Annas Sicht Die Seidenlaken klebten wie eine Erinnerung an ihrer Haut. Sonnenlicht fiel durch die schmalen Lamellen der alten Jalousien der Kaserne und warf Streifen auf Alexanders nackte Brust. Seine Hand ruhte tief auf ihrer Taille, die Finger besitzergreifend gespreizt, als erinnerte sich sein Körper noch an den Rhythmus der Nacht. Anna lag still da und lauschte – nicht der Stille, sondern der Abwesenheit von Bedrohungen. Keine Alarme. Kein metallisches Klirren von Stiefeln. Kein Blick eines Scharfschützen, der ihr in den Rücken prickelte. Zum ersten Mal seit Jahren war ihr Körper nicht auf Krieg eingestellt. Sie drehte leicht den Kopf, um ihn nicht zu stören. Doch seine Augen waren bereits geöffnet und beobachteten sie mit jener rohen Aufmerksamkeit, die durch die Maske seines Kom

