Kapitel Zwei
Ich stehe auf schwarzem Wasser, mit einem Himmel wie Magma darüber. Auf mich rast ein Dutzend Kreaturen zu, eine scheußlicher als die andere.
Die erste sieht aus, als wären zwanzig Ameisenkiefer auf die Größe eines Lastwagens angeschwollen und hätten Fühler und Beine bekommen. Eine andere ähnelt einem massiven Spiralwurm oder vielleicht einer Syphilisbakterie, mit tausendfüßlerartigen Beinen, die in messerscharfen Krallen enden. Die am wenigsten schreckliche Kreatur erinnert mich an ein Bärtierchen, ein mikroskopisch kleines Tier, das im Wasser lebt und keine erkennbaren Augen oder eine Nase hat, sondern ein Loch für einen Mund und acht Gliedmaßen am Körper einer Seekuh, die in Krallen enden – nur, dass an diesem Bärtierchen nichts mikroskopisch ist. Es ist drei Meter hoch.
Die Unterkieferkreatur ist an der Spitze und springt auf mich zu, während sie aus jedem ihrer Unterkiefer schreit. Wenn ich beschließen würde, Diamanten zu kauen, würde sich das wahrscheinlich genauso anhören. Nur tausendfach lauter. Ich bekomme das unheimliche Gefühl, dass das Ding versucht, mir etwas zu sagen, aber auf einer Frequenz, die eher meine Ohren bluten lässt, als Informationen weiterzugeben.
Ein pelziges Anhängsel schlängelt sich von meinem Handgelenk und dehnt sich zu einer Peitsche aus, als das kreischende Biest auf mich springt, und die Unterkiefer im Gleichklang klappern.
Ich schwinge meine Peitsche. Ein Überschallknall lässt das schwarze Wasser um mich herum kräuseln. Meine Peitsche schneidet die Unterkieferkreatur in zwei gleich große Hälften, die zu meinen Füßen plumpsen und mich mit klebrig-grüner Schmiere bespritzen. Ich bin wie gelähmt vor Ekel – und das ist der Moment, in dem die Kralle der Syphilis-Kreatur meine linke Schulter durchbohrt.
Der Schmerz ist ekelhaft und scharf, und ich bin froh, dass meine Peitsche an meinem Körper hängt, sonst hätte ich sie fallen lassen. Als ich meine Waffe erneut schwinge, ist Ekel eine ferne Erinnerung. Mit einem zweiten Überschallknall spalte ich das Syphilis-Ding in zwei Hälften und weiche dem blutigen Strom aus, der herausspritzt.
Als sie sehen, was mit ihren Brüdern passiert ist, greifen die verbliebenen Monster mit viel weniger Begeisterung an, was gut ist, denn ich verliere eimerweise Blut aus meiner Schulter. Bevor sie merken, dass ich schwach werde, gehe ich in die Offensive und lasse die Peitsche knallen.
Boom. Boom. Boom.
Nur das Bärtierchen ist noch übrig, und es flieht mit einer Geschwindigkeit, die man von einer so riesigen Masse nicht erwarten würde.
Ich springe hinterher und halte meine Peitsche bereit. »Oh, nein, du gehst nirgendwohin.« Einen Überschallknall später regnet das Bärtierchen in Stücken herunter.
Sobald es das tut, verändert sich die Welt um mich herum.