Kapitel 2-2

3289 Words
»Ich habe die Pille genommen«, teile ich Julian mit, als wir es uns in seinem Privatjet gemütlich gemacht haben – der gleichen Maschine, die uns nach Julians Rückkehr im Dezember von Chicago nach Kolumbien gebracht hatte. »Und das hier habe ich außerdem bekommen.« Ich hebe meinen Arm an und zeige ihm das kleine Pflaster an der Stelle, an der mir das neue Verhütungsimplantat eingesetzt wurde. Mein Arm schmerzt stumpf, aber ich bin so glücklich über das neue Implantat, dass mich das unangenehme Gefühl nicht stört. Julian schaut von seinem Laptop auf und hat immer noch diesen verschlossenen Gesichtsausdruck. »Gut«, antwortet er kurz angebunden, bevor er sich wieder der E-Mail an einen seiner Ingenieure zuwendet. Er beschreibt gerade die genauen Spezifikationen der neuen Drohne, die er entwickeln möchte. Ich weiß das, weil ich ihn vor ein paar Minuten gefragt habe, was er macht, und er es mir erklärt hat. In den letzten Monaten ist er mir gegenüber viel offener geworden – weshalb ich es eigenartig finde, dass er dem Thema Geburtenkontrolle ausweicht. Ich frage mich, ob er es vielleicht nicht besprechen möchte, weil Dr. Goldberg anwesend ist. Der Mann sitzt im vorderen Bereich der Maschine, also fast vier Meter von uns entfernt, aber wir sind nicht völlig ungestört. Wie dem auch sei, ich beschließe, es für den Moment gut sein zu lassen und es zu einem geeigneteren Zeitpunkt erneut anzusprechen. Während das Flugzeug aufsteigt, betrachte ich die Schweizer Alpen, bis wir über den Wolken sind. Danach lehne ich mich zurück und warte auf unsere hübsche Flugbegleiterin – Isabella – die uns unser Frühstück bringen wird. Wir haben das Krankenhaus heute Morgen so schnell verlassen, dass die Zeit nur für einen Kaffee gereicht hat. Einige Minuten später betritt Isabella in einem hautengen roten Kleid die Kabine. In ihren Händen hält sie ein Tablett mit Kaffee und einem Teller voll Gebäck. Goldberg scheint eingeschlafen zu sein, also kommt sie mit einem verführerischen Lächeln auf den Lippen direkt zu uns. Als Julian im Dezember kam, um mich zu holen und ich sie zum ersten Mal sah, war ich verrückt vor Eifersucht. In der Zwischenzeit habe ich erfahren, dass Isabella nie etwas mit Julian hatte und mit einem der Wächter des Anwesens verheiratet ist – zwei Tatsachen, die meine Eifersucht ein wenig beruhigt haben. Ich habe diese Frau in den letzten Monaten nur ein- oder zweimal gesehen; im Gegensatz zu den meisten Angestellten von Julian verbringt sie den Großteil ihrer Zeit außerhalb der Siedlung, da sie für ihn ihre Augen und Ohren bei verschiedenen luxuriösen Privatjetanbietern offen hält. »Du wärst überrascht, wie sehr sich nach ein paar Drinks in neuntausend Metern Höhe bei den Menschen die Zungen lösen«, hat Julian mir einmal erklärt. »Geschäftsführer, Politiker, Kartellbosse … Sie alle mögen es, Isabella bei sich zu haben, und achten nicht immer auf das, was sie in ihrer Gegenwart sagen. Ich habe es ihr zu verdanken, alle möglichen Informationen, angefangen von internen Börsentipps bis hin zu Drogendeals, in unserem Gebiet erfahren zu haben.« Aus diesem Grund bin ich nicht länger ganz so eifersüchtig auf Isabella, finde aber immer noch, dass ihr Verhalten Julian gegenüber für eine verheiratete Frau ein wenig zu kokett ist. Andererseits bin ich wahrscheinlich nicht die geeignetste Person, um angemessenes Verhalten von verheirateten Frauen beurteilen zu können. Sollte ich einen Mann länger als eine Sekunde anschauen, wäre das sein Todesurteil. Julian hebt das Konzept des Besitzanspruchs auf ein ganz neues Niveau. »Möchten Sie einen Kaffee?«, fragt Isabella, als sie neben seinem Stuhl steht. Heute starrt sie ihn weniger an, aber trotzdem spüre ich immer noch den Drang, sie für das einladende Lächeln, das sie meinem Ehemann schenkt, in ihr hübsches Gesicht zu schlagen. Ich muss zugeben, dass Julian wohl nicht der Einzige ist, der Besitzansprüche stellt. So eigenartig das auch sein mag, dieser Mann, der mich entführt hat, gehört mir. Das ergibt keinen Sinn, aber ich habe es schon vor langer Zeit aufgegeben, einen Sinn in der verrückten Beziehung mit Julian zu suchen. Es ist leichter, sie einfach zu akzeptieren. Auf Isabellas Frage hin schaut Julian von seinem Laptop auf. »Gerne«, erwidert er, bevor er in meine Richtung schaut. »Nora?« »Ja, bitte«, sage ich höflich. »Und einige von diesen Croissants bitte.« Isabella schenkt jedem von uns eine Tasse ein, stellt den Teller mit dem Gebäck auf meinen Tisch und stolziert mit einem aufreizenden Hüftschwung zurück zum vorderen Teil des Flugzeugs. Einen Moment lang bin ich wieder eifersüchtig, bis ich mich daran erinnere, dass Julian mich will. Er will mich sogar zu sehr, aber das ist ein anderes Thema. Die nächste halbe Stunde verbringe ich mit lesen, Croissants essen und Kaffee trinken. Julian scheint stark mit seiner E-Mail über das neue Drohnendesign beschäftigt zu sein, und ich möchte ihn nicht stören. Ich versuche, mich stattdessen auf mein Buch zu konzentrieren, einen Science-Fiction-Thriller, den ich im Krankenhaus gekauft habe. Meine Aufmerksamkeit lässt allerdings zu wünschen übrig, und alle paar Seiten streifen meine Gedanken ab. Es fühlt sich eigenartig an, hier zu sitzen und zu lesen. Irgendwie surreal. So als sei nichts passiert. So, als hätten wir nicht gerade erst Qualen und Folter überlebt. So, als hätte ich nicht kaltblütig einem Mann das Gehirn weggeschossen. So, als hätte ich nicht fast schon wieder Julian verloren. Mein Herz beginnt schneller zu schlagen, und die Bilder meines Albtraums von heute Morgen steigen wieder klar und deutlich in meinem Kopf auf. Blut … Julians Körper aufgeschnitten und verstümmelt … Sein wunderschönes Gesicht mit leeren Augenhöhlen … Das Buch rutscht aus meinen zitternden Händen und fällt auf den Boden, als ich versuche, durch meine plötzlich zugeschnürte Kehle Luft einzuatmen. »Nora?« Starke, warme Finger schließen sich um meine Handgelenke und durch den panischen Schleier der meinen Blick vernebelt sehe ich Julians bandagiertes Gesicht vor mir. Er hält mich in einem festen Griff, während sein Laptop vergessen auf dem Tisch neben ihm liegt. »Nora, kannst du mich hören?« Es gelingt mir, zu nicken, und meine Lippen mit der Zunge zu befeuchten. Mein Mund ist vor Angst ganz trocken, und meine Bluse klebt durch den Schweiß an meinem Rücken. Meine Hände umklammern die Kante meines Sitzes, und meine Nägel graben sich in das weiche Leder. Ein Teil von mir weiß, dass mir mein Kopf einen Streich spielt – dass diese panische Angst unbegründet ist –, aber mein Körper reagiert so, als sei die Bedrohung real. So, als seien wir wieder zurück auf der Baustelle in Tadschikistan und der Gnade Majids und der anderen Terroristen ausgesetzt. »Atme, Baby.« Julians Stimme ist beruhigend, als er seine Hand hebt, um mein Kinn zu liebkosen. »Atme langsam, tief … So ist es gut, braves Mädchen …« Ich mache, was er sagt, und schaue ihm ins Gesicht, während ich tief einatme, um meine Panik in den Griff zu bekommen. Nach einer Minute verlangsamt sich mein Herzschlag, und meine Hände lösen sich vom Rand meines Sitzes. Ich bin immer noch zittrig, aber die erstickende Angst ist verschwunden. Der Vorfall ist mir unangenehm, und ich umfasse Julians Hand, um sie von meinem Gesicht wegzuziehen. »Es ist alles in Ordnung«, kann ich mit einer halbwegs ruhigen Stimme sagen. »Es tut mir leid. Ich weiß nicht, was gerade mit mir los war.« Er blickt mich mit funkelnden Augen an, und ich erkenne in seinem Blick eine Mischung aus Wut und Frustration. Seine Finger halten die meinen noch immer umfasst, so als widerstrebe es ihm, mich loszulassen. »Mit dir ist nicht alles in Ordnung, Nora«, sagt er harsch. »Ganz im Gegenteil.« Er hat recht. Ich möchte es nicht zugeben, aber er hat recht. Seit Julian das Anwesen verlassen hat, um die Terroristen zu jagen, ist mit mir nichts mehr in Ordnung. Seit seiner Abreise bin ich ein Wrack gewesen – und jetzt, da er wieder da ist, scheint es noch schlimmer zu sein. »Mir geht es gut«, erwidere ich, damit er nicht denkt, ich sei schwach. Julian wurde gefoltert und scheint damit zurechtzukommen, während ich ohne einen guten Grund zerbreche. »Gut?« Er zieht die Augenbrauen in die Höhe. »Du hattest innerhalb der letzten vierundzwanzig Stunden zwei Panikattacken und einen Albtraum. Das ist nicht gut, Nora.« Ich schlucke und schaue auf meinen Schoß, auf dem er meine Hand in einem festen, besitzergreifenden Griff hält. Ich hasse die Tatsache, dass ich das ganze Zeug nicht einfach abstreifen kann, so wie das bei Julian der Fall zu sein scheint. Er hat zwar immer noch Albträume von Maria, aber das Foltern durch die Terroristen scheint ihn kaum berührt zu haben. Dabei sollte er eigentlich derjenige sein, der ausrastet, nicht ich. Ich bin kaum angefasst worden, während er tagelang gequält wurde. Ich bin schwach, und ich hasse es. »Nora, Baby, hör mir zu.« Ich blicke auf, da mich die sanfte Note in Julians Stimme überrascht, und sehe, dass er mich eindringlich anschaut. »Das ist nicht deine Schuld«, sagt er ruhig. »Nichts davon. Du hast eine Menge durchgemacht, und du bist traumatisiert. Du musst mir nichts vormachen. Wenn du anfängst, eine Panikattacke zu bekommen, sag mir bitte Bescheid, und ich helfe dir dabei, sie zu überwinden. Hast du mich verstanden?« »Ja«, flüstere ich und bin eigenartig erleichtert, dass er mir das gesagt hat. Ich weiß, dass es ironisch ist, dass gerade der Mann, der die Dunkelheit in mein Leben gebracht hat, mir dabei hilft, mit ihr zurechtzukommen, aber genau so war es von Anfang an. Schon immer habe ich in den Armen meines Entführers Trost gefunden. »Gut. Vergiss das nicht.« Er beugt sich zu mir, um mich zu küssen, und ich treffe ihn auf halbem Wege, da ich an seine verletzten Rippen denke. Seine Lippen sind ungewöhnlich weich, als sie meine berühren, und ich schließe die Augen, als auch der letzte Rest meiner Angst durch die Hitze, die mich bis ins Innerste erwärmt, verfliegt. Meine Hände finden sich auf seinem Nacken zusammen, und ein Stöhnen vibriert leise in meiner Kehle, als seine Zunge mit ihrem vertrauten Geschmack und ihrer dunklen Sinnlichkeit in meinen Mund eindringt. Er stöhnt auf, als ich seinen Kuss erwidere und meine Zunge um seine schlinge. Sein rechter Arm schlingt sich um meinen Rücken, und ich fühle die wachsende Anspannung in seinem starken Körper. Er atmet schneller, sein Kuss wird hart und verschlingend, und mein Körper beginnt zu pulsieren. »Schlafzimmer. Jetzt.« Er knurrt diese Worte fast, während er seinen Mund wegreißt, sich hinstellt und mich von meinem Sitz hochzieht. Bevor ich etwas erwidern kann, schlingt er seine Finger um meine Handgelenke und schiebt mich zum hinteren Teil des Flugzeugs. Ich bin dankbar dafür, dass Dr. Goldberg fest schläft und Isabella sich wieder im vorderen Teil des Flugzeugs befindet; so gibt es niemanden, der sehen könnte, wie Julian mich ins Bett schleift. Als wir uns in dem kleinen Raum befinden, schließt er die Tür mit einem Tritt und zieht mich zum Bett hinüber. Selbst verletzt ist er immer noch unglaublich stark. Seine Stärke erregt mich, aber macht mir gleichzeitig Angst. Nicht, weil ich befürchte, dass er mir wehtun wird – ich weiß, dass er es wird, und ich weiß, dass ich es genießen werde –, sondern weil ich gesehen habe, wozu er fähig ist. Ich habe gesehen, wie er einen Mann nur mit einem Stuhlbein bewaffnet umgebracht hat. Diese Erinnerung sollte mich abschrecken, aber irgendwie ist dieser Gedanke genauso erregend wie angsteinflößend. Und Julian ist ja schließlich nicht der Einzige, der diese Woche ein Leben genommen hat. Jetzt sind wir beide Mörder. »Zieh dich aus«, weist er mich an, bleibt einige Zentimeter vor dem Bett stehen und lässt meine Handgelenke los. Ein Ärmel seines Shirts ist abgetrennt worden, um Platz für den Gips an seinem linken Arm zu machen, und mit dem Verband um sein Gesicht sieht er gleichzeitig verwundet und gefährlich aus – wie ein moderner Pirat nach einem Raubzug. An seinem rechten Arm zeichnen sich die Muskeln ab, und sein unbedecktes Auge strahlt blau in seinem gebräunten Gesicht. Ich liebe ihn so sehr, dass es schmerzt. Ich gehe einen Schritt zurück und beginne, mich auszuziehen. Meine Bluse ist zuerst dran, danach kommt die Jeans an die Reihe. Als ich nur noch einen weißen Tanga und einen dazu passenden BH trage, sagt Julian rau: »Steig auf das Bett. Ich will dich auf allen vieren mit dem Po zu mir gedreht haben.« Hitze bahnt sich ihren Weg meine Wirbelsäule entlang nach unten und intensiviert das wachsende Verlangen zwischen meinen Schenkeln. Ich drehe mich herum, tue, was er möchte, und mein Herz schlägt voller nervöser Vorfreude. Ich erinnere mich an das letzte Mal, an dem wir in diesem Flugzeug s*x hatten – und an die blauen Flecken, die meine Schenkel die nächsten Tage geschmückt haben. Ich weiß, dass es Julian noch nicht wieder gut genug geht, um etwas ähnlich Anstrengendes zu tun, aber dieses Wissen verringert weder meine Angst noch meinen Hunger. Mit meinem Ehemann gehen Angst und Verlangen Hand in Hand. Als sich mein Po auf seiner Lendenhöhe befindet, ist Julian mit meiner Stellung zufrieden und tritt näher an mich heran, schiebt seine Finger unter das Bündchen meines Tangas und zieht ihn bis zu meinen Knien herunter. Ich erschaudere bei seiner Berührung, mein Geschlecht zieht sich zusammen, und er stöhnt, als seine Hand meine Schenkel entlangfährt, um schließlich in meine Falten einzutauchen. »Du bist so unglaublich feucht«, flüstert er rau, als er zwei große Finger in mich hineinschiebt. »So nass für mich, und gleichzeitig so eng … Du willst das, oder etwa nicht, Baby? Du willst, dass ich dich nehme, dich ficke …« Ich stöhne, als er die Finger krümmt und einen Punkt berührt, der meinen ganzen Körper versteifen lässt. »Ja …« Ich kann kaum sprechen, als die Hitzewellen über mich hinwegrollen und meinen Kopf vernebeln. »Ja, bitte …« Er lacht auf, ein Laut, der leise und voller dunkler Lust ist. Er zieht seine Finger zurück und hinterlässt mich leer und pulsierend. Bevor ich protestieren kann, höre ich das Geräusch eines Reißverschlusses, der geöffnet wird, und spüre den weichen, großen Kopf seines Geschlechts, der gegen meine Schenkel stößt. »Das werde ich«, flüstert er mit belegter Stimme, während er sich meiner Öffnung nähert. »Ich werde dir so viel Lust bereiten«, seine Spitze dringt in mich ein, und mir stockt der Atem, »dass du für mich schreien wirst. Das wirst du doch, Baby?« Und ohne meine Antwort abzuwarten, ergreift er meine rechte Hüfte und dringt vollständig in mich ein. Ich schreie stöhnend auf. Wie immer ist sein Eindringen zu viel für meine Sinne, seine Größe dehnt mich so weit aus, dass es schon fast schmerzhaft ist. Wäre ich nicht so erregt, würde er mir wehtun. In diesem Fall ist seine Rauheit allerdings ein köstliches Extra, das meine Erregung steigert und mein Geschlecht noch feuchter werden lässt. Mit meinem Slip um den Knien kann ich meine Beine nicht weiter spreizen, und er fühlt sich riesig in mir an, jeder Millimeter ist hart und brennend heiß. Ich erwarte, dass er passend zu dem ersten Stoß eine brutale Geschwindigkeit vorgeben wird, aber jetzt, da er sich in mir befindet, bewegt er sich langsam. Langsam und bedächtig, jede Bewegung so kalkuliert, dass sie meine Lust maximiert. Rein und raus, rein und raus … Es fühlt sich an, als würde er mich von innen heraus streicheln, jedes Gefühl herauskitzeln, zu dem mein Körper fähig ist. Rein und raus, rein und raus … Ich bin kurz vor meinem Orgasmus, aber ich kann nicht kommen, nicht, solange er sich in diesem Schneckentempo bewegt. Rein und raus … »Julian«, stöhne ich, und er wird noch langsamer, so dass ich frustriert wimmere. »Sag mir, was du willst, Baby«, flüstert er und zieht sich fast vollständig aus mir zurück. »Sag mir ganz genau, was du willst.« »Fick mich«, hauche ich, und meine Hände krallen sich zu Fäusten geballt in die Laken. »Bitte, lass mich kommen.« Er lacht erneut auf, aber diesmal hört es sich angespannt an, sein Atem wird schwer und ungleichmäßig. Ich spüre sein Geschlecht tiefer in mir, und ich spanne meine inneren Muskeln um ihn, zwinge ihn, sich nur ein kleines bisschen schneller zu bewegen, mir das kleine bisschen mehr zu geben, das ich brauche … Und endlich gibt er nach. Er hält meine Hüfte fest und nimmt mich härter und schneller. Seine Stöße vibrieren in mir, senden aus meinem Innersten Lustwellen aus. Meine Hände krallen sich in das Bettlaken, und meine Schreie werden mit der steigenden Anspannung in mir lauter, bis das Gefühl unerträglich wird … und dann explodiere ich in eine Million Stücke, während sich mein Körper hilflos um sein massives Geschlecht krampft. Er stöhnt, seine Finger graben sich in mein Fleisch, als sich sein Griff an meiner Hüfte verstärkt und ich fühle, wie er sich gegen meinen Po reibt und in mir zuckt, als er sich entlädt. Als alles vorbei ist, zieht er sich aus mir zurück und nimmt Abstand. Ich zittere wegen der Intensität meines Orgasmus, lasse mich auf die Seite fallen und drehe meinen Kopf, um ihn anzusehen. Er steht mit seiner geöffneten Jeans da, und seine Brust hebt und senkt sich mit seinem schweren Atmen. Sein Blick ist voller unterschwelliger Lust, als er mich anblickt, und seine Augen sind auf meine Schenkel geheftet, wo gerade sein Samen aus meiner Öffnung rinnt. Ich erröte und schaue mich auf der Suche nach einem Taschentuch im Raum um. Zum Glück finde ich eine Box auf einem Regal in der Nähe des Betts. Ich greife danach und wische den Beweis unserer Vereinigung weg. Julian beobachtet meine Handlungen schweigend. Dann tritt er zurück, und sein Gesichtsausdruck wird verschlossener, als er sein weiches Geschlecht zurück in seine Jeans schiebt und den Reißverschluss nach oben zieht. Ich nehme mir die Decke und ziehe sie auf mich, um meinen nackten Körper zu bedecken. Mir ist kalt, und ich fühle mich plötzlich bloßgestellt, während die Hitze in mir verschwindet. Normalerweise würde Julian mich nach dem s*x in seinen Armen halten, unsere Nähe verstärken und durch Zärtlichkeiten die Rauheit ausbalancieren. Heute scheint er das allerdings nicht vorzuhaben. »Ist alles in Ordnung?«, frage ich zögerlich. »Habe ich etwas falsch gemacht?« Er lächelt mich kalt an und setzt sich neben mich auf das Bett. »Was hättest du denn falsch gemacht haben können, mein Kätzchen?« Er schaut mich an, nimmt eine meiner Locken in seine Hand und reibt sie zwischen seinen Fingern. Trotz dieser spielerischen Geste glänzt sein Auge hart und verstärkt meine Furcht. Und plötzlich habe ich eine Eingebung. »Es ist die Pille danach, habe ich recht? Du bist wütend, weil ich sie genommen habe?« »Böse? Weil du kein Kind mit mir haben möchtest?« Er lacht, aber die Kälte dieses Geräusches erzeugt einen Knoten in meinem Magen. »Nein, mein Kätzchen, ich bin nicht böse. Ich wäre ein furchtbarer Vater, und das weißt du auch.« Ich blicke ihn an und versuche zu verstehen, wieso ich mich wegen seiner Worte schuldig fühle. Er ist ein Mörder, ein Sadist, ein Mann der mich rücksichtslos entführt, mich gefangen gehalten hat, und trotzdem fühle ich mich schlecht – so als hätte ich ihm ungewollt wehgetan. So als hätte ich etwas falsch gemacht. »Julian …« Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich kann nicht lügen und behaupten, dass er ein guter Vater sein würde. Er würde das durchschauen. Also frage ich vorsichtig: »Möchtest du Kinder haben?« Dann halte ich die Luft an, während ich auf seine Antwort warte. Er schaut mich an, und sein Gesichtsausdruck ist wieder unleserlich. »Nein, Nora«, sagt er ruhig. »Kinder sind das Letzte, was wir gerade gebrauchen könnten. Du kannst alle Verhütungsimplantate haben, die du möchtest. Ich werde dir keine Schwangerschaft aufzwingen.« Ich atme hörbar erleichtert auf. »Gut. Aber warum …« Bevor ich meine Frage zu Ende aussprechen kann steht Julian auf und beendet damit unsere Unterhaltung. »Ich bin in der Hauptkabine«, sagt er ruhig. »Ich muss arbeiten. Komm doch zu mir, wenn du angezogen bist.« Und damit verschwindet er aus dem Zimmer und lässt mich nackt und verwirrt im Bett zurück.
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