Kapitel 5

1631 Worte
Callens Perspektive Ich habe heute etwas Schwierigkeiten, die Sportstunde mit den Welpen zu leiten. Nicht, weil die Kinder schwierig sind, sondern weil ich nicht aufhören kann, an die absolute Traumfrau zu denken, die ich auf dem Weg hierher getroffen habe. Ihr kastanienbraunes Haar hing in lockeren Locken über ihren Rücken und ich stellte mir vor, wie ich es um meine Hand wickeln und ihren Kopf zurückziehen würde, während ich leidenschaftlich von hinten in sie hineinstoßen würde. Ihre kristallblauen Augen faszinierten mich sofort und ich wollte nichts lieber, als tief in diese Augen zu blicken, während sie vor mir knien und mich oral verwöhnen würde. Es ist so schade, dass sie ein Mensch ist. Daher kann ich mir all diese Dinge leider nur vorstellen, anstatt sie in die Tat umzusetzen. Als Co-Alpha unseres kleinen zusammengewürfelten Rudels muss ich mit gutem Beispiel vorangehen und eine Beziehung mit einem Menschen zu führen, ist etwas, das wir verboten haben. Ich bin aber trotzdem neugierig, was ihre Situation betrifft. Sie sagte, sie habe sich erst kürzlich von ihrem Mann getrennt. Aber das Kind sagte, er kenne seinen Vater überhaupt nicht und dass sein Vater vermisst werde. Was wirklich beschissen ist, denn dieser Junge ist zu einhundert Prozent ein Werwolf. Aber ich vermute, dass seine Mutter davon keine Ahnung hat. Es ist entweder ein enormer Glücksfall oder Schicksal, dass sie in unsere Stadt gezogen sind. Denn ohne ein Rudel, das ihn leitet, könnte dieser Welpe in ernsthafte Schwierigkeiten geraten. Wer auch immer Jaxon gezeugt und sich dann aus dem Staub gemacht hat, verdient eine Abreibung. Wie konnte er nur wollen, dass er unter Menschen und ohne Rudel aufwächst. Wären sie nicht hierhergekommen und der Junge hätte sich verwandelt, hätte er seine Mutter verletzen und unsere Art den Menschen offenbaren können. Ganz zu schweigen davon, dass er die Aufmerksamkeit der Jäger auf sich gezogen hätte. Nach meinem Unterricht mit den Kindern kontaktiere ich meinen Zwillingsbruder und unsere Betas, die ebenfalls Zwillinge sind, per Gedankenverbindung und sage ihnen, dass wir uns dringend treffen müssen. „Wo willst du dich treffen?“, fragt Remy, einer der Beta-Zwillinge. „Zuhause, ich bin schon auf dem Weg dorthin“, sage ich, während ich durch den Wald jogge. Ich komme an unserer Blockhütte an und Ryder, Remy und Parker warten bereits auf der Veranda auf mich. Wir wohnen hier alle zusammen. Als wir damals unser kleines Dorf für unser Rudel im Wald bauten, hatten wir auch eine gemeinsame Unterkunft, was uns allen ziemlich gut gefiel. Als es dann an der Zeit war, unsere eigenen Hütten zu bauen, entschieden wir uns dafür, einfach eine große Hütte zu bauen, in der wir alle Platz finden würden, anstatt zwei separate. Wir haben auch keine Pläne, in Zukunft in eigene Hütten zu ziehen. Es sei denn, wir finden unsere Gefährtinnen. Zwillinge teilen sich normalerweise eine vorbestimmte Gefährtin. Also müssten wir wahrscheinlich nur noch eine weitere Hütte bauen, wenn wir unsere Gefährtinnen finden. „Wäre Bier für diese dringende Besprechung angemessen? Oder müssen wir jemanden verprügeln gehen?“, fragt Parker. „Bier geht doch immer“, grinse ich. Ryder und Remy heben einen Finger, um anzuzeigen, dass sie auch ein Bier wollen, und Parker geht hinein. „Alles okay in der Schule?“, fragt Remy, als ich auf dem Holzstuhl neben Ryder Platz nehme. „Ja, die Welpen machen sich großartig. Regina sagte, sie haben wirklich gelernt, sich unter die anderen Kinder zu mischen“, sage ich, während ich nicke. Parker kehrt mit vier Flaschen Bier zurück und gibt jedem von uns eine, bevor er sich neben Remy auf die Bank setzt. „Also, was ist so dringend, dass du uns von der Arbeit abhalten musstest?“, fragt er. „Es gibt eine neue Frau in der Stadt“, sage ich und überlege dabei, wie ich das am besten angehen soll. Denn schon wenn ich sie nur erwähne, bekomme ich schon schmutzige Gedanken. „Wow, was für eine Überraschung! Ich kann nicht glauben, dass eine Frau in eine neue Stadt gezogen ist. Das ist so ungewöhnlich“, schnauft Remy und ich runzle die Stirn. Für diesen Sarkasmus wird er später noch bezahlen. „Halt die Klappe, Schlauberger! Ich bin noch nicht fertig“, schnaube ich. „Sie hat ein Kind und er ist einer von uns.“ „Also haben wir eine unbekannte Werwölfin in unserem Territorium. Und sie hat nicht um Erlaubnis gefragt?“, knurrt Ryder und die territoriale Natur seines Wolfs kommt in seiner Stimme durch. „Nein, das ist es ja gerade. Sie ist ein Mensch! Und ich glaube nicht, dass sie überhaupt eine Ahnung hat, was ihr Sohn ist.“ „Scheiße. Wo ist denn der Vater des Kindes?“, fragt Parker. „Sie wissen es nicht. Der Welpe sagte, er sei verschwunden. Aber ich vermute, er hat sie verlassen oder die Jäger haben ihn erwischt.“ „Dann hoffe ich für ihn, dass die Jäger ihn erwischt haben. Denn wenn ich herausfinde, wer das Arschloch ist, das eine Menschenfrau geschwängert und sie dann mit einem Welpen allein gelassen hat, bringe ich ihn um“, knurrt Ryder diesmal noch lauter. „Da bin ich dabei“, sage ich und hebe meine Flasche, während die Beta-Zwillinge zustimmend nicken. Ich nehme einen großen Schluck aus meiner Bierflasche und lasse die kühle, bittere Flüssigkeit meine Kehle hinunterperlen, während wir alle unsere mörderischen Gedanken verarbeiten. „Also müssen wir ihr jetzt erklären, was ihr Sohn ist, ohne sie zu erschrecken“, seufzt Parker. „Wir müssen extrem vorsichtig vorgehen. Wenn wir nicht zuerst ihr Vertrauen gewinnen, könnte sie das Kind nehmen und weglaufen“, sagt Remy. „Das stimmt. Aber dieses Kind braucht uns. Du hättest ihn sehen sollen. Er hat mich umarmt, sobald er mich gesehen hat. Es schien, als hätte er verzweifelt nach dieser Rudelverbindung gesucht. Er muss bei einem Rudel sein.“ „Ihr zwei wisst besser als jeder andere, wie es ist, ohne ein Rudel aufzuwachsen und keine Ahnung zu haben, was man eigentlich ist. Wir können nicht zulassen, dass dieses Kind auch das durchmachen muss, was ihr zwei durchgemacht habt“, sagt Parker. „Das werden wir auch nicht zulassen!“ Ryder schüttelt den Kopf. „Callen, glaubst du, du kannst das Vertrauen der Mutter gewinnen, bevor du sie uns vorstellst. Erst wenn sie uns allen vertraut, werden wir ihr die Wahrheit über uns und ihren Sohn sagen.“ „Ich denke, das kann ich tun. Ich habe definitiv nichts dagegen, Zeit mit ihr zu verbringen. Sie ist verdammt heiß“, sage ich mit einem schmerzlichen Stöhnen. Warum kann sie nicht auch ein Werwolf sein? Das Leben ist manchmal echt unfair. „Verdammt nochmal, Callen! Sorge dafür, dass du deinen verdammten Schwanz in der Hose lässt. Hast du gehört? Du darfst sie nicht ficken!“, knurrt Ryder. „Ich weiß, ich werde es nicht tun. Aber ich kann nicht versprechen, es mir nicht vorzustellen“, grinse ich. „Du bist echt ein Perversling“, lacht Remy. „Warte nur, bis du sie siehst. Dann wirst du mich verstehen. Sie hat einen heißen kleinen Körper, der geradezu danach schreit, vernascht zu werden. Und ihre Augen, oh Göttin, ich könnte ewig in sie hineinstarren“, summe ich, während ich meine Augen schließe und mir die Frau meiner Träume erneut vorstelle. „Geh verdammt nochmal kalt duschen und dann an die Arbeit! Vielleicht bringst du ihr ein paar Blumen, um sie in der Stadt willkommen zu heißen. Konzentriere dich aber auf das Kind! Frauen lieben Männer, die auch ihre Kinder lieben“, sagt Ryder. „Seit wann bist du denn Experte für Frauen? Soweit ich weiß, hast du noch nie tatsächlich eine gedatet, besonders nicht eine mit Kindern“, schnaufe ich. Ryder bekommt wieder diesen abwesenden Blick, den ich immer bei ihm sehe, wenn wir über Dating oder Gefährtinnen sprechen. Ich leere mein Bier und stehe dann auf, um zu duschen. Es hat keinen Sinn, mit ihm zu reden, wenn er in seine Gedankenwelt abtaucht. Ich wünschte, er würde mir von den Dingen erzählen, die ihn beschäftigen. Wir sind vielleicht nicht zusammen aufgewachsen, aber wir haben uns einen Mutterleib geteilt. Und jetzt teilen wir uns ein Haus und ein Rudel. Eines Tages wird er mir vielleicht genug vertrauen, um mir zu erzählen, was in seiner Vergangenheit passiert ist. „Weißt du überhaupt, wo sie wohnt?“, fragt Parker, als ich die Tür zu unserer Hütte öffne. „Ich habe eine ziemlich genaue Vorstellung. Sie kennt hier niemanden, also muss sie sich ein Haus gemietet haben. Und soweit ich weiß, war nur ein Haus verfügbar.“ „Das Haus, das direkt am Waldrand liegt?“, fragt er. „Genau das“, nicke ich. „Ich glaube, ich habe sie gestern beim Laufen schon gesehen. Zumindest habe ich zwei Frauen gesehen, die am Fenster standen. Ich dachte aber, sie würden sich das Haus nur anschauen“, erzählt Remy. „Und du hast nicht daran gedacht, das mal zu erwähnen? Wer war die zweite Frau?“, fragt Parker. „Ich wusste ja nicht, dass es wichtig ist. Es hätten schließlich auch einfach Immobilienmaklerinnen gewesen sein können“, sagt Remy und zuckt mit den Schultern. „Die zweite wird ihre Schwester sein. Sie hat erwähnt, dass sie in der Nachbarstadt zur Uni geht“, erkläre ich und werfe einen Blick auf meinen Bruder, der immer noch in seinen Gedanken verloren ist. Mit einem Seufzer gehe ich hinein, um zu duschen und mir all die Dinge vorzustellen, die ich mit der kleinen Menschenfrau machen möchte. Denn sie hat es wirklich geschafft, mich zu verzaubern. Ich habe das Gefühl, dass sie definitiv die Hauptrolle in all meinen zukünftigen Fantasien einnehmen wird.
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