5
Sara
Ich wache von dem leisen Piepen meines Weckers auf. Ich schalte ihn aus, drehe mich auf den Rücken und strecke mich, wobei mir auffällt, dass ich mich sowohl wund als auch befriedigt fühle. Nachdem wir die Küche aufgeräumt und geduscht hatten, nahm mich Peter noch einmal, bevor wir einschliefen, und weckte mich mitten in der Nacht noch ein weiteres Mal.
Man sollte den Sexualtrieb dieses Mannes in Flaschen füllen und als Droge verkaufen, das würde ein Vermögen einbringen.
Ich grinse bei diesem Gedanken, springe aus dem Bett und beeile mich, zu duschen. Ich kann bereits die Köstlichkeiten riechen, die Peter in der Küche kocht, und mein Magen ist mehr als bereit, den Tag zu beginnen.
»Morgen, Ptichka«, begrüßt er mich, als ich die Küche betrete, nachdem ich mich schnell fertig gemacht und für die Arbeit angezogen habe. Auf dem Tisch stehen zwei Teller mit Avocadotoast und Ei, und auf der Theke steht ein Lunchpaket, von dem ich annehme, dass ich es zur Arbeit mitnehmen soll.
»Hi.« Mein Herzschlag beschleunigt sich, als ich ihn ansehe. Seine dunkle Jeans sitzt tief auf seinen Hüften, und die Tattoos auf seinem Arm glänzen im Morgenlicht, weil er kein Shirt trägt. Sein Körper ist ein Kunstwerk, mit perfekt definierten Muskeln und breiten Schultern, die sich zu einer schmalen Taille verjüngen. Sogar die Narben an seinem Oberkörper haben eine Art gewalttätige, gefährliche Schönheit – genau wie der Mann selbst.
»Hast du Zeit, etwas zu essen?«, fragt er, und ich nicke, während ich gegen den Drang ankämpfe, über meine Lippen zu lecken, als er seine Bauchmuskeln vor mir anspannt.
Vielleicht ist Peter nicht der Einzige mit einer verrückten Libido.
Dieser Zustand könnte ansteckend sein.
»Ich habe fünfzehn Minuten«, sage ich heiser und zwinge mich, zum Tisch anstatt zu ihm zu gehen. Wenn ich ihm jetzt einen Guten-Morgen-Kuss gebe, landen wir wieder im Bett.
»Gut. Ich bringe dich heute Morgen zur Arbeit«, sagt er und setzt sich zu mir an den Tisch. Er nimmt seinen Toast, beißt in ihn hinein, und ich mache dasselbe mit meinem und genieße den würzigen Limettengeschmack, kombiniert mit dem pikanten Spiegelei und dem knackigen Roggenbrot.
»Wirst du eine anstrengende Woche haben?«, fragt er, als ich mit meinem Toast fast fertig bin, und ich nicke und säubere meine Lippen mit einer Serviette.
»Ja. Ich habe sehr viel zu tun. Wendy und Bill, meine Chefs, sind gerade im Urlaub, also übernehme ich einige ihrer Patienten zusätzlich zu meinen eigenen. Oh, und ich werde morgen Nachmittag die Geburt bei einer meiner Patientinnen einleiten, also werde ich wahrscheinlich spät nach Hause kommen. Außerdem habe ich in der zweiten Hälfte der Woche einige Schichten in der Klinik.«
»Ich verstehe.« Peters Ausdruck ist neutral, aber ich spüre eine subtile Verdunkelung seiner Stimmung. Er ist nicht glücklich darüber, und ich kann es ihm nicht verübeln.
Ich würde auch lieber mehr Zeit mit ihm verbringen, als zur Arbeit zu gehen.
»Kommst du heute zum Abendessen nach Hause?«, fragt er, und ich lächele, weil ich froh bin, an dieser Stelle gute Nachrichten für ihn zu haben.
»Das sollte ich. Wenn es keine Notfälle gibt.«
»Schön.« Er steht auf. »Ich hole mir ein Shirt, und dann fahre ich dich zur Arbeit.«
»Danke – und danke für das leckere Frühstück«, rufe ich ihm nach, aber er ist schon im Schlafzimmer.