Kapitel 3 (Sein Willen)

1124 Words
„Habe ich so etwas je gesagt?“ Natürlich erinnerte sie sich an das, was sie im Pool gesagt hatte, aber sie musste so tun, als hätte sie es vergessen, wahrscheinlich weil sie wollte, dass er es vergisst. Devile stand da und starrte sie an, ohne ein einziges Wort zu sagen. Seine Stille war intensiv, und der Raum fühlte sich plötzlich an, als würde er sich aufblähen. Das Unbehagen, das sie durch das durchdringende Schweigen empfand, drängte sie dazu, etwas zu sagen, aber was konnte sie ihm in diesem Moment schon sagen? „Ähm...“ Sie ließ ein spielerisches Kichern hören, in der Hoffnung, dass es so lustig wirkte, wie sie es beabsichtigte. „Okay, also, was möchtest du, dass ich für dich tue?“ fragte sie ihn, und wieder sagte er nichts. Diesmal wanderte sein Blick von ihrem Gesicht bis zu ihren Zehen. Winzige Wassertropfen fielen vom Saum ihres kurzen Kleides auf den Marmorboden, und seine Augen fixierten diesen Punkt. Mira folgte seinem Blick und sah, dass er die Sauerei, die ihr nasser Körper auf dem Boden hinterlassen hatte, angestarrt haben musste. Sofort nahm sie an, dass er vielleicht wollte, dass sie den Boden reinigt. „Oh! Ja... Natürlich... Natürlich...“ Sie schaute sich nach einem Mopp um. „Ich sollte diesen Ort reinigen.“ „Nein“, antwortete er streng, und sie hielt inne. Was wollte er dann, dass sie tat? Devile näherte sich ihr langsam, während sie dastand und darauf wartete, dass er nur Gott weiß was tun würde. Als er näher kam und nur wenige Zentimeter von ihr entfernt stand, beugte er sich vor und sprach in ihr Ohr. „Weißt du, was ich will? Ich will dich nass machen.“ Dann zog er sein Gesicht von ihr weg und starrte ihr ins Gesicht. Hatte sie ihn richtig verstanden, oder spielten ihre Ohren ihr einen Streich? Was für eine Art von Nässe meinte er? „Worum geht es? Ich bin schon nass. Welche andere Nässe willst du hier verursachen?“ Ihre Stimme zitterte, obwohl sie versuchte, keine Angst zu zeigen. „Hast du Angst vor mir?“ Seine Stimme klang wie ein Flüstern, und Mira spürte, wie ein Schauer der Erregung durch ihren Rücken lief. „Nein“, antwortete sie sofort, während sie in seine grauen Augen starrte, und er grinste stattdessen. Jetzt, da er so nah bei ihr war, war sie fasziniert von ihm. Mira stand kurz davor, den Verstand zu verlieren – dieser gutaussehende Mann vor ihr roch nach Seife und Parfüm, seine Präsenz war kraftvoll, und seine Stimme war hypnotisierend. Und diese Augen... Diese grauen Augen von ihm waren fesselnd. In diesem Moment wusste sie, dass sie nicht nur in einer luxuriösen Suite stand, sondern auch vor einem mächtigen Mann. Aber die Frage war, wer war er genau? „Du hast Angst vor mir, Swimmingpool-Mädchen. Aber ich versichere dir, ich beiße nicht. Also, wie wird es sein? Bist du bereit, das zu tun, was ich will, und dich vor dem Chaos zu retten, das du da draußen verursacht hast, oder soll ich dich gehen lassen, damit du dich den Leuten stellst, die hinter dir her sind?“ Was sollte sie jetzt tun? Nach draußen zu gehen und sich ihren Eltern und Alvarez zu stellen, war keine Option. Wenn sie sich ihnen ergab, würden sie die Hochzeit trotzdem abhalten, und wer weiß? Vielleicht würde er sogar wieder versuchen, mit ihr zu schlafen, wie er es vor ihrer Flucht versucht hatte. Allein der Gedanke, Alvarez über sich zu haben, ließ ihren Magen sich umdrehen – die Vorstellung davon war schon zu ekelhaft für sie, und sie war nicht bereit, ein solches Risiko einzugehen. Sie würde lieber sterben, als Alvarez zu ihrem Ehemann zu machen oder mit ihm zu schlafen. Aber hier stand sie, vor einem gutaussehenden jungen Mann. Selbst wenn er ohne ihre Zustimmung mit ihr schlafen wollte, wäre das nicht besser, als wenn es von Alvarez käme? Ohne weiter nachzudenken, traf sie ihre Entscheidung. „Okay. Ja, ich akzeptiere. Ich akzeptiere alles, was du mit mir tun willst, aber lass mich nicht da rausgehen. Ich flehe dich an“, antwortete sie hastig und mit Dringlichkeit, und so kalt Devile auch war, ihre Antwort gefiel ihm. „Sehr gut. Dann treffen wir uns im Schlafzimmer.“ Er drehte sich um und ging direkt ins Schlafzimmer. Seine letzten Worte ließen Mira vor Angst erzittern. Sie hielt ihre Finger fest zusammen und atmete tief ein, bevor sie endlich den Mut fasste, ihm in sein Zimmer zu folgen. ... Devile saß auf seinem Bett, den Rücken gegen das mit Kissen gepolsterte Kopfteil gelehnt. Ein Bein lag flach auf dem Bett, das andere leicht angewinkelt. Sein Anblick von dort, wo sie stand, war beeindruckend – er wirkte wie ein Model, das für ein Foto posiert, aber jetzt war nicht der Moment, an solche Dinge zu denken. Jetzt war die Zeit, ihren Teil der Abmachung einzuhalten. „Ich bin jetzt hier. Was kommt als Nächstes?“ fragte Mira ihn in einem leichten Ton. Devile konnte ihr Unbehagen bereits spüren, aber es schien ihn nicht zu interessieren. Er ignorierte sie, nahm sein Glas Wein vom Tisch und trank einen Schluck. Dann wandte er seine Aufmerksamkeit wieder ihr zu und sagte: „Zieh es aus. Alles. Zieh alles aus.“ Es war für Mira offensichtlich, dass Devile wollte, dass sie sich auszieht, und sie wusste nicht einmal, was sie tun sollte. Hatte er nicht gesagt, dass er sie nass machen wollte? War das nicht etwas, das er selbst tun würde? Wie kam es, dass er jetzt etwas anderes sagte? Schlimmer noch, sie hatte noch nie einen Freund gehabt. Sie wusste nicht, wie all diese Dinge funktionierten. Sie war nichts weiter als eine Prinzessin, die zu Hause saß und hübsch aussah, und jetzt sollte sie sich vor einem Mann ausziehen?! Oh, ihr Leben! Was für ein anstrengendes Leben sie führte. Mira stand vor ihm, ohne zu wissen, was sie als Nächstes tun sollte. Sie konnte nur die Augen schließen und sich wünschen, dass die Welt, in der sie sich gerade befand, einfach verschwinden würde oder besser noch, dass der Boden sich öffnet und sie verschluckt. Devile starrte sie mit großem Interesse an, sein Glas Wein auf halbem Weg zum Mund. Er war überrascht, dass ihre Augen immer noch geschlossen waren, und fragte sich, was sie wohl dachte. „Möchtest du, dass ich es selbst tue?“ fragte er, spöttisch lachend und enttäuscht den Kopf schüttelnd. „Du schienst vorhin mutig zu sein. Schade, dass du nicht so mutig bist, wie ich dachte.“ Mira fühlte sich sofort motiviert, als sie herabgesetzt wurde. Sie wollte ihm beweisen, dass sie zu allem fähig war, und so zog sie ihre Kleider aus und stand splitterfasernackt vor ihm.
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