Kapitel Sechzehn

1151 Words

Am Morgen weckte mich Zoey mit einem hölzernen Becher: Das Wasser war kalt, und der Raum trug diese tiefe Stille, die nur die frühen Stunden ertragen können. Mein Körper nahm den Schluck zugleich dankbar und protestierend auf; unter der Bandage fühlte es sich an, als säße dort eine langsame, dumpfe Glut—nicht brennend, nur wärmend und stinkend. Zoey blickte auf die Ränder des Tuchs, sagte nichts und stellte dann den Becher beiseite, denn schon hallte das trockene Geräusch der Schritte des Heilers durch den Flur. Elias trat ein wie ein Mann, der weiß, dass jeder Gegenstand im Raum an seinem Platz ist und nur Menschen sich bewegen: ein Leinenbeutel auf der Schulter, Handschuhe in der Hand, seine Bewegungen folgten derselben einfachen Ordnung wie gestern. „Guten Morgen, Seraphine. Ich werde

Free reading for new users
Scan code to download app
Facebookexpand_more
  • author-avatar
    Writer
  • chap_listContents
  • likeADD