Kapitel 52 – Schattentreffen

2545 Words

Der Sitzungssaal war ganz Glas und Stille. Vierzig Stockwerke über Zürich spannte sich die Skyline wie eine Glasklinge gegen den Morgendunst. Der Konferenztisch glänzte im schwachen Licht – ein Spiegel, der Macht reflektierte, oder was davon übrig war. Julian Falkenberg stand mit hochgekrempelten Ärmeln und einer Stimme wie Öl am Kopfende. „Meine Herren, das ist keine Rebellion. Es ist Korrektur. Unser Vater hat ein Imperium aufgebaut. Mein Bruder hat es in ein Mausoleum verwandelt.“ Ein Raunen hallte durch den Raum – unsicher, mitschuldig, ängstlich. Dann öffneten sich die Türen. Das Geräusch war leise – ein Flüstern von Scharnieren – und doch durchschnitt es den Lärm wie eine Klinge. Matthias trat ein. Keine Ankündigung. Keine Wachen. Nur er. Der schwarze Mantel, der gemessene S

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