01
"AAAAH!"
"Lewis! Zieh sofort die Gabel wieder aus seiner Hand!"
"Aber, man Simon! Er isst die ganze Zeit von meinem Teller!"
"Weil dein Hühnchen schöner aussieht!", mault Noah und reibt sich seine Hand, nachdem Zack die Gabel rausgezogen hat.
"Sei froh, dass er sie dir nicht woanders reingesteckt hat, Noah", grinst Haden, woraufhin ihm Cassie einen bösen Blick zuwirft und Lewis das Gesicht verzieht.
Wie ihr sieht, es hat sich wirklich nichts geändert.
Die Jungs hetzen immernoch vom Meeting zu Meeting und reisen immernoch durch die Erdkugel, von Konzert zu Konzert, kurz gesagt; sie sind immernoch die weltbegehrsten Popstars und haben sich kein bisschen geändert.
Was mich betrifft, ich kriege immernoch Mordsdrohungen von den Fans und werde immernoch dank den Paparazzies aggressiv. Dinner, lange Abendgewänder, mit Farbe vollgeklatschen Puppen können mir gestohlen bleiben, da hat sich nicht viel geändert. Das einzige Problem ist, dass ich bis jetzt nur Zuhause rum gesessen habe. Wochenlang Ferien hatte. Und nun langsam mal endlich nach vorne sehen muss.
Dad schüttelt nur seinen Kopf, bevor er das Thema wechselt. Dieses Thema, welches mittlerweile sehr oft angesprochen wird.
"Also, was hast du jetzt vor zu machen, Amy Liebes?"
"Ich weiß es nicht."
Ich lege meine Gabel hin und schaue auf meine Hände.
Soll ich jetzt einfach auf eine neue Schule?
Wenn ja, auf welche? Und wie wird sie wohl sein?
Haden's Hand auf meinem Knie holt mich wieder aus meinen Gedanken.
Lächelnd sieht er mich an, was ich erwidere.
Und plötzlich kommt mir eine Idee.
Noah's und mein Blick treffen sich und er schüttelt energisch den Kopf.
"Ich werde mich an die Diana's Dancers Tanzschule anmelden", grinsend sehe ich Noah an, der stöhnt.
Tja, sein Versprechen habe ich nicht vergessen.
"Wie ich annehme, bringt dich wohl Noah dahin."
Mein Vater guckt von Noah zu mir.
"Ich komme mit."
"Auf keinen Fall, Haden! Du musst mir morgen deinen geschrieben Song zeigen und du hast morgen mit Lou und Lewis Extra-Stunden Tanzen bei Vanessa, da ihr die Letzte geschwänzt habt."
Er sieht sie mit einem mahnenden Blick an und als ich diesen Namen dieser Schnepfe höre, bekomme ich fast einen Würgereiz.
Ich hatte ganz vergessen, dass sie die Tanzlehrerin der Jungs ist.
"Ich kann mitkommen", schlägt Zack vor und grinst mich an.
Ich lächele kurz zurück, wende aber meinen Blick schnell wieder ab, da sich Haden's Griff um meinen Knie verstärkt.
Er braucht sich keine Sorgen machen, aber ich schon.
Sie werden zusammen tanzen.
Ich schüttele meinen Kopf. Ich darf jetzt nicht daran denken.
Ich betrete mein Zimmer und das Erste, was mir auffällt ist, dass mein Bett ungemacht ist und ich bin mir sicher, dass ich es zu hunderprozent gemacht hatte.
Bevor ich die Tür schließen kann, schlingen sich 2 Arme um mich.
Ein Kichern verlässt meinem Mund und ich schließe die Tür, während er sich auf's Bett setzt. Ich folge ihm und setze mich auf seinen Schoß. Meine Hände schlinge ich um seinen Nacken und ich sehe ihm in diese wunderschönen grünen Augen.
Eine Weile sitzen wir nur so da und sehen uns an, bis er sich weiter nach vorne beugt und seine weichen Lippen auf meine legt. Meine Hände wandern zu seinen Haaren, während sich unsere Münder im Einklang bewegen und seine Hände meinen Oberschenkel auf und ab fahren.
"Endlich", murmelt er zwischen den Küssen und legt sich nach hinten, sodass seine Beine angewinkelt den Boden berühren und ich auf ihm liege.
Seine Hände wandern zu meinem Po und als er kurz hineinkneift, quieke ich auf, was ihn zum Lachen bringt.
Er dreht uns so, so dass ich nun unten liege und er auf mir.
"Haden, ich muss die Wäsche endlich mal in meinen Schrank räumen", atme ich schwer, als wir uns kurz lösen um Luft zu holen.
"Wir können auch etwas anderes machen", grinst der Lockenkopf verführerisch und fängt an meinen Hals zu küssen, während seine Hand unter mein Pulli gleitet.
"Nein, Steel, ich habe zu tun", lachend drücke ich ihn von mir.
"Na schön", seufzt er und erhebt sich.
"Ich helfe dir", grinsend schnappt er sich meine Unterwäsche aus dem ordentlich gefalteten Wäschehaufen.
Schreiend nehme ich es ihm aus der Hand und öffne die Tür.
"Raus!"
Gespielt schmollend verlässt er mein Zimmer, nachdem ich ihm einen kurzen Kuss auf die Wange gegeben habe. Auch wenn ich ihn gerne um mich haben möchte, weiß ich, dass er wenn er bleibt, wir wie fast jeden Abend etwas anderes machen werden. Und dieser Wäschehaufen muss endlich mal in den Schrank.
Ich muss lächeln, als ich unsere gemalten Strichmännchen an der Wand sehe.
Nachdem ich fertig bin, gehe ich hinunter ins Wohnzimmer und sehe mit Lou und Noah fern. Es ist schon spät und Haden hat sich immernoch nicht blicken lassen. Also gehe ich hinunter in sein Zimmer und finde einen Haden vor, der nur in Boxershorts gekleidet ist und nasse Haare vom Duschen hat.
Ich merke, wie meine Wangen sich erhitzen und grinsend zieht er mich zu sich.
"Na? Gefällt's dir?"
Er streicht mir eine Haarsträhne hinter das Ohr und ich verdrehe nur die Augen.
"Ich wollte nur nach dir-"
Weiter komme ich nicht, denn er presst seine Lippen auf meine und ohne uns zu lösen, führt er uns zu seinem Bett, auf das ich geschickt falle und er auf mich.
"Jetzt haben wir ja Zeit, oder Beautiful?", haucht er gegen meine Lippen, während seine Hand meinen nackten Bauch streichelt und sich somit auf meinem ganzen Körper Gänsehaut bildet. Ich nicke und will ihn an seinem Nacken zu mir hinunter ziehen, doch schubse ihn schnell von mir, als seine Tür aufgeht.
"Hadeeen! Aaaangst! Zombie! Ich-"
"Hofer! Raus aus meinem Zimmer!"
"Kann ich bitte nur diese Nacht hier schlafen?"
Noah sieht ihn mit ängstlichen Augen an. Ich stehe auf und klopfe Haden auf die Schulter, bevor ich das Zimmer verlasse.
Wie gesagt, es hat sich nichts geändert.