Serena hatte die Festungsmauern noch nie so lebendig gespürt. Am Morgen summten die Korridore vor Gerüchten – leise, sich ständig verändernde Geräusche, die wie Rauch von einem Ohr zum anderen drangen. Die Krieger musterten sie mit einem Blick, der schärfer als Misstrauen war. Etwas wie Vorfreude.
Als spürten sie eine Veränderung an ihr … oder an Damon.
So oder so, die Luft war aufgeladen. Serena schritt mit bedächtigen Schritten durch die Halle. Ihre Aufgaben waren eintönig – Vorratsschränke sortieren, getrocknete Kräuter inventarisieren –, doch heute fand sie keine Ruhe. Damons Geständnis aus dem Wald hallte in ihrem Kopf wider, jedes Wort zog sie tiefer in einen Sturm, dem sie nicht entkommen konnte. „Du bist schon jetzt meine Schwäche.“ Sie schüttelte die Erinnerung ab. Sie konnte es
