Gabriele bekenntAn dem Tisch der Protestantinnen sprach Madame Schwester des Königs: »Ich kenne die Sünde nicht, obwohl ich außerhalb der Ehe lebe. Gott weiß wohl, warum Er es erlaubt. Der Welt begegne ich mit Hochmut, eh daß sie mich richtet, und überlaß es Ihm. Er hat gewollt, daß ich getreu der Religion bleibe: komme denn alles, wie es muß. Von meinem Liebsten ertrag ich Mißhandlungen, solche der Seele – und sogar andere.« Hier errötete Kathrin, sah aber in die Runde, was sie dazu meinten. Nun fanden sie es recht. Wenn Madame Schwester des Königs ihnen des näheren erzählen wollte, wie der Graf von Soissons sie betrog oder sie schlug und aus dem Bett warf, diese frommen Frauen würden alles gutheißen. Denn der Treue im Glauben entspricht die demütige Beständigkeit einer Liebe. Betrachte

