Der Geschmack von Matthias’ Kuss blieb noch lange nach, nachdem er sich weggedreht hatte, scharf wie Wein und bitter wie Asche. Emma presste ihre Handflächen an das kühle Holz der Arbeitszimmertür, als er gegangen war, ihre Brust hob und senkte sich, als wäre sie meilenweit gerannt. Sie wollte das Gefühl von ihrer Haut wischen – und gleichzeitig wollte ein verräterischer Teil von ihr ihm nachjagen, ihn ergreifen und einen weiteren verlangen. Der Widerspruch höhlte sie aus, ließ sie erzittern. Sie schlenderte zurück ins Arbeitszimmer, immer noch benommen. Die Porträts der Falkenberg-Vorfahren beobachteten sie von den Wänden aus, ihre Augen anklagend, als wüssten sie genau, wie tief sie sich fallen ließ. Ihre Lippen brannten immer noch. Was war das? Sie hatte sich gesagt, dass sie Matth

