Kapitel 9 – Emma allein

1388 Words

Die Fahrt zurück zum Anwesen verlief still, bis auf das rhythmische Plätschern der Reifen auf der regennassen Straße und das gelegentliche Zischen der Scheibenwischer. Emmas Hände umklammerten das Lenkrad fest, ihre Knöchel wurden vor Anspannung weiß. Die Stadt schien weit weg, verschwommen vom Regen und der Erschöpfung, die wie eine physische Präsenz auf ihren Schultern lastete. Jede Straßenlaterne und jedes vorbeifahrende Auto erinnerte sie daran, wie leer sie sich fühlte, wie zerbrechlich die Verbindung zu ihrem Mann in den Stunden und Tagen seit der Aufforderung zum DNA-Test geworden war. Die Konfrontation im Krankenhaus spielte sich unaufhörlich in ihrem Kopf ab: Julians Grinsen, seine sorgfältig gewählten Andeutungen, Matthias’ sturmgraue Augen, die vor Zweifel flackerten. Selbst je

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