Kapitel 7

1769 Worte
Calvin Er ging in Wils Büro. „Hat sie unterschrieben?“, fragte er, während er zu seinem Schreibtisch ging. „Ja“, nickte Wil. „Ich glaube, ich habe sie noch nie so gesehen. Ich glaube, sie ist sauer.“ Der Mann seufzte. „Bist du dir wirklich sicher, dass das der richtige Weg ist, Cal, denn ich glaube, dass das nach hinten losgehen wird.“ „Wird es nicht“, erklärte er. „Wir haben das bereits besprochen. Ich brauche eine klare Aussage, damit sie die Wahrheit erfährt. Nur so wird es funktionieren.“ Wieso war sie so sauer? Du hast nicht gesagt, warum sie die Änderungen vorgenommen hat, nur dass sie mich vor Gericht bringen würde, wenn ich nicht einverstanden bin.“ „Glaubst du wirklich, dass sie das tun würde?“, fragte Wil. „Nein“, sagte Calvin, während er sich setzte und Wil die Papiere abnahm. „So eine Person ist sie nicht.“ Er sah ihre Unterschrift, klein und ordentlich, ganz anders als seine große, schwungvolle. „Aber das Geld, anstatt das Haus, das ich für sie gekauft habe, das sogar nach ihrem Geschmack eingerichtet ist? Das finde ich seltsam. Soweit ich das beurteilen kann, liebt sie das Haus, pflegt es, pflanzt Bäume und Blumen.“ Sein Blick wanderte zu Wil, als er seinen Stift herausholte, um neben den Änderungen auf den Scheidungspapieren zu unterschreiben. „Mm, ihr Grund ist, dass du sie wegschickst. Sie glaubt nicht, dass sie das bekommt, was du ihr anbietest, wenn sie vorher geht.“ Wil schüttelte den Kopf. „Ich habe sie nie als materialistisch empfunden.“ „Das ist sie auch nicht“, murmelte Cal und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. „Sie gibt nichts von meinem Geld aus, hat eine Kreditkarte und benutzt sie nur, wenn ich ihr sage, sie soll sich etwas für eine Veranstaltung kaufen.“ Er unterschrieb die Änderungen. „Glaubt sie, dass du ihr die Abfindung vorenthalten wirst?“ „Das war mein Eindruck, wenn man bedenkt, wie sie darauf reagiert hat, dass du sie wegschickst.“ Wil nickte. Cal runzelte die Stirn und sagte: „Ich schicke sie nicht weg, es ist eine Reise nach Italien, bei der alle Kosten übernommen werden.“ Er korrigierte den Mann. „Das habe ich ihr gestern selbst gesagt.“ „Das hast du. Sie hat aber das One-Way-Flugticket gesehen und daraus geschlossen, dass du dich nicht nur von ihr scheiden lässt, sondern sie auch aus dem Land wirfst. Wenn sie vor ihrer Abreise nicht bezahlt wird, wie du es vorhast, nämlich erst am Tag nach der Scheidung, also einen Tag nach ihrer Abreise, kann sie sich die Rückreise nicht leisten. Du wirfst sie also raus.“ Cal schnaubte jetzt. „Das mache ich nicht.“ „Hör mal, ich habe dir gesagt, dass das nicht der richtige Weg ist, dich von ihr zu trennen. Du hast dir irgendwie in den Kopf gesetzt, dass es so sein muss. Wir hätten einfach den Ehevertrag ändern können, um deinen und ihren Bedürfnissen gerecht zu werden. Das wäre einfacher gewesen, und sie wäre jetzt nicht sauer auf dich. Ich garantiere dir, dass sie es ist, sie hat dich Calvin genannt.“ Er hielt ihm ein Blatt Papier hin. „Das ist ihre Kündigung.“ Cal seufzte: „Lies da nichts rein, Wil, das ist Teil unseres Vertrags, wenn die Ehe vorbei ist, muss sie kündigen.“ „Nun, das hat sie getan.“ Er wedelte mit dem Papier vor ihm herum. „Du willst es doch lesen.“ Cal seufzte jetzt, nach dem Klang zu urteilen, würde die Antwort „nein“ lauten. Er sah es sich an. Es war kurz (Ich, Marrin Huxley, kündige bei C.R. Technology.) Er sah Wil an: „Und was ist daran falsch? Keine Umstände, keine Aufregung, genau wie ich es mag.“ „Gott, manchmal bist du echt begriffsstutzig, für einen Genie. Marrin Huxley. Sie ist Marrin Reeves, hat entweder schon ihren Namen zurückgenommen oder wird es in den nächsten Tagen tun.“ „Das ist in Ordnung.“ Er zuckte mit den Schultern. „Ich sehe darin kein Problem. Das macht die Sache sogar einfacher.“ Wil starrte ihn nur an: „Du verstehst Frauen nicht. Das ist ihre Art, dir Lebewohl zu sagen. Sie hat mir gesagt, dass sie gehen wird und du sie nie wieder sehen musst.“ „Es wird schon gut gehen“, sagte Cal einfach. „Ich versuche dir zu sagen, dass ich das nicht glaube. Lass mich das zerreißen und sie zurückrufen, damit wir den Vertrag ändern können.“ „Nein. Ich will diese Scheinehe nicht fortsetzen, und wenn wir das täten, würde sie immer noch das Baby wollen, und es wird ganz sicher kein Baby in einer Scheinehe zwischen ihr und mir geben.“ Calvin stand auf. „Vertrau mir, sie wird mich verstehen, wenn sie mich nach der Scheidung wiedersieht.“ „Du bist verrückt, Calvin, warum um alles in der Welt scheidest du dich von einer Frau, die du heiraten willst?“ „Genau aus diesem Grund, Wil“, sagte er und legte die beiden Stapel Papiere auf den Tisch. „Reich das beim Richter ein und reich das bei der Personalabteilung ein.“ Er stand auf und verließ das Büro. Sein Plan war klar und würde funktionieren. Das wusste er. Obwohl ihn ihre Scheidungsklauseln zum Schmunzeln brachten, versuchte sie, ihn dazu zu bringen, sich tatsächlich von ihr zu verabschieden, und das wusste er. Als er sie auf ihre Reise verabschiedete, war sie manchmal so süß, dass er den Kopf schütteln musste. Er glaubte nicht, dass sie wusste, wie süß sie war. Seine Frau war wunderschön. Er hatte es schon oft von Leuten in seinem Umfeld gehört: „Deine Frau ist nicht nur schön, sondern auch intelligent. Du hast wirklich alles, was man sich wünschen kann.“ Einige der Geschäftsleute in seinem Umfeld sagten ihm das. „Ich weiß“, war seine übliche Antwort, es sei denn, sie stand neben ihm, dann lächelte er sie an, küsste sie auf die Schläfe und sagte: „Sie ist perfekt.“ Sie errötete, wenn er das sagte, was sie noch niedlicher machte. Deshalb verlief die Scheidung eher im Stillen. Er wollte nicht, dass die Welt davon erfuhr. All diese Männer, die sie ansahen und sich einbildeten, sie in ihr Bett locken zu können. Wenn sie ihren Namen wieder in Huxley ändern würde, wäre das wahrscheinlich sowieso das Beste. Er packte seine Sachen aus seinem Büro und machte sich auf den Weg zu seiner Wohnung, um sich für Wils Verlobungsfeier um 19 Uhr fertig zu machen. Er hatte nicht erwartet, Rin dort zu sehen. Sie hatten gerade heute die Scheidungspapiere unterschrieben, aber sie stand im Zimmer und unterhielt sich mit Wils Verlobten Anabell. Sie trug ein hübsches Cocktailkleid, das bis zu den Knien reichte. Es war ein mittelviolettes Chiffonkleid, das recht schlicht, aber gleichzeitig elegant war. Er wusste, dass sie wahrscheinlich Anabell angerufen und nach der Kleiderordnung gefragt hatte oder was sie selbst tragen würde, damit Rin nichts anziehen würde, das Anabell in den Schatten stellen könnte. Sie war eben so rücksichtsvoll. Sie spielte es herunter, sah aber trotzdem hübsch aus in ihrem Kleid. Ihr Haar war halb hochgesteckt und leicht gewellt. Sie stand Anabells elfenbeinfarbenem Spitzenkleid in nichts nach, das wunderschön und elegant war und sowohl zu ihrer Verlobungsfeier als auch zu einer Anwaltsfrau passte. Anabell lächelte ihn an. „Calvin“, begrüßte sie ihn und lächelte dann Rin an. „Du glückliche Frau, er ist immer so gutaussehend.“ Calvin lachte leise über ihre Worte, ging zu ihr hinüber, beugte sich zu ihr hinunter und flüsterte ihr ins Ohr: „Sag das bloß nicht, wenn Wil das hört.“ Dann lehnte er sich zurück und sah, wie sie ein wenig kicherte. Sie war eine hübsche Frau, aber ein bisschen frech, studierte selbst Jura und hatte noch ein Jahr vor sich. Sie passte gut zu Wil. Er hatte seine Freundin in den letzten anderthalb Jahren, seit er sie kannte, noch nie so viel lächeln sehen. Sein Blick wanderte zu Rin, und er lächelte sie an, wie er es immer tat. Niemand wusste von ihrer Scheidung, und er trat direkt neben sie. „Du siehst wunderschön aus“, flüsterte er leise. „Danke“, sagte sie. „Ich hole dir einen Drink.“ Dann ging sie weg von ihm. Cal runzelte die Stirn, das war nicht normal für sie, sie hatte ihm immer ein Kompliment zurückgegeben. Er sah ihr nach und bestellte beim Barkeeper einen Drink. Der Mann lächelte sie charmant an, und sein Kiefer zuckte, als er hörte, wie dieser Mann mit seiner Frau flirtete. „Nach drei Jahren Ehe bist du immer noch eifersüchtig“, sagte Anabell, schob ihre Hand unter seinen Arm und lehnte sich an ihn. Er sah zu ihr hinunter, während sie ihn anlächelte. „Ich hoffe, Wil wird genauso wie du und ist auch nach unserer Hochzeit noch eifersüchtig“, sagte sie zu ihm. „Alle Ehemänner sollten eifersüchtig sein, wenn jemand mit ihrer Frau flirtet, sonst macht eine Ehe doch keinen Sinn“, sagte er zu ihr. „Wo ist Wil?“ „Er wurde heute Nachmittag von einem Richter aufgehalten und kommt später.“ Sie schüttelte den Kopf. „Das ist nichts Ungewöhnliches.“ Er drehte sich bei seinem Namen um: „Calvin, dein Drink.“ Und er runzelte die Stirn, als er Rin ansah. Sie benutzte nie seinen vollen Namen, aber er sah, wie sie ihm einen Drink reichte, einen Whiskey pur. In der anderen Hand hielt sie zwei Champagnergläser. Er nahm seinen Drink und sie reichte Anabell ein Glas. „Ah, ich sehe Winnie“, sagte sie lächelnd und ging weg, um sich mit jemand anderem zu unterhalten. „Oh, du bist wohl in Ungnade gefallen“, sagte Anabell lächelnd. „Normalerweise weicht sie doch nicht von deiner Seite.“ „Scheint so“, nickte er und nippte an seinem Whiskey, während sein Blick Rin durch den Raum folgte. „Hey, Hände weg von meiner Frau“, hallte Wils Stimme durch den Raum. Er drehte sich um und sah seinen besten Freund, der an der Tür seine Jacke auszog. Viele lachten, und Anabell nahm sofort ihre Hand von seinem Arm, um ihren Verlobten zu küssen. Er sah, wie Wil einen Arm um Anabells Hals legte und mit seinem Daumen ihr Gesicht zu sich hob, während er seinen Mund auf ihren senkte, um sie zärtlich und sinnlich zu küssen, ohne sich darum zu kümmern, wer sie sah.
Kostenloses Lesen für neue Anwender
Scannen, um App herunterzuladen
Facebookexpand_more
  • author-avatar
    Schriftsteller
  • chap_listInhaltsverzeichnis
  • likeHINZUFÜGEN