Ugliness and animal sounds

1080 Words
4. Kapitel  „Was hast du dir wieder eingebrockt?", Pru lachte mich bereits aus, als ich ihr Zimmer betrat. Ich ließ ihre Frage erst einmal unbeantwortet und nahm Anlauf, um auf ihr Bett zu springen. Als ich auf ihrem äußerst gemütlichen Bett, welches wirklich mit Kissen übersät war, landete, drückte ich mein Gesicht in eines der Kissen und fing an, in dieses zu schreien. Warum konnte nicht einmal etwas gut laufen? Mir wurde keine andere Wahl gelassen, als ja zusagen. Hätte ich nicht zu gestimmt, würde ich vermutlich schon bald auf der Straße leben. Meine Mom war in diesem Punkt eiskalt (Wie auch sonst...). „Jetzt erzähl", Pru hob mich aus den Kissen hoch und sah mich schief an. „Warum führst du eine Beziehung mit meinem Cousin?", wenn sie es sagte, hörte es sich noch schlimmer an.  Theatralisch seufzte ich noch einmal laut und sah zur Decke. Es war nicht schwer ihren Blicken in diesem Raum auszuweichen. Hier war alles voller Kunst. „Meine Mom würde ihren Job verlieren, wenn ich nicht diese Beziehung führen würde", antwortete ich kurz und schloss die Augen. „Ernsthaft? Das kann niemals stimmen! Niemals! Ich kann sicher noch einmal mit meiner Tante reden", schlug meine beste Freundin zweifelnd vor. „Da kann ich mir direkt selbst ein Grab schaufeln", ich schüttelte den Kopf.
Es gab einfach keinen Ausweg. Ich musste diese 6 Monate durchhalten. Jetzt ging es um das reine Übeleben in Gegenwart dieses aufgeblasenen Idioten. Wir hatten den 6 Juni, wenn ich Glück haben würde, würde ich noch an Weihnachten wieder "frei" sein. „Was hast du davon?", fragte Prudence plötzlich nachdenklich. „Ich bekomme Privatunterricht", antwortete ich und nannte ihr die einzige gute Sache an all dem. Ich würde mich nicht mehr mit den schrecklichen Leuten in der Schule herum schlagen müssen. Nie wieder. Dieser Gedanke war so befreiend. Doch wiederum fragte ich mich auch, wie mein Privatlehrer oder meine Privatlehrerin sein würde. Schließlich gab es das Vorurteil, dass Privatlehrer selbst immer nervige, aufgeblasene und langweilige Kratzbürsten mit Hornbrillen waren. Ich hoffte, das bewahrheitete sich in meinem Fall nicht. Vielleicht würde ich ja einen Nachhilfelehrer á Ian Harding bekommen. Mit Tyler Posey würde ich natürlich auch klar kommen. „Hörst du mir überhaupt zu?", Pru kletterte über die vielen Kissen zu mir. „Oder träumst du schon von deinem Traumprinzen?", sie zwinkerte mir angriffslustig zu. 
Empört sah ich sie an. Harvey und ich. Das hier ist kein Märchen. „Ich gehe jetzt schlafen", meinte ich entschlossen und sprang von ihrem Bett. So Leid es mir auch tat, ihr Bett zu verlassen. Mein Bett hingegen bestand aus Stein (und nein kein Mamor). „Zu wem gehst du schlafen? Prinz Harvey von Großbritannien wartet bestimmt schon auf dich", sie begann aus vollem Halse zu lachen und kugelte sich auf dem Bett. „Pru", murrte ich trocken. Ich fand das echt nicht witzig.  Ich schnappte mir ein Kissen vom Boden und warf sie damit ab. Es traf sie genau ins Gesicht.
Nun schlich sich doch noch ein Grinsen auf mein Gesicht. „Gute Nacht", verabschiedete ich mich schließlich kichernd von ihr und schloss die Tür ihres Zimmers hinter mir. Ich lehnte mich einen Moment an ihre Tür und lachte noch kurz auf, bevor ich mich auf den Weg durch die endlos langen Flure zu meinem Zimmer machte. Dieser Weg war gefühlte Kilometer lang. Naja, nicht nur gefühlte. Ich lief also über diesen kilometerlangen Weg aus rotem Teppich und kein Ende war in Sicht. Mein Handy hatte ich auch nicht dabei. Also sah ich mich um. Rechts...Links...Hinten...Vorne... Doch niemand war zu sehen. So witterte ich meine Chance und rannte wie von der Tarantel gestochen los. Besonders schnell war ich durch das lange Kleid nicht, immerhin war ich in dem Fall aber schneller als vorher. Es waren nur noch wenige Meter. Ich roch schon förmlich den Geruch von Ziellinie und Freiheit, als mir ein Strich durch die Rechnung gemacht wurde. Jemand kam von der nächsten Abbiegung und ich konnte nicht mehr ausweichen. So landete ich auf dem harten Boden. Der Teppich schützte meinen Hintern kein bisschen. Erschrocken kniff ich die Augen zu und traute sie mich nicht sie zu öffnen. War es Mom oder irgendein Pinguin-Typ, der nun sauer über mir stand? Ich wollte es gar nicht wissen. „Du kannst deine Augen jetzt aufmachen, Schätzchen", Harvey's Stimme ließ mir eine Gänsehaut vor Ekel den Rücken runter gehen. „Ich lasse sie lieber zu. Deine Hässlichkeit blendet", antwortete ich grinsend und suchte mit einer Hand nach der Wand. Da war ein Schuh, ein Bein und ja da war dann auch die Wand. Mit ihrer Hilfe (ich bedanke mich noch einmal ganz herzlich) stand ich auf und öffnete dann schlussendlich doch meine blauen Augen. Harvey stand vor mir. Schnell schlug ich mir die Hände vor den Augen. „Ah das tut weh", theatralisch ging ich in die Knie. Harvey sah mich schief an und nickte dann ganz langsam. „Trinkst du Alkohol?", fragte er die so ziemlich typischste Frage überhaupt. „Nicht, das ich wüsste und du?", fragte ich gespielt interessiert nach. Schweigend schüttelte er den Kopf.  Da er nichts mehr sagte, sprang ich an ihm vorbei und gab den Pinn zum Öffnen der Wohnungstür ein. Es ertönte ein Piepen und ich konnte die Tür öffnen. Ich wollte die Tür gerade schnell und hektisch schließen, als ein Fuß zwischen Tür und Türrahmen landete. Erschrocken quietschte ich wie eine Kleien Maus auf. Peinlich berührt schlug ich mir die Hand vor dem Mund. Das war definitiv ... äußerst unangenehm. „Was willst du?", fauchte ich nun wie ein Löwe. Der Beruf des Tierstimmenimitators wartete bereits auf mich. Ich würde diese Rolle perfekt leben. „Mach auf, Grace", seine Stimme war wirklich einschüchternd, aber eine zukünftige Tierstimmenimitatorin gab nicht so schnell Kapitulation. „Grace", seine Stimme war mahnend.  
„Was willst du?", ich wollte fauchen wie eine Katze oder ein größeres Raubtier, jedoch kam nur ein schwaches Geräusch, das nach einem Raben klang, heraus. „Reden", antwortete Harvey und es klang ziemlich ehrlich für seine Verhältnisse. „Wir führen keine Beziehung. Wir müssen nicht reden!", meinte ich gelangweilt und drückte mich noch stärker an die Tür. „Wenn du mich jetzt nicht rein lässt, dann wirst du schon bald nicht mehr hier wohnen", meinte er falsch freundlich. Das war ein Argument. Ich öffnete schnell die Tür und ließ ihn hinein. Er fiel hinein. Wie konnte er so dastehen mit seinem Fuß zwischen der Tür? Nun ja jetzt war er drinnen.
Free reading for new users
Scan code to download app
Facebookexpand_more
  • author-avatar
    Writer
  • chap_listContents
  • likeADD