Kapitel 6 – Das Erwachen

1289 Words

Regen peitschte gegen die Fenster des Krankenhauses, der Sturm ein unerbittliches Trommeln, das die Stadt draußen erschütterte. Emma saß auf dem Stuhl neben Matthias’ Bett, ihr Körper war vor Erschöpfung verkrümmt, ihre Hand umklammerte noch immer leicht seine bandagierten Finger. Das Summen der Monitore, der schwache Geruch des Desinfektionsmittels, das Flackern des Neonlichts – es war eine Welt, in der sie seit Wochen lebte, eine Welt, die aufs Warten reduziert war. Trotz ihrer Wachsamkeit fielen ihr die Augen zu. Monatelang hatte sie diesen Moment geprobt: wie sie Fragen beantworten, wie sie ihn beruhigen, wie sie ihn in der Wahrheit ihres gemeinsamen Lebens verankern sollte. Doch all das konnte sie nicht auf die Ungewissheit vorbereiten, die jetzt wie der Sturm draußen auf ihrer Brust

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