als ich zugeben würde. Aber..wir sind aus verschiedenen Welten. Es würde nicht funktionieren" gab ich leicht niedergeschlagen zu und senkte meinen Blick auf meine Hände die ich nervös knetete. Meine Schwägerin in spe nickte verständlich und legte eine ihrer Hände auf meine wobei sie mich eindringlich ansah „Versteh ich, wirklich. Nur lass dir nicht zu lange Zeit, spiel nicht mit ihm und sei dir klar was du willst. Ich will nicht dass ihr beide letztendlich mit gebrochenen Herzen da hockt. Außerdem. Woher willst du wissen dass es scheitert wenn ihr noch nie darüber gesprochen oder es probiert habt?"
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