Die Nachtluft war so scharf, dass es fast stach, doch Emma rührte sich nicht. Matthias hatte sie nach diesem leisen, fast gebrochenen Geständnis – ich bin nicht er – nicht mehr angesehen, doch sie spürte die Spannung, die von ihm ausging, gespannt und summend wie eine Bogensehne, die kurz vor dem Reißen stand. Die Stille zwischen ihnen war nicht leer. Sie pulsierte, lebendig von allem, was sie verschwiegen. Der Weinberg erstreckte sich in die Dunkelheit hinter ihnen, Reihe um Reihe bleicher Geister im Mondlicht, jede Rebe mit einem dünnen Frostschimmer überzogen. Der Schnee dämpfte alles – Geräusche, Bewegungen, sogar Gedanken –, bis es sich anfühlte, als wäre die ganze Welt still geworden und hätte sie beobachtet. Irgendwo in der Ferne bellte ein Fuchs einmal schnell und scharf, bevor

