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Hold Me - Verbunden

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Blurb

Entführer und Entführte. Liebhaber. Seelenverwandte.Das alles sind wir und noch mehr.Wir dachten, wir hätten das Schlimmste hinter uns gebracht. Wir dachten, endlich hätten wir eine Chance.Wir haben uns geirrt.Wir sind Nora und Julian und das ist unsere Geschichte.

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Kapitel 1
1 Julian Ein unterdrückter Aufschrei weckt mich auf, reißt mich aus meinem unruhigen Schlaf. Mein unverletztes Auge öffnet sich augenblicklich durch den Adrenalinrausch, und ich schnelle nach oben, was meine angebrochenen Rippen zu einem lautlosen Aufschrei veranlasst. Der Gips an meinem linken Arm knallt gegen den Herzfrequenzmonitor, der neben meinem Bett steht, und der Schmerz, der mich durchfährt, ist so intensiv, dass sich alles um mich herum übelkeitserregend dreht. Mein Puls hämmert, und ich brauche einen Moment, um zu begreifen, was mich aufgeweckt hat. Nora. Sie scheint schon wieder einen Albtraum zu haben. Mein auf Kampf eingestellter Körper entspannt sich etwas. Wir befinden uns nicht in Gefahr, niemand ist gerade hinter uns her. Ich liege neben Nora in meinem luxuriösen Krankenhausbett, und wir befinden uns beide in Sicherheit. Dieses Schweizer Krankenhaus ist so sicher, wie Lucas es möglich machen kann. Der Schmerz in meinen Rippen und meinem Arm hat leicht nachgelassen, ist erträglicher geworden. Ich bewege mich vorsichtiger und lege meine rechte Hand auf Noras Schulter, um sie durch sanftes Schütteln aufzuwecken. Sie hat mir den Rücken zugedreht, und ihr Gesicht zeigt in die andere Richtung, weshalb ich nicht sehen kann, ob sie weint. Ihre Haut ist allerdings kalt und feucht von dem ganzen Schweiß. Sie muss schon eine ganze Weile in dem Albtraum gefangen sein. Außerdem zittert sie. »Wach auf, Baby«, flüstere ich und streichele ihren schlanken Arm. Ich kann das Licht durch die Vorhänge hereinscheinen sehen und nehme an, dass es bereits Morgen sein muss. »Es ist nur ein Traum. Wach auf, mein Kätzchen …« Sie versteift sich, als ich sie berühre, und ich weiß, dass sie noch nicht vollkommen wach ist, sondern immer noch von ihrem Albtraum gefangen gehalten wird. Sie atmet hörbar unregelmäßig, und ich spüre, dass sie zittert. Ihre Qualen zerreißen mich, verletzen mich mehr, als jede Wunde es könnte, und das Wissen, wieder einmal dafür verantwortlich zu sein – sie nicht in Sicherheit behalten zu haben –, verbrennt mich innerlich. Ich bin wütend auf mich selbst und auf Peter Sokolov – den Mann, der es zugelassen hat, dass Nora ihr Leben riskierte, um meines zu retten. Vor meiner verfluchten Reise nach Tadschikistan war sie gerade dabei gewesen, langsam über Beths Tod hinwegzukommen, hatte weniger Albträume. Jetzt sind die alten Träume jedoch zurück – und es geht Nora schlechter als jemals zuvor, wie die Panikattacke beweist, die sie gestern beim s*x hatte. Ich möchte Peter dafür umbringen – und das werde ich auch, sollten sich unsere Wege erneut kreuzen. Der Russe hat mein Leben gerettet, aber dafür Noras aufs Spiel gesetzt – und das werde ich ihm niemals verzeihen können. Und seine verdammte Namensliste? Die kann er vergessen. Auf gar keinen Fall werde ich ihn dafür belohnen, mich derart hintergangen zu haben, egal, was Nora ihm versprochen hat. »Komm schon, Baby, wach auf«, versuche ich es erneut und lasse mich mit Hilfe meines rechten Armes wieder auf das Bett sinken. Meine Rippen schmerzen bei dieser Bewegung, aber nicht so schlimm wie vorher. Ich schiebe mich vorsichtig näher an Nora heran, bis mein Körper sie von hinten berührt. »Du bist in Ordnung. Es ist alles vorbei, ich verspreche es dir.« Sie atmet ein, als ob sie Schluckauf hätte, und ich spüre, wie ihre Spannung nachlässt, als sie begreift, wo sie sich befindet. »Julian?«, flüstert sie und dreht sich herum, um mich sehen zu können. Ich sehe, dass sie geweint hat, da ihre Wangen tränenfeucht sind. »Ja. Du bist in Sicherheit. Es ist alles in Ordnung.« Ich strecke meine rechte Hand aus, um meine Finger über ihr Kinn gleiten zu lassen, während ich die zerbrechliche Schönheit ihres Gesichts bestaune. Meine Hand sieht auf ihrem zarten Gesicht riesig und rau aus, besonders durch meine abgebrochenen Nägel und die Verletzungen, die mir Majid mit den Nadeln zugefügt hat. Der Unterschied zwischen uns ist riesig – und das, obwohl Nora auch nicht ganz unverletzt ist. Die Reinheit ihrer goldenen Haut wird durch eine Verletzung auf ihrer linken Gesichtshälfte beeinträchtigt, die ihr diese Al-Quadar-Arschlöcher zugefügt haben, als sie sie bewusstlos schlugen. Wenn sie nicht schon tot wären, würde ich sie mit meinen bloßen Händen dafür in Stücke reißen, dass sie sie verletzt haben. »Wovon hast du geträumt?«, frage ich leise. »Von Beth?« »Nein.« Sie schüttelt den Kopf, und ich kann sehen, dass sich ihre Atmung langsam wieder normalisiert. Aus ihrer Stimme kann ich allerdings immer noch Entsetzen heraushören, als sie rau erwidert: »Diesmal von dir. Majid hat dir deine Augen herausgeschnitten, und ich konnte ihn nicht aufhalten.« Ich versuche, mir keine Reaktion anmerken zu lassen, aber das ist unmöglich. Ihre Worte bringen mich zurück in diesen kalten, fensterlosen Raum, zurück zu diesen übelkeitserregenden Empfindungen, die ich in den letzten Tagen vergessen wollte. Mein Kopf beginnt bei der Erinnerung an diese Qualen zu dröhnen, und meine halbverheilte Augenhöhle brennt wieder leer. Ich kann spüren, wie Blut und andere Flüssigkeiten mein Gesicht hinablaufen, und mein Magen krampft sich bei dieser Erinnerung zusammen. Schmerzen sind mir nicht gerade fremd, genauso wenig wie Folter – mein Vater glaubte, sein Sohn sollte allem standhalten können – aber mein Auge zu verlieren war das mit Abstand qualvollste Erlebnis meines Lebens. Zumindest körperlich. Emotional gesehen wird Noras Erscheinen in jenem Raum diese Ehre zuteil. Ich muss meinen ganzen Willen aufbringen, um meine Gedanken wieder der Gegenwart zuzuwenden, sie von dem betäubenden Entsetzen abzulenken, das ich verspürte, als Majids Männer sie in diesen Raum zerrten. »Du hast ihn gestoppt, Nora.« Es bringt mich um, dies zuzugeben, aber nur ihrem Mut habe ich es zu verdanken, jetzt nicht in einem tadschikischen Müllcontainer zu verrotten. »Du bist zu mir gekommen und hast mich gerettet.« Ich habe immer noch Schwierigkeiten, zu glauben, dass sie das getan hat – dass sie sich freiwillig in die Hände psychotischer Terroristen begeben hat, um mein Leben zu retten. Sie hat es nicht getan, weil sie der naiven Überzeugung war, dass sie ihr nichts antun würden. Nein, mein Kätzchen wusste ganz genau, wozu sie fähig waren, und hatte trotzdem den Mut, zu handeln. Ich habe mein Leben dem Mädchen zu verdanken, das ich entführt habe, und ich weiß nicht so recht, wie ich damit umgehen soll. »Warum hast du es getan?«, möchte ich von ihr wissen und fahre mit meinem Daumen den Rand ihrer Unterlippe entlang. Tief in mir weiß ich es, aber ich möchte hören, dass sie es zugibt. Sie blickt mich an, und in ihren Augen sehe ich immer noch die Schatten ihrer Träume. »Weil ich nicht ohne dich überleben kann«, sagt sie ruhig. »Das weißt du, Julian. Du wolltest, dass ich dich liebe, und das tue ich. Ich liebe dich so sehr, dass ich für dich durch die Hölle gehen würde.« Ich sauge ihre Worte mit gieriger, schamloser Freude auf. Ich kann nicht genug von ihrer Liebe bekommen. Ich kann nicht genug von ihr bekommen. Anfangs wollte ich sie wegen ihrer Ähnlichkeit zu Maria, aber meine Freundin aus Kindheitstagen hatte nie derartige Gefühle in mir hervorgerufen. Meine Zuneigung zu Maria war unschuldig und rein gewesen, genauso wie Maria selbst. Meine Besessenheit von Nora ist etwas völlig anderes. »Hör mir mal zu, mein Kätzchen …« Ich lasse ihr Gesicht los und lege meine Hände auf ihre Schultern. »Du musst mir versprechen, dass du nie wieder so etwas tun wirst. Selbstverständlich bin ich glücklich darüber, am Leben zu sein, aber ich wäre lieber gestorben, als dich einer solchen Gefahr ausgesetzt zu sehen. Du wirst nie wieder dein Leben für mich riskieren. Hast du mich verstanden?« Ihr Nicken ist nur ganz leicht, fast nicht zu sehen, und sie hat ein rebellisches Funkeln in den Augen. Sie möchte nicht, dass ich wütend werde, also widerspricht sie mir nicht. Allerdings habe ich den starken Eindruck, dass sie das tun wird, was sie für richtig hält, egal, was sie jetzt gerade sagt. Das schreit eindeutig nach härteren Maßnahmen. »Gut«, sage ich seidig. »Denn das nächste Mal – sollte es ein nächstes Mal geben – werde ich jeden umbringen, der dir entgegen meiner Anweisungen hilft, und das langsam und schmerzvoll. Verstehst du mich, Nora? Wenn jemand auch nur ein Haar deines Kopfes in Gefahr bringt, ob um mich zu retten oder aus einem anderen Grund, wird diese Person einen sehr unangenehmen Tod haben. Habe ich mich klar ausgedrückt?« »Ja.« Jetzt sieht sie blass aus und presst ihre Lippen zusammen, als müsse sie sich einen Widerspruch verkneifen. Sie ist wütend auf mich, hat aber gleichzeitig Angst vor mir. Nicht ihretwegen – diese Angst hat sie überwunden –, aber wegen der anderen. Mein Kätzchen weiß, dass ich genau das meine, was ich sage. Sie weiß, dass ich ein gewissenloser Mörder bin, der nur eine einzige Schwäche hat. Sie. Ich verstärke meinen Griff an ihrer Schulter und beuge mich nach vorn, um sie auf ihren geschlossenen Mund zu küssen. Einen Moment lang sind ihre Lippen hart und widerstehen mir, aber sobald meine Hand unter ihren Hals gleitet und ihren Nacken umfasst, atmet sie hörbar aus, und ihre Lippen werden weich, um mich eindringen zu lassen. Die Hitze, die in meinem Körper aufsteigt, überkommt mich stark und plötzlich, und mein Geschlecht verhärtet sich unkontrollierbar, als ich sie schmecke. »Entschuldigen Sie bitte, Herr Esguerra …« Diese weibliche Stimme wird von einem schüchternen Klopfen an der Tür begleitet, und ich bemerke, dass es die Schwestern auf ihrem morgendlichen Rundgang sind. Scheiße. Ich bin kurz versucht, sie zu ignorieren, aber ich denke, dass sie nach einer Weile wiederkommen werden – wahrscheinlich genau dann, wenn ich in Noras engem Gang stecke. Ich lasse Nora widerstrebend los und rolle mich auf meinen Rücken, eine Bewegung die so stark schmerzt, dass ich nach Luft schnappen muss. Während ich darauf warte, dass der Schmerz nachlässt, sehe ich Nora dabei zu, wie sie vom Bett springt und sich schnell einen Bademantel überzieht. »Soll ich ihnen die Tür öffnen?«, fragt sie, und ich nicke resigniert. Die Krankenschwestern müssen meine Bandagen wechseln und überprüfen, ob es mir gut genug geht, um heute reisen zu können – ein guter Grund für mich, mit ihnen zu kooperieren. Je schneller sie fertig sind, desto eher kann ich dieses verdammte Krankenhaus verlassen. Sobald Nora die Tür öffnet, treten zwei weibliche Schwestern ein, die von David Goldberg begleitet werden, einem kleinen, glatzköpfigen Mann der mein persönlicher Arzt auf meinem Anwesen ist. Er ist ein hervorragender Unfallchirurg, weshalb er die Reparaturarbeiten an meinem Gesicht überwacht hat, um sicherzustellen, dass der plastische Chirurg es nicht versaut. Ich möchte Nora nicht mit meinen Narben abschrecken, wenn es sich vermeiden lässt. »Das Flugzeug wartet schon«, sagt Goldberg, als die Schwestern damit beginnen, die Bandagen an meinem Kopf zu entfernen. »Wenn es keine Anzeichen für eine Infektion gibt, sollten wir nach Hause fliegen können.« »Hervorragend.« Ich liege still und ignoriere die Schmerzen der Untersuchung. Nora nimmt sich währenddessen einige Kleidungsstücke aus dem Schrank und verschwindet in das Badezimmer, welches an unseren Raum grenzt. Ich höre das Rauschen von Wasser, und mir wird klar, dass sie beschlossen haben muss, die Zeit für eine Dusche zu nutzen. Wahrscheinlich ist das ihre Art, mir ein wenig aus dem Weg zu gehen, da sie immer noch wütend wegen meiner Drohung ist. Mein Kätzchen ist sehr empfindlich, was Gewaltanwendungen bei Personen betrifft, die sie als unschuldig ansieht – wie bei diesem dummen Jungen Jake, den sie in der Nacht geküsst hat, als ich sie entführte. Ich will immer noch seine Eingeweide dafür herausreißen, dass er sie geküsst hat … und vielleicht werde ich das eines Tages auch tun. »Keine Anzeichen einer Infektion«, teilt mir Goldberg mit, als die Schwestern die Verbände abgenommen haben. »Die Wunden heilen gut.« »Schön.« Ich atme tief ein, um den Schmerz zu kontrollieren, während die zwei Schwestern die Nähte reinigen und meine Rippen wieder verbinden. Ich habe in den letzten Tagen nur die Hälfte meiner verschriebenen Dosis an Schmerzmitteln genommen, und das spüre ich auch. In einigen Tagen werde ich gar keine Medikamente mehr nehmen, um zu verhindern, von ihnen abhängig zu werden. Eine Abhängigkeit ist mehr als genug. Als die Krankenschwestern mich gerade verbinden, kommt Nora aus dem Badezimmer. Sie ist frisch geduscht und trägt Jeans und eine kurze Bluse. »Alles in Ordnung?«, fragt sie und schaut zu Goldberg. »Es geht ihm gut genug, um zu reisen«, erwidert er und lächelt sie warm an. Ich denke, er mag sie – was für mich in Ordnung ist, da er homosexuell ist. »Wie fühlen Sie sich?« »Gut, danke.« Sie hebt ihren Arm, um ihm ein großes Wundpflaster an der Stelle zu zeigen, an der die Terroristen ihr fälschlicherweise ihr Verhütungsimplantat herausgeschnitten haben. »Ich bin froh. wenn die Stiche erst einmal draußen sind, aber es tut nicht besonders weh.« »Schön, es freut mich, das zu hören.« Goldberg wendet sich wieder mir zu und fragt: »Für wann sollen wir den Abflug vorbereiten?« »Lucas soll das Auto in zwanzig Minuten bereitstehen haben«, sage ich ihm und stelle vorsichtig meine Füße auf den Boden, als die Schwestern den Raum verlassen. »Ich werde mich anziehen, und dann können wir los.« »In Ordnung«, erwidert Goldberg und dreht sich herum, um den Raum zu verlassen. »Warten Sie, Dr. Goldberg, ich werde mit Ihnen nach draußen kommen«, sagt Nora schnell und hat dabei etwas in ihrer Stimme, was meine Aufmerksamkeit auf sich zieht. »Ich brauche etwas von unten«, erklärt sie. Goldberg sieht überrascht aus. »Natürlich.« »Was brauchst du denn, mein Kätzchen?« Ich stehe auf, obwohl ich nackt bin, und Goldberg wendet freundlicherweise seinen Blick ab, als ich Noras Arm ergreife, um sie davon abzuhalten, hinauszugehen. »Was brauchst du denn?« Sie sieht betreten aus, und ihr Blick schweift unruhig umher. »Was ist es, Nora?«, frage ich erneut, da meine Neugier geweckt ist. Mein Griff um ihren Arm verstärkt sich, als ich sie zu mir heranziehe. Sie schaut zu mir auf. Ihre Wangen sind gerötet, und sie hat einen entschlossenen Zug um ihr Kinn. »Ich brauche die Pille danach, in Ordnung? Ich wollte sichergehen, sie zu bekommen, bevor wir abreisen.« »Oh.« Einen Moment lang setzen meine Gedanken aus. Ich hatte gar nicht daran gedacht, dass Nora ohne das Implantat schwanger werden könnte. Ich habe sie jetzt seit zwei Jahren in meinem Bett, und die ganze Zeit über war sie durch das Implantat geschützt gewesen. Ich habe mich so sehr daran gewöhnt, dass ich nicht einmal auf den Gedanken gekommen bin, dass wir jetzt Verhütungsmittel benutzen müssen. Offensichtlich hat Nora jedoch daran gedacht. »Du möchtest die Pille danach?«, wiederhole ich langsam und versuche, mich an den Gedanken zu gewöhnen, dass Nora – meine Nora – schwanger sein könnte. Schwanger mit meinem Kind. Ein Kind, das sie offensichtlich nicht möchte. »Ja.« Ihre dunklen Augen sehen riesig aus als sie mich anschaut. »Es ist natürlich unwahrscheinlich von diesem einen Mal, aber ich möchte es nicht riskieren.« Sie möchte es nicht riskieren, mit einem Kind von mir schwanger zu sein. Meine Brust fühlt sich eigenartig eingeschnürt an, als ich die Angst erkenne, die sie unbedingt verstecken will. Sie macht sich Sorgen über meine Reaktion, hat Angst, dass ich sie davon abhalten werde, diese Pille zu nehmen. Angst davor, dass ich sie zu einem ungewollten Kind zwingen werde. »Ich bin direkt vor der Tür«, sagt Goldberg, der die Spannung in diesem Raum offensichtlich spüren kann und verschwindet, bevor ich etwas erwidern kann. Nora hebt ihr Kinn und schaut mir in die Augen. Ich kann die Entschlossenheit auf ihrem Gesicht sehen, als sie sagt: »Julian, ich weiß, wir haben niemals darüber gesprochen, aber …« »Aber du bist nicht bereit«, unterbreche ich sie, und die Enge in meiner Brust verstärkt sich. »Du möchtest zum jetzigen Zeitpunkt kein Baby.« Sie nickt mit aufgerissenen Augen. »Genau«, erwidert sie vorsichtig. »Ich habe noch nicht einmal meine Ausbildung beendet, und du bist verletzt …« »Und du bist dir nicht sicher, dass du ein Kind mit einem Mann wie mir haben möchtest.« Sie schluckt nervös, aber leugnet es nicht und schaut auch nicht weg. Ihr Schweigen ist eindeutiger als jede Antwort, und aus dem engen Gefühl in meiner Brust wird ein eigenartiger Schmerz. Ich lasse ihren Arm los und trete zurück. »Du kannst Goldberg ausrichten, dass er dir die Pille und das Verhütungsmittel geben kann, das er für das beste hält.« Meine Stimme klingt ungewöhnlich kalt und distanziert. »Ich werde mich jetzt waschen und anziehen.« Und bevor sie die Gelegenheit hat, etwas zu sagen, gehe ich ins Badezimmer und schließe die Tür hinter mir. Ich möchte die Erleichterung auf ihrem Gesicht nicht sehen. Ich möchte nicht darüber nachdenken, wie sich das anfühlen würde.

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