Jesus Christus.

1184 Worte

Ich saß neben dem Pool und tat so, als würde ich eine Zeitung lesen. Die Buchstaben tanzten über die Seite, doch ich las nicht – ich starrte nur leer darauf, während sich die Spiegelung des grauen Himmels auf der Wasseroberfläche bewegte. Drei Tage. Drei verdammte Tage seit meiner Hochzeit, und jede Stunde fühlte sich an, als wäre ich lebendig in der Stille begraben. Dieses Herrenhaus war kein Zuhause – es war ein Friedhof. Alles war zu still, zu groß, zu kalt. Nach dem Vorfall in der Küche an jenem Tag hatte ich keinen der Brüder mehr gesehen. Nicht einmal meinen Ehemann selbst. Die Dienstmädchen bewegten sich wie Roboter, ihre Gesichter sorgfältig ausdruckslos, ihre Handlungen gemessen und zurückhaltend, als könnte jeder Fehltritt sie das Leben kosten. Sie grüßten mich höflich, blieben

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