»Ihr seyd krank, Ihr befindet Euch übel;« sagte mitleidig der Sohn des kaiserlichen Vogts. »In Eurer Wohnung werde ich Euch eine beruhigende Arznei bereiten.« Der Mond trat in diesem Augenblicke hinter dem Giebel eines Hauses hervor. Salentin bemerkte, daß Cheyle lächelte und mit einem seltsamen Ausdrucke in ihren Gesichtszügen das Haupt schüttelte. Sie hatte sich in ihrem Leben noch nie so wohl, so glücklich gefühlt, als während der kurzen Zeit, in der die Hand Salentins die ihrige berührte, sein Odem ihre Wange traf, der süße Laut seiner Rede an ihr Ohr drang. Alles war vergessen, was sie erlitten, was sie noch vor wenigen Minuten schrecklich bedroht. Sie empfand nur die beglückende Nähe des Mannes, dem ihr stolzes Herz, von der Macht der Liebe getroffen, wie die Eiche vom Blitze, huldi

